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Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Titel: Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Schreibmaschinen um die Wette. Wurde jemand gesucht, hallte es über Lautsprecher durch das ganze Haus.
    „Das kann doch nicht gutgehen“, stöhnte Bille. „Wie soll das erst werden, wenn die Schauspieler und das ganze Fußvolk kommen!“
    „In den umliegenden Orten sind sämtliche Gasthofzimmer besetzt. Nur die Stars wohnen im Parkhotel in Neukirchen“, berichtete Tom. „Auf der Koppel neben dem neuen Reitplatz wollen sie einen Parkplatz für ihre Autos einrichten. Damit die bei den Aufnahmen nicht mit im Bild sind.“
    „Wie soll man bei dem Rummel denn noch arbeiten!“
    „Wirklich!“ Tom lachte in sich hinein. „Ich bin nur gespannt, wann’s den ersten Krach mit unseren Bauleuten gibt, weil sie sich gegenseitig ins Gehege kommen!“
    Vor dem Haus hielt mit quietschenden Bremsen ein roter Mini. Eine junge Dame mit Bubikopf und einer überdimensionalen Sonnenbrille stieg aus. Die Stöckelabsätze ihrer Stiefel bohrten sich tief in den Sand. Erschrocken ruderte sie mit den Armen, um ihr Gleichgewicht zurückzugewinnen. Über den Stiefeln trug sie rostrote Pluderhosen, dazu einen Pulli Männergröße 54. Die Enden ihres dreimal um den Hals gewundenen Schals schleiften fast am Boden.
    „Tag, Schätzchen“, sagte sie zu Bille, als seien sie alte Bekannte. „Hast du eine Ahnung, wo Boy steckt?“
    „Keinen blassen Schimmer“, stotterte Bille und starrte fasziniert auf die fast schwarz gemalten Lippen der Dame.
    „Ich glaube, er ist im Produktionsbüro, Schätzchen“, sagte Tom grinsend. „Den Gang links hoch, letzte Tür.“
    „Danke.“ Die Dame stolzierte mit schwingenden Hüften davon.
    „Weißt du, wer Boy ist?“
    „Nein, du?“
    „Na komm, gehen wir wieder an die Arbeit. Wir müssen die Stuten reinholen.“
    „Du hast recht . Aber denk daran, was ich dir gesagt habe: Die werden uns noch eine Menge Arger machen.“
    Der Arger begann schon am nächsten Tag. Es regnete in Strömen, deshalb mußten die Stuten mit ihren Fohlen im Stall bleiben. Bille machte auf dem Weg nach Peershof einen Umweg über Groß- Willmsdorf , um auf eine Minute zu den Stuten hereinzusehen.
    Schon als sie Zottel unter dem Vorsprung des Reitstalldaches anband, hörte sie aus dem Stall lautes Gelächter und Geschrei. Wie der Blitz war sie im Stall. Da standen sie — zu fünft, drei Weiber und zwei Jünglinge, lachten und schwatzten, als wären sie hier auf dem Jahrmarkt und fütterten die Fohlen mit Keksen. Und das Schlimmste: Zwei von ihnen rauchten und bliesen den Stuten ihren Qualm in die Nüstern!
    „Sind Sie total verrückt geworden?“ brüllte Bille, heftiger als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. Die fünf fuhren herum.
    „Na, na!“ murmelte einer erstaunt.
    „Sie wissen doch genau, daß das Betreten der Ställe verboten ist! Und das Rauchen! Oder können Sie nicht lesen?“
    „Nun puste dich mal nicht so auf, Kleine! Wir tun ja überhaupt nichts. Wollten uns die Viecher ja nur mal ansehen“, sagte eine Dickbusige in giftgrüner Bluse und karottenroter Lockenmähne im Afro-Look. Hinter dicken Brillengläsern starrte sie mit kalten Fischaugen auf Bille.
    Du kommst mir gerade recht, dachte Bille.
    „Nur mal ansehen, wie?“ höhnte sie. „Und ein neugeborenes Fohlen mit Keksen ins Jenseits befördern! Oder hat man Ihnen bereits drei Tage nach Ihrer Geburt Kekse in den Mund gestopft?“
    „Na, so schlimm wird’s ja wohl auch nicht sein“, maulte eine Hagere, deren dunkle, glatte Haare wie durch Kakao gezogene Spaghetti aussahen.
    „Abgesehen davon ist der Lärm, den Sie hier machen, für die Tiere eine Zumutung!“ Herrgottnochmal ! Warum war der alte Petersen jetzt nicht hier, um ihr beizustehen — oder Herr Tiedjen!
    „Du nimmst dir ganz schön was heraus, Fräulein“, giftete die erste wieder. „Was heißt hier überhaupt ,Eintritt verboten’? Schließlich sind wir Gäste von Herrn Tiedjen!“
    „Für die Gäste von Herrn Tiedjen gilt das gleiche wie für alle anderen. Unbefugte haben in den Ställen nichts zu suchen, es sei denn, Herr Tiedjen führt sie selber herum. Und das hat seine Gründe. Jeder Fremde bringt einen Haufen Bazillen mit herein, und dies sind wertvolle Zuchttiere. Wenn Sie die Ställe besichtigen wollen, wenden Sie sich bitte an Herrn Tiedjen. Und nun darf ich Sie höflichst bitten, zu gehen!“
    „Rausschmeißen auch noch!“ brummte einer der Jünglinge. „Wer ist das überhaupt?“
    „ Pssst !“ machte der andere in seinem Rücken. „Das ist die Tochter vom

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