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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Sturmtruppen dazu ein, sein Territorium auszudehnen, und das mit gehörigem Terror und Massakern, wodurch ich schließlich auf ihn aufmerksam wurde. Unausweichlich wurde Max gierig und übernahm sich selbst. Seine Kontrolle ließ nach, und die Loas befreiten sich. Max wartete nicht ab, bis sie sich auf die Suche nach ihm machten. Er floh Hals über Kopf und nahm den Schlüssel mit, und keiner meiner Leute konnte ihn auffinden. Also habe ich mich an Suzie gewandt, der ein exzellenter Ruf vorauseilt, wenn es darum geht, Leute zu finden, die nicht gefunden werden wollen."
    Suzie brummte etwas schwer Verständliches. Ich wollte nicht in Max' Haut stecken, wenn sie ihn fand. Sie fasste Fluchtversuche eines Ziels immer als persönliche Beleidigung auf.
    „Was macht den Fall so dringend, dass Sie mich brauchen?”, fragte ich. „Suzie wird ihn finden. Irgendwann."
    „Die Loas sind in die Nightside gekommen", sagte Walker, „und haben eine Stinklaune. Sie haben von einer Horde der allerbesten Kopfgeldjäger Besitz ergriffen und schlagen auf der Spur Max Maxwells eine Schneise der Verwüstung durch die Nightside."
    „Dann sollen sie ihn haben", antwortete ich. „Der Mann ist Abschaum. Ein Emporkömmling und Kniescheibenzerschmetterer, der Voodoo benutzt, um Schutzgeld zu erpressen. Man bezahlt, oder er verwandelt einen in einen Zombie. Oder irgendwen aus der Familie. Die Nightside wird besser riechen, wenn er weg ist."
    „Richtig", meinte Suzie. "Augenblick mal; wenn die Loas von den besten Kopfgeldjägern Besitz ergriffen haben ... warum haben sie mich nicht ausgesucht? Ich bin die Beste, und ich schieße jedem die Kniescheiben weg, der etwas anderes behauptet. Warum sind die Loas nicht hinter mir her?"
    „Das würden sie nicht wagen", entgegnete ich höflich.
    „Ja, klar, das stimmt natürlich", meinte Suzie, „und im Gegensatz zu anderen achte ich darauf, dass meine Schutzmaßnahmen immer auf dem neuesten Stand sind. Ein Mädchen kann nicht wachsam genug sein."
    Mir tat jetzt schon jeder leid, der dumm genug war, in die Bärenfalle von Suzies Geist zu geraten, aber ich war nicht so dumm, das auch laut von mir zu geben. Außerdem war mir da gerade etwas aufgefallen. Ich blickte Walker an.
    „Max hat immer noch den Wassermannschlüssel, und Sie wollen, dass ich ihn für Sie zurückhole."
    „Ich wusste, dass wir an diesem Punkt anlangen würden", meinte Walker. „Ich will, dass Sie Max finden und ihm den Schlüssel wegnehmen. Dann bringen Sie ihn zurück zu mir, und ich kann Ihn irgendwo in Sicherheit deponieren und dafür sorgen, dass Max in Schattenfall hinter Schloss und Riegel wandert."
    Ich hätte gefröstelt, doch es war nicht klug, vor Walker Schwä che zu zeigen. Schattenfall war das schlimmste Gefängnis der W elt, herausgemeißelt aus dem Urgestein tief unter der Nightside.
    Dort wanderten die wirklich üblen Gestalten hin; oder zumindest die, die man nicht einfach exekutieren konnte und der Fall hatte sich erledigt — aus welchem Grund auch immer. Immer dunkel, nie auch nur ein Funken Licht. Sobald sich die Zellentür hinter einem schloss, verließ man Schattenfall nie wieder. Man blieb in der Zelle bis zur Stunde des eigenen Todes. Wie lang das auch immer dauerte.
    „Es wäre gnädiger, ihn den Loas zu übergeben", meinte ich. „Wir können den Schlüssel dann immer noch aus den Überresten seines Leichnams bergen."
    „Nein", antwortete Walker. „Zum einen, weil die Loas auf der Suche nach ihm unglaublichen Schaden anrichten werden. Wie die meisten Götter sind sie engstirnig, was Rache angeht. Es hat sich bereits herausgestellt, dass sie dem üblichen Kopfgeldjägerkodex nicht folgen, Informanten am Leben zu lassen, nachdem sie gesungen haben. Hauptsächlich aber will ich Max in meinen Händen haben, da die Nightside sich selbst um ihre Probleme kümmert. Es kann nicht sein, dass jemand von außerhalb einfach hier hereinspaziert und anfängt, Porzellan zu zerschlagen."
    Er blieb plötzlich stehen, und Suzie und ich hielten ebenfalls an. Er fischte eine altmodische Taschenuhr aus seiner Westentasche, las die Zeit ab, steckte sie wieder weg und maß mich mit einem Blick.
    „Vermasseln Sie das nicht. Ich stehe unter großem Druck, die Angelegenheit schnell zu bereinigen, ohne offene Enden zu hinterlassen. Deshalb übergebe ich den Fall auch Ihnen, statt die Nightside mit meinen Leuten zu überschwemmen. Falls Sie Max und den Schlüssel nicht aufspüren können, und das in einem Zeitraum von drei

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