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Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick

Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick

Titel: Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Ahnung!“ brauste Bille auf. „Zottel muß schließlich erst mal begreifen, was man von einem Reitpferd erwartet!“
    „Na was schon!“ gab Karlchen verächtlich zurück. „Parieren muß er. Darfst dir nix gefallen lassen, das ist alles.“
    „Blödmann. Jetzt weiß ich auch, warum du die Pferde immer am Halfter auf die Koppel führst. Großer Reiter — schon mal oben gesessen?“
    „Ich? Ich bin doch nicht lebensmüde!“
    „Ja, streitet nur so weiter, die Haferkiste ist gleich leer!“ rief Petersen.
    „Zottel!“ Bille bekam einen roten Kopf und zerrte ihren Liebling eilig in die Box. „Du alter Spinner, mußt du denn auch gleich jede Gelegenheit ausnützen!“
    „Das macht ihn mir ja nun wieder sympathisch“, sagte Hubert grinsend. „Dumm is er nich.“

War alles umsonst?

    „Hallo, Bille!“
    „Helga, was machst du denn hier?“
    Helga wurde rot. „Karlchen hat mir angeboten, mich durch den Pferdestall zu führen und mir einmal eure Lieblinge zu zeigen“, sagte sie.
    So ein Biest! dachte Bille. Dabei sind ihm die Pferde völlig schnuppe! Es muß wohl andere Gründe haben ... Sie sprang aus dem Sattel, zog die Steigbügel hoch und führte Zottel am Zügel in den Stall.
    „Komm mit“, sagte sie, „Karlchen ist sicher drinnen.“
    Da kam er auch schon aus Petersens Kammer, er hatte sich gewaschen und die widerspenstigen roten Locken gekämmt. Helga und Karlchen begrüßten sich verlegen. Eine kleine Pause entstand.
    „Hattest du gerade Reitunterricht?“ fragte Helga schließlich. „Meine fünfte Stunde“, antwortete Bille. „Heute haben wir uns mit den verschiedenen Trabarten beschäftigt. Ich bin völlig k. o., bei Herrn Tiedjen zu lernen ist Schwerarbeit, weißt du. Ich fühle mich schlapp wie ein nasses Handtuch.“
    „Mußt du dich nicht um Zottel kümmern?“ sagte Karlchen anzüglich. „Komm, Helga, ich zeig dir erst mal unsere Fohlen.“
    Bille wollte etwas erwidern. Aber dann sah sie Karlchens bittenden Blick und lachte nur.
    „Hast recht - ich muß mich beeilen, meine Mutter wartet auf mich. Also - macht’s gut!“

    Zu Hause angekommen stürzte sie erst einmal ein großes Glas Milch hinunter. Mutsch sah es kopfschüttelnd.
    „Trink nicht so hastig! Herrgott, daß man aber auch alles ständig wiederholen muß!“
    „Ich hab so ’n Durst. . .“
    „Der wird auch gelöscht, wenn du langsam trinkst.“
    Mutsch ging hinüber, um den Laden zu schließen, und Bille begann, sich die Stiefel von den heißen geschwollenen Füßen zu ziehen. Drüben wurde gesprochen. Wenn das noch Kunden sind, sind sie ziemlich spät dran, dachte Bille, es ist doch schon Viertel vor Sieben!
    Plötzlich horchte sie auf. Das waren doch die Stimmen von Herrn Lohmeier, dem Verwalter von Groß-Willmsdorf, und von seiner Frau! Bille konnte nicht verstehen, was sie sagten. Sie ging näher zur Tür. Immerhin hätte es ja sein können, daß es um sie und um Zottel ging. Bille überlegre blitzschnell, ob sie irgendeinen Fehler begangen hatte, eine Nachlässigkeit im Stall vielleicht. . .
    „Das wird leider nicht gehen“, hörte die Mutsch sagen, „im Oktober sind wir schon fort. Ich gebe das Geschäft auf.“
    „Sie gehen fort?“ fragte Herr Lohmeier ungläubig.
    „Ja, wir ziehen zu meiner Tochter in die Stadt“, bestätigte Mutsch. „Sie hat mir gerade heute geschrieben und mir den Vorschlag gemacht. Sic meint, ich könnte da eine sehr gute Stellung annehmen und eine kleine Wohnung hat sie auch für uns. Hier in Wedenbruck wird es auf die Dauer einfach zu schwierig für mich. Ich kann mich nicht ewig von früh bis spät abrackern . . . Und Sie wissen ja - der neue Supermarkt. . .“
    „Ja ja . . sagte Herr Lohmeier nachdenklich.
    „Aber ist denn das schon sicher? Und so schnell?“ fragte Frau Lohmeier.
    „Na ja — so gut wie sicher.“
    Bille erstarrte. Das war doch unmöglich! Mutsch wollte wirklich mit ihr in die Stadt ziehen? Und sie hatte ihr nichts davon gesagt! Das durfte einfach nicht wahr sein! Vielleicht hatte Mutsch ja nur — aber nein, wenn sie es schon zu solchen Leuten wie den Lohmeiers sagte, dann wußte es morgen das ganze Dorf und Mutsch konnte gar nicht mehr zurück, auch wenn sie gewollt hätte.
    Bille zwängte ihre Füße wieder in die Stiefel und schlich aus dem Haus. Sie mochte Mutsch jetzt nicht begegnen, sie mußte unbedingt allein sein. Was sie da eben gehört hatte, war so ungeheuerlich, daß sie es noch gar nicht richtig begriff.
    Es gelang ihr, ungesehen durch den

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