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Biker's Barbecue (German Edition)

Biker's Barbecue (German Edition)

Titel: Biker's Barbecue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Micke , Tobias Micke
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wärmender amerikanischer Herzlichkeit: Nach ein paar Sandwiches kehrt mit unseren Kräften auch die gute Laune zurück – und bekommt noch kurz vor dem Schlafengehen einen Freudenjauchzer aufgesetzt, als uns Barbara für diese Nacht ihr Schlafzimmer überlässt. Da steht doch tatsächlich in einer Ecke ein großer, einladender Whirlpool. Versöhnlicher kann ein Tag wie dieser nicht ausklingen!

    6.
    What you get is what you see! Tina Turner

    Wie der nobel reisende Weltenbummler weiß, verfügt das San Francisco Hilton über ein höchst ungewöhnliches Garagensystem: Man kann mit dem Wagen bequem in jedes einzelne Stockwerk fahren und sein Vehikel praktisch vor der Zimmertür abstellen. Selbstverständlich kann man mit dem Auto aber auch das Dach erreichen. – In Anbetracht dieser Tatsache hatten wir gestern im Whirlpool eine nahe liegende Idee: Wir ziehen in San Francisco ein kleines Medienspektakel ab, informieren die Presse von unserer Ankunft und gewinnen das Frisco-Hilton als Sponsor. Dafür, dass das Hilton uns in einem seiner (bestimmt unausgelasteten) Zimmer nächtigen ließe, würden wir dann den offiziellen Endpunkt unserer Reise auf das Dach des Hotels verlegen, mit den Rädern bis ins oberste Stockwerk strampeln und so der Luxusherberge zu spektakulärer, nie da gewesener Publicity verhelfen.
    Fast bis Mittag telefonieren wir in dieser Angelegenheit herum und versuchen, die Sache mit der Übernachtung in Frisco zu fixieren. Aber irgendwie kommt der Medienrummel um zwei radelnde Ausländer in San Francisco trotz mehrerer Anrufe bei Zeitung und Fernsehen nicht wirklich ins Rollen, das Hilton ist außerdem angeblich ausgebucht und der Manager will uns nicht einmal zwecks der Hetz mit den Rädern aufs Dach lassen. – Hauptgrund für die Absage: zu gefährlich! Als ob wir nicht wüssten, was gefährlich ist …
    Unflexibel und spießig, dieses Küstenvolk! Wenn wir möchten, dürfen wir durchaus mal mit dem Aufzug rauffahren. (Spinnen die? Haben die eigentlich überhaupt zugehört, was wir hier abziehen wollten?!)
    Ehe wir uns von Barbara verabschieden, macht sie uns noch einen ordentlichen Brunch. Sobald sie aber außer Sichtweite ist, stolpern wir wieder direkt in einen neuen unmäßig mühseligen Tag. Langsam, unendlich langsam verringern wir den Abstand zwischen uns und dem Pazifik. Richtig, eigentlich tun wir ja seit über zwei Monaten nichts anderes – nun aber erwarten wir jeden Augenblick das Meer am Horizont. Und es ist diese Erwartung, die uns, solange sie unerfüllt bleibt, förmlich auffrisst.
    Immer, wenn der Verkehr es erlaubt, fahren wir nebeneinander. Nachdem wir die letzten 6700 Kilometer gemeinsam überlebt haben, liegt uns viel daran, auch die spontanen Gefühle zu teilen, die uns beim ersten Anblick des Meeres überkommen werden. – Aber dieses Glück scheint uns versagt zu bleiben: Das Meer will sich einfach nicht zeigen, nicht einmal in Tomales, obwohl der Ort doch angeblich keine fünf Meilen vom Pazifik entfernt liegt.
    Stimmung kommt folglich auch keine auf. Stattdessen starker Wind. Und wieder unheimliche Kälte. Uns vergeht sogar die Lust, nach Dillon Beach zum Strand hinunterzufahren. Was sollen wir dort bei diesem Wetter? Das Meer wird uns ja doch nicht entkommen.
    In den Träumen der letzten Wochen und Monate war immer vorgesehen, dass ich mich an einem sonnigen Strand vor lauter halb nackten Badeschönheiten theatralisch ins warme Wasser fallen lasse. Davon kann nun keine Rede sein – am heiß ersehnten Pazifik herrscht Eiszeit.
    In einem Zeitungsladen fragen wir nach dem Steigungsprofil von Highway 1. „Von hier nach San Francisco geht es nur noch bergab“, sagt uns der Mann. Wir können es kaum fassen! Als der Mann das bemerkt, fügt er hinzu: „Na ja, zumindest die Hälfte davon.“ – Genauso ist es dann auch. Sinnloses Bergauf und Bergab, ein Hügel nach dem anderen.
    Wir fahren weiter auf der „Eins“. Der berühmt-berüchtigte „Highway Number One“ ist in dieser Gegend ein Schatten seiner selbst: wenig Verkehr (immerhin etwas) und keine Aussicht. Immer wieder bleiben wir stehen, um nachzusehen, ob er es auch wirklich ist. Beim Autorennen auf Nicks Spielcomputer damals in Boston sah das alles viel imposanter aus.    
    Hinter einer Bergkuppe taucht auf einmal völlig unspektakulär ein schmuddeliger grauer Wasserarm auf. Es dauert ein paar Augenblicke, bis wir realisieren, dass dies nun unser erster Blick auf den Pazifik ist: Die Ebbe hat einen lang

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