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Biker's Barbecue (German Edition)

Biker's Barbecue (German Edition)

Titel: Biker's Barbecue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Micke , Tobias Micke
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ungefähr so, als ob man bei Flaute stehen bleibt: heiß!
    Ich bremse zum ersten Mal in meinem Leben für eine in gleicher Richtung reisende Wolke, damit ich mich für ein paar Minuten in ihrem Schatten von der Sonne erholen kann.
    In Fairmont suchen wir uns als Erstes einen See, um uns mit lautem Zischen hineinfallen zu lassen.
    Während ich prüfe, ob sich in den Badeanlagen vielleicht eine Möglichkeit zur Übernachtung findet, versucht Stefan vom Häuschen der Bademeister aus, ein paar wichtige Männer (wie den Bürgermeister und den Pfarrer) anzurufen.
    Schließlich erklärt sich Matt, einer der Lifeguards, dazu bereit, uns nach dem Rennen bei sich unterzubringen.
    Als wir uns wenige Minuten später auf dem Rasen am Ufer des Sees niederlassen, quatscht uns auf einmal eine Frau an (Sie habe da ein paar Gesprächsfetzen aufgeschnappt, und wir würden tatsächlich bis San Francisco radeln?) und lädt uns zum Abendessen ein (Barbecue, was sonst?), damit sie uns ihrem Mann und ihrem radbegeisterten Sohn vorstellen kann. Die ganze mühselige Herbergssuche hätten wir uns sparen können: Als wir Joanna erzählen, dass wir bereits eine Bleibe für die Nacht haben, ist sie beinahe beleidigt. – Beim Essen stellt sich dann auch noch heraus, dass sie zufällig den amerikanischen Musiklehrer unserer alten Schule in Wien kennt (die Welt ist wirklich klein).
    Unserer kulinarischen Disziplinlosigkeit (wir essen zu lange), unserem mangelnden Orientierungssinn (wir verfahren uns ordentlich) und der absolut inakzeptablen Schotterstraße vor dem Haus (wir kommen in diesem Kiessumpf fast nicht vom Fleck) ist es zu verdanken, dass wir beinahe zu spät zum Rennen kommen.
    Vor der Rennstrecke gibt es dann eine herzzerreißende Wiedervereinigungsszene. Alle sind sie gekommen: nicht nur Debbie und ihr Mann, sondern auch Mike und Jake; noch dazu mit ihrem „Motorhome“ (einen kleinen Palast auf Rädern) und jeder Menge Getränke (die wissen schon, wie man Feste feiert). Wir fallen einander in die Arme wie gute alte Freunde, die einander schon seit Jahren nicht mehr gesehen haben.
    Von einer Plattform aus mitten im zentral gelegenen Fahrerlager dürfen wir dann mit Troys Mechanikercrew zusammen die Auftritte des großen Meisters genießen. Yes! Das hier ist das wahre Amerika: Unter dem Gegröle der Menge brettern die Piloten mit ihren Fünf- bis Acht-Liter-Maschinen in halsbrecherischen Schräglagen um den Flutlicht-Ovalkurs. Der Dreck fliegt, Kotflügel und Spoiler fliegen, und wenn wieder einer zu viel geschubst hat, fliegt gelegentlich auch mal ein Wagen über die Kante außer Sichtweite in den dahinter liegenden Graben, dass es nur so kracht. Aber das gehört hier wirklich dazu.
    Troy startet gleich in zwei verschiedenen Hubraumklassen und schlägt sich dabei mehr als wacker. In der Hobby-Stock-Klasse muss er allerdings auch noch gegen höhere Gewalten antreten: Einer der Zylinder will nicht so richtig mit und macht Troy im letzten der beiden Qualifikationsläufe doch noch einen Strich durch die Rechnung. In der Klasse der Acht-Zylinder-Aggregate wird Troy nach überlegener Führung dafür in beiden Läufen Erster.
    Ein richtiges Stock-Car-Race in uriger US-Provinzdorf-Atmosphäre: die Erfüllung einer meiner größten Amerika-Träume!
    Tobi strahlt das ganze Rennen über wie ein Weihnachtsbaum.
    Auch Debbie genießt mit sichtlichem Vergnügen, was sie uns damit für eine Freude gemacht hat. Nicht einmal zwei Tage kennen wir diese Familie und der Abschied fällt richtig schwer. Nach Troys Siegesfeier und ein paar rührenden Erinnerungsfotos fahren uns Mike und Jake zu Matt, dem Lifeguard, wo wir mit ihm und seiner Schwester im Keller noch bis halb zwei Uhr Billard spielen.
    Als wir anschließend unserer Schwester daheim mitten in der Nacht eine E-Mail schicken, stoßen wir an Matts Zimmerwand auf einen Wien-Plan (Freytag & Berndt), auf dem wir dann für ihn noch wehmütig eine virtuelle Sightseeingtour veranstalten.

    Good Vibrations!
    Iowas Straßen stecken wirklich voller Zeichen und Wunder: Vor jedem Stoppschild verwandelt sich die Fahrbahn auf zwanzig Metern in ein betoniertes Waschbrett, das die bevorstehende Kreuzung offenbar akustisch ankündigen soll. Wenn man mit so einem in Watte gepackten Ami-Straßenkreuzer drüberfährt, verursacht das außer einem sanften, stimulierenden Vibrieren in der Magengegend wohl nur das erwünschte „Singen“ der Reifen. Mit einem ungefederten Fahrrad muss man allerdings beim Überqueren

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