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Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Titel: Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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hatten noch einen weiteren Tag Rast bei der netten Frau Albrecht eingelegt. Es war herrlich, einmal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen, sich unter eine heiße Dusche stellen zu können und sich morgens an den gedeckten Frühstückstisch zu setzen. Außerdem hatten sie am Anfang ihrer Safari soviel gespart, daß sie sich diesen kleinen Luxus jetzt ohne weiteres leisten konnten. Es war wenig genug, was Frau Albrecht sich für die beiden Zimmer und das herrliche Essen bezahlen ließ. Die Pferde durften sogar kostenlos in der Scheune stehen und sich an dem saftigen Heu sattfressen.
    Während Frau Albrecht ihre vom Gewitterregen verschmutzten Sachen in die Waschmaschine stopfte, machten die Freunde mit den Pferden einen Ausflug zu einer nahe gelegenen Burgruine, von der ihre Gastgeberin ihnen erzählt hatte. Sie banden ihre Pferde im Innenhof des alten Gemäuers fest und stiegen auf den Turm.
    „Wie wär’s, wenn wir uns die Burg wieder instandsetzten und einfach hierblieben?“ fragte Joy. „Nur wir und unsere Pferde. Natürlich brauchten wir ein paar Glasscheiben und Kitt für die Fenster. Wir würden uns einen großen Kamin bauen, auf dem man auch kochen kann, und einen Raum ganz mit Holz auskleiden, damit es im Winter nicht so kalt wird. Vormittags würden wir reiten, jagen und fischen, und nachmittags würden wir unten im Burghof Reiterspiele aufführen, damit wir das nötige Geld für Futter und Essen verdienen.“
    „Romantisch bist du gar nicht, wie?“ neckte Simon sie „Sicher wäre das schön — im Sommer. Aber im Winter, na, ich fürchte, da würden sogar unsere Pferde streiken!“
    „Ich kann dich mir als Burgfräulein gut vorstellen“, sagte Daniel und rückte wie zufällig etwas näher an Joy heran. „Mit einem Hut aus grünem Samt und einem langen Federbusch, einen Falken auf der Hand — ein langes Gewand aus besticktem Samt hättest du an, und Saphir hätte goldenes Zaumzeug...“
    Florian schnitt hinter Daniels Rücken eine Grimasse und tippte sich unmißverständlich an die Stirn. Aber Joy schien es zu gefallen, ihr sonst so blasses Gesicht bekam die Farbe eines reifen Pfirsichs. Bille sah es und wandte sich zur Treppe.
    „Entschuldigt mich, ich seh nur mal nach den Pferden.“ Dabei zwinkerte sie den anderen heftig zu.
    „Warte, ich helf dir... “ Bettina hatte verstanden.
    Auch Simon und Florian verständigten sich durch einen Blick und verließen das Turmgemach. Unten setzten sie sich in die Sonne und warteten, bis die beiden dort oben ihr tiefsinniges Gespräch beendet hatten. Von hier unten konnte man ihre Köpfe in der leeren Fensterhöhle des Turmstübchens sehen. Sie sahen sich in die Augen und redeten — und redeten...
    „Jetzt reicht’s, glaube ich“, sagte Simon. „Ich habe Hunger — ihr nicht?“
    „Und ob!“
    Simon legte seine Hände an den Mund und imitierte die Stimme eines Kuckucks. Dann krächzte er wie ein Rabe. Als er auch noch klägliches Hundebeilen von sich gab, wurden Daniel und Joy endlich aufmerksam. Simon zeigte auf seine Armbanduhr, dann mit schmerzlich verzogenem Gesicht auf seinen Magen.
    „Wir kommen! In einer Sekunde sind wir unten!“ rief Joy.
    Simon ließ den Blick nicht von der Uhr, bis Daniels Kopf in der Türöffnung auftauchte.
    „Eine Sekunde dauert bei euch genau sechseinhalb Minuten“, sagte er grinsend. „Erstaunlich, was?“
    Daniel wurde rot, aber ehe er etwas erwidern konnte, saßen die anderen bereits im Sattel und trabten davon. Die Regenwolken wurden von einem stürmischen Wind nach Osten getrieben, wie riesige Federbetten auf einem himmelblauen See segelten sie dem Horizont zu. Die frischgewaschenen Blätter der Buchen wehten im Wind, als hätte man sie zum Trocknen an die Leine gehängt. Die Steine schimmerten, als wären sie blank geputzt worden. Selbst die Erde sah aus, als käme sie eben aus der Reinigung.
    Bille atmete tief die würzige Luft ein. Die Wunde an der Stirn hatte sie schon fast vergessen, und auch die Schmerzen in den aufgeschürften Knien vergingen allmählich. Simon, der neben ihr ritt, sah sie verschmitzt an.
    „Geht’s dir auch so teuflisch gut?“
    „Hm... “
    „Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“, sang Simon. „Nächstes Jahr reiten wir durch Frankreich, abgemacht?“ Ganz unvermutet streckte er die Hand nach Bille aus und sah ihr in die Augen.
    Bille legte zögernd ihre Hand in seine. Ihr Herz begann zu flattern wie ein eingesperrter Vogel.
    „He!“ sagte sie unsicher und

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