BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
standen.
Sie und der Priester ...
Ihre Körper pressten sich aneinander. Ihre Hände schäumten sich gegenseitig mit kühlem, weißem Schaum ein. Sie konnte nicht aufhören, an ihn zu denken, konnte nicht aufhören, sich vorzustellen, wie ...
Verdammt, dachte sie und berührte sich, während das Wasser auf ihr Gesicht herabplätscherte.
Ja, wenn es nicht das eine war, dann war es das andere.
Und sie wusste nur zu gut, was das andere war ...
Nein, sagte sie sich. Ich werde es nicht tun.
Sie trocknete sich hastig und ziellos ab, dann ging sie nackt durch ihr Zimmer. Sie ignorierte ihren Laptop, der dort lag wie ein gelangweiltes Maskottchen, ebenso jeden Gedanken daran, noch ein paar Notizen zu tippen, etwas Arbeit zu erledigen. Denn dafür war sie ja schließlich hier: um zu arbeiten.
Ihr Herz begann zu rasen; sie fühlte, wie das Blut heiß in ihren Brüsten pochte. Ihr Geschlecht fühlte sich entflammt an und ihre Hände zitterten. Starker Gewöhnungseffekt, hatte der Therapeut gesagt. Konative Zwangsstörung. Sie sind sexsüchtig, Jerrica, und wenn Sie keinen Sex bekommen, suchen Sie bei etwas anderem Zuflucht.
»Ich. Werde. Es. Nicht. Tun«, murmelte sie abgehackt. Ihre harten Augen fixierten die Reisetasche. »Nein. Ich habe es ... versprochen.«
Es war so lange her – Jahre waren vergangen. Der einzige Grund, weshalb sie es überhaupt mitgenommen hatte, war der, sie an ihre Entschlossenheit zu erinnern ...
Sie begann zu masturbieren, flutete ihr Bewusstsein mit den Bildern ihres Verlangens – mit dem Bild des Priesters. Ihre Finger glitten in ihre Feuchtigkeit, ihre Augen verdrehten sich fast augenblicklich – es dauerte nur eine Minute. Oh, Gott, dachte sie. Sie stellte sich seinen Schwanz in ihr vor, bis zu den Hoden hineingesteckt, während sein Mund an ihrer Zunge saugte, als wäre sie selbst ein Schwanz. Doch sie hatte schon das winzige Döschen geöffnet ...
Oh, Gott ...
Sie hatte es von einem namenlosen ehemaligen Liebhaber gelernt, von irgendeinem One-Night-Stand. Sie hatte ihm einen geblasen – er war ziemlich groß gewesen, erinnerte sie sich; vielleicht war das ihre einzige Möglichkeit, sich an Männer zu erinnern, nicht über ihre Gesichter oder Namen, sondern über ihre Penisse –, und als er kurz vor dem Orgasmus stand, hatte er eine kleine Glaspfeife mit Kokain angezündet. Jerricas Hüften zitterten in diesem Moment, ihre Brüste schienen nach vorne drängen zu wollen. Sie stippte die Finger ihrer anderen Hand in das Döschen mit dem perlmuttfarbenen Puder, führte sie hastig an die Nase und schniefte ...
... und kam im selben Augenblick.
Es erschütterte sie. Es peinigte sie. Das köstliche Gefühl schien den Saft aus ihr herauszuquetschen wie aus einem Schwamm.
Es schien ewig zu dauern, bis sie herunterkam, bis sie fertig war. Das Nächste, was sie wusste, war, dass sie mit nackter Brust über dem winzigen Döschen kauerte und nach mehr verlangte.
»Ich. Werde. Es. Nicht. Tun«, schwor sie sich selbst, wie schon so oft. »Nein. Nein. Nein. Genug.«
Dann kippte sie den Inhalt des Döschens auf ihren Reisespiegel ...
Ich hasse mich, dachte sie.
Ich sollte mich umbringen.
Dann begann sie, aus dem Puder feine Linien zu formen.
(III)
Sie träumte von heißen, züngelnden Flammen und geschwängerter Luft. Sie konnte die Fruchtbarkeit riechen .
Die Brühe, dachte sie.
Sie träumte von sich selbst, wie sie in sorgenvollem Warten vor dem Bett stand. Die Person im Bett, eine andere Frau, zuckte mit gespreizten Beinen, ihr Gesicht eine Maske des Schmerzes, ihr Kleid war über ihren geblähten Bauch hochgeschoben.
Sie hatten ihr gesagt, womit sie rechnen musste, nicht wahr?
Deshalb ...
Die Brühe ...
Die Brühe.
Die Brühe ...
Was hatte sie getan? Sie konnte sich nicht mehr erinnern, nicht einmal in ihren Träumen. Oder vielleicht dachte sie nur, sie könne sich nicht erinnern.
Vielleicht war es etwas, an das sie sich nicht zu erinnern wagte.
Die Brüste der Frau begannen, einen dünnen Film Milch abzusondern. Ihre Vagina klaffte auf wie ein Rachen, der jeden Moment irgendwelche riesigen, unirdischen Inhalte ausspucken würde.
»Mach dich bereit«, erklang eine andere Stimme, die eines Mannes. »Wir wollen’s nich’ haben, ganz bestimmt nich’.«
Sie öffnete ihre Hände vor den schmerzhaft gespreizten Beinen. Bitte, bitte, dachte sie. Lass es sie überstehen ...
Doch dann begann das Blut zu fließen.
Sie schrie.
Und sie sah.
Zähne wie Schredder, die
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