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Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Titel: Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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durch das ausgebrochene Pony - weiß Gott, wo es hergekommen ist - nun ja, Sie sind behindert worden. Mir ist so ein Fall in meiner Praxis, ehrlich gesagt, noch nicht vorgekommen“, sagte der Schiedsrichter. „Deshalb frage ich Sie: Möchten Sie Ihren Ritt wiederholen?“
    „Bin ich disqualifiziert?“ fragte Bille erschrocken.
    „Nun - nein, es war schließlich nicht Ihre Schuld!“
    Wenn du wüßtest! dachte Bille.
    „Dann möchte ich den Ritt nicht wiederholen. Black Arrow kann höchstens schlechter werden. Er ist auch Anfänger, wissen Sie.“
    „Also gut, machen wir weiter. Danke, Fräulein Abromeit.“ Bille stieg mit steifen Beinen die Stufen hinunter.
    „Na? Was ist passiert?“ bedrängten Daniel und Simon sie.
    „Er hat ,Sie’ zu mir gesagt.“
    „Kannste mal sehen!“
    „Habt ihr Zottel verschwinden lassen?“
    „Logisch!“
    „Und Tommy?“
    „Wir haben ihm ein Eis gekauft. Jetzt ist er wieder bei Zottel.“
    „Vielleicht kann mir einer von euch erklären, wie das passiert ist!“
    „Ganz einfach. Da kam so ein Typ, so ein Ordner, und hat Tommy angemotzt, daß er da mit seinem Pony nicht stehen dürfe. Tommy ist pampig geworden und hat geantwortet, er müsse da stehen, er hätte einen Auftrag. Da hat der Mann, wohl nur zur Drohung, die Hand gehoben, und Tommy hat Zottel vor Schreck losgelassen. Und Zottel - nichts wie ab und hinter dir her! Warum hat auch der Idiot von Ordner nicht die Schranke geschlossen, bevor er sich auf Tommy stürzte.“
    Während sie sich unterhielten, waren sie zur Reithalle zurückgekehrt. Tommy kauerte bereits wieder hochzufrieden neben Zottel und teilte sich mit ihm eine Tüte Kartoffelchips „Hör zu, mein Sohn“, sagte Bille schmeichelnd, „es wäre vielleicht ganz gut, wenn du niemandem erzählen würdest, daß ich es war, die dich da hingestellt hat, okay? Das ist unser Geheimnis. Du brauchst überhaupt niemandem zu verraten, daß Zottel mir gehört. Hier hast du fünfzig Pfennig, kauf dir noch ein Eis.“ Dann wandte sich Bille Zottel zu und kraulte ihm zärtlich die Ohren.
    „Armer Kerl. Das hast du nun davon! Wie heißt es in der Bibel? ,Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!’ Aber was bringst du mich auch in so eine Situation!“

Das Hochzeitsgeschenk

    Pünktlich mit den Herbstferien kam das Regenwetter. Die dick-bauchigen Wolken, die wie eine Herde steingrauer Nilpferde träge von Westen nach Osten zogen, schienen die Baumspitzen zu berühren, so tief hingen sie herunter. Ein gleichmäßiger Nieselregen hüllte das Land ein und verwandelte Felder und Wege in eine Seenlandschaft, überzog Höfe und Gärten mit einer knöcheltiefen Schlammschicht, ließ Dachrinnen und Tränken überlaufen und erfüllte die Luft mit dem dumpfen Trommelkonzert stetig fallender Tropfen.
    Gummistiefel und Regenmäntel waren im Sparmarkt binnen einer Woche ausverkauft. Bei Jensens im Krug stieg der Umsatz an Grog und Glühwein, die Apothekerin dekorierte das Schaufenster mit Hustensäften und Schnupfensprays.
    Bei so trüben Aussichten waren Bille und ihre Freunde fast dankbar dafür, daß Billes Schwester Inge und ihr Verlobter Thorsten kamen, um ihr künftiges Heim instand zu setzen, und daß sie jede Menge Helfer gebrauchen konnten. Das war doch wenigstens eine Abwechslung.
    In das kleine Strohdachhaus an der Dorfstraße, in dem noch vor einem Jahr Bille mit ihrer Mutter gelebt hatte und das seither leergestanden hatte, kehrte wieder Leben ein. Der Laden, in dem Mutsch früher all das verkauft hatte, was die Wedenbrucker sich jetzt im Sparmarkt Leesten besorgten, sollte Thorstens Werkstatt werden. Eine Kunstschmiede-Werkstatt, in der Thorsten seine eisernen Tore und Treppengeländer, seine Kaminplatten, Türbeschläge und kunstvoll verzierten Feuerhaken Herstellen wollte.
    Die Maurer hatten bereits die Vorarbeit geleistet, hatten die Wand zwischen Laden und Küche herausgerissen, das Treppenhaus vergrößert und im Bodenraum zwei weitere Zimmer ausgebaut. Nun hieß es, zu malen und zu tapezieren, Teppiche zu verlegen und Lampen anzubringen.
    „Das ehemalige Wohnzimmer wird Thorstens Büro. Unsere Privaträume werden alle im ersten Stock liegen. Die beiden neu ausgebauten Zimmer sollen Wohnraum und Schlafstube werden, Mutschs ehemaliges Zimmer wird unsere Küche“, erklärte Inge.
    „Und mein altes Zimmer wird wieder Kinderzimmer, das hast du mir doch versprochen, nicht wahr?“ neckte Bille ihre große Schwester. „Und ich hoffe

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