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Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick

Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick

Titel: Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Theke stand und Gläser spülte — ihre Tochter Elli ging mit Bille in eine Klasse sah verwundert von ihrer Arbeit auf.
    „Hast du deine Hausaufgaben vergessen? Elli ist oben.“
    ,,’n Abend Frau Jansen, nein danke, ich muß nur unbedingt Onkel Paul sprechen!“ stieß Bille außer Atem hervor.
    Frau Jansen sah ihr prüfend in das verheulte Gesicht.
    „Ist doch hoffentlich nix Ernstes? Na dann geh man — da drüben, am Stammtisch.“
    Die Männer waren schon auf sie aufmerksam geworden, Bille mußte wirklich einen recht aufgelösten Eindruck machen. Onkel Paul legte sofort seine Karten beiseite und stand auf.
    „Bille — ja Kind, wie siehst du denn aus?“ Er legte besorgt seinen Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. Mit der anderen Hand zupfte er ihr ein paar Strohhalme aus Haaren und Pulli.
    Onkel Paul war für Bille eine Mischung aus Rübezahl und heiligem Nikolaus, zum Fürchten groß und mit einem tiefen, dröhnenden Baß, dabei aber gütig und zartfühlend, daß es einem ganz weich und wehmütig werden konnte. Bille fing bei soviel väterlicher Wärme sofort wieder an zu heulen.
    „Ach, Onkel Paul“, schluchzte sie, „es ist etwas Schreckliches passiert!“
    „Na, na, na —nun komm, erzähl mal in Ruhe.“
    „Können wir nicht woanders hingehen? Wo ich dich allein sprechen kann?“
    Onkel Paul zwinkerte seinen Skatbrüdern zu und bot Bille den Arm wie ein Kavalier seiner Dame. Bille mußte unter Tränen lächeln. Bei Onkel Paul konnte man sich wirklich geborgen fühlen.
    Onkel Paul führte sie durchs Lokal in den Biergarten hinaus. Dort setzten sie sich an einen der Tische unter den großen Kastanien, sie saßen im Dunkeln, wie in einer schützenden Höhle. Das Licht aus den Fenstern malte kleine, helle Rechtecke in den Kies, erreichte sie aber nicht. Onkel Paul nahm Billes Hand.
    „Na, nun schieß mal los, wo drückt der Schuh? Hast du was angestellt?“
    „Mutsch will mit mir in die Stadt ziehen!“ platzte Bille heraus.
    Onkel Paul blieb vor Schreck der Mund offenstehen.
    „Das ist ja das Allerneueste! Warum denn das?“
    „Weil das Geschäft immer schlechter geht — na ja, und dein neuer Spar-Markt — du weißt ja, wie sie darüber denkt. Ich hab’s gehört, wie sie es Herrn und Frau Lohmeier erzählt hat. Eine Wohnung hat sie auch schon!“ Billes Stimme zitterte schon wieder bedenklich.
    Onkel Paul faßte sich an die Stirn.
    „Ich glaub mich tritt ’n Pferd. Das is doch nich möglich . . .“ Bille hatte ihn noch nie so verwirrt gesehen.
    „Du mußt unbedingt etwas dagegen unternehmen, Onkel Paul!“ drängte sie.
    „Jaja — sicher“, murmelte er gedankenverloren. Und nach einer Weile: „Da steckt doch bestimmt deine Schwester, die Inge, dahinter. Die har schon immer gedrängelt, ihr solltet zu ihr ziehen.“
    „Kann schon stimmen“, sagte Bille düster. Sie liebte Inge sehr, aber das würde sie ihr nie verzeihen!
    „Ich fahr morgen in die Stadt. Ich muß mit Inge reden. Das fehlte gerade noch, wo ich doch . . :“ Onkel Paul schwieg.
    „Wo du was?“
    „Na ja, ich hab da so meine Pläne. Aber das braucht noch ’n bißchen Zeit, weißt du.“
    „Ich versteh kein Wort, was für Pläne denn?“
    Bille brannte vor Neugier, vielleicht winkte da schon die Rettung und sie brauchte sich gar keine Sorgen zu machen? Onkel Paul sah sie nachdenklich von der Seite an.
    „Kannst du schweigen, Deern?“
    „Aber klar, wie ’n Grab!“
    „Wollen wir beide ein Komplott schmieden?“
    „Ein Komplott?“
    „Ja — um deine Mutter rumzukriegen.“
    Bille nickte eifrig.
    „Jetzt muß ich dich aber erst mal was fragen, mein Deern. Was ganz Ernstes.“
    Onkel Paul wurde feierlich und ein bißchen unsicher.
    „Ja, was denn, Onkel Paul?“
    „Wenn ich Olga — ich meine, wenn ich deine Mutter nun heiraten würde, würdest du mich denn als Stiefvater mögen?“ Onkel Paul räusperte sich verlegen.
    Statt einer Antwort fiel Bille ihm um den Hals und preßte ihr verheultes, verschwitztes Gesicht an seine stopplige Backe. Er roch ein bißchen nach Pfeifentabak und Bier und Gasthaus-Essen.
    „Ich wäre ganz wahnsinnig - riesig - irrsinnig froh!“ flüsterte Bille ihm ins Ohr.
    „Riesig genügt schon.“ Onkel Paul räusperte sich wieder, seine Stimme klang auf einmal heiser.
    „Also gut. Jetzt verrate ich dir mein Geheimnis. Ich möchte deiner Mutter die Leitung des Spar-Markts übertragen. Hab ihr zwar gesagt, ich wüßte jemand sehr Tüchtigen für den Posten, aber so richtig zu

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