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Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Titel: Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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geglaubt hatte, mußte jetzt Herrn Toellmann recht geben. Die Pferde drängten vorwärts, daß es aller Kraft bedurfte, sie zu halten. Franca konnte nur mit knapper Not ihre Stute am Durchgehen hindern. Beppo, der ein ausgezeichneter Reiter war und von Körbers die kleine polnische Stute anvertraut bekommen hatte, hatte das Gefühl, auf ein Rodeo geraten zu sein, so wehrte sie sich gegen den Zügel.
    Bille mußte ein paar Volten reiten, um zu verhindern, daß sich Black Arrow sofort an die Spitze des Zuges setzte.
    Die ersten zwei Hindernisse waren von gut der Hälfte aller Reiter genommen worden, da passierte es. Fünf Pferde zugleich drängten auf das Gatter zu und hinüber, Bettina sah es noch rechtzeitig und lenkte Sternchen in einem weiten Bogen außen herum. Fünf Pferde kamen auch heil hinüber und galoppierten stürmisch drauflos, aber drei davon hatten ihren Reiter verloren.
    „Vorsicht!“ brüllte Bettina.
    „Halt! Stopp!“ rief Nico.
    Bille kam ihnen zu Hilfe, und zu dritt gelang es ihnen, die reiterlosen Pferde einzufangen.
    Die Reiter rappelten sich verwirrt auf und klopften sich den Dreck aus den nun nicht mehr blütenweißen Turnierhosen. Der Rest der Gruppe nahm das Hindernis vorsichtig, einer nach dem anderen.
    Allmählich flaute die übergroße Spannung ab. Eine lange Galoppstrecke löste Reiter und Pferd, und die Freude an der Jagd begann sich langsam in ihnen auszubreiten. Zottel blieb wie immer an Black Arrows Seite.

    Mini nahm es mit Gelassenheit, denn Bille hatte sie schon vorher über diese seine Eigenart aufgeklärt. Da sie nicht sprang, durfte sie auch den Fuchs nicht greifen, also kam es gar nicht darauf an, ob sie an der Spitze oder am Ende ritt, Hauptsache, sie konnte dabeisein!
    Noch am Vormittag war der Himmel grau und verhangen gewesen, und sie hatten Sorge gehabt, ihre Jagd könne ins Wasser fallen. Jetzt kam auf einmal die Sonne heraus, setzte kleine Lichter auf die nassen Blätter der Bäume und ließ die Landschaft in tiefen Farben aufleuchten.
    Simon legte eine Schrittstrecke ein, erst vor dem nächsten Hindernis galoppierte er wieder an. Zwei Sprünge, nicht weit voneinander entfernt, dann ging es im Trab quer durch den Tannenwald. Die Pferde dampften, daß eine dichte Nebelwolke entstand, kaum konnte man den Vorreiter erkennen. Doch bald darauf ritten sie wieder im grellen Sonnenlicht. Die Strecke führte in eine Kiesgrube hinunter, durch einen flachen Teich, und an der anderen Seite wieder hinauf. Bongo platschte zur Verzweiflung seines Reiters, eines Jungen aus der sechsten Klasse, tief ins Wasser hinein, so daß es ihm für den Rest der Jagd kniehoch in den Stiefeln stand. Florian, der auf Asterix nicht weit hinter ihm war, grinste verständnisvoll.
    Von ferne klangen die Jagdhörner herüber. Eine Autokolonne mit den Zuschauern — Schüler und Lehrer und der Bläserchor — folgte von weitem der Strecke, kreuzte immer wieder auf Feldwegen und Alleen ihren Weg und grüßte mit einem Signal herüber.
    Zwei Sprünge noch, dann hielten sie am Waldrand neben einer Wiese, erwartet von den Zuschauern und ein paar Betreuern, die zwei große Kessel mit Gulaschsuppe und heißen Würstchen zwischen sich aufgestellt hatten. Daneben standen Kisten mit Erfrischungsgetränken bereit.
    „Na?“ Herr Tiedjen trat ihnen lachend entgegen. „Lauter strahlende Gesichter? Kein Sturz, kein Abwurf?“
    „Herrlich war’s“, rief Bille. „Einsame Spitze! So was sollten wir viel öfter machen!“
    Die anderen nickten begeistert.
    Jetzt kamen die übrigen Internatsschüler zu ihrem Recht. Ein wildes Gerangel begann, wer welches Pferd trockenreiten dürfe, während die Teilnehmer der Jagd sich stärkten. Andere verteilten Suppe, Würstchen, Brötchen und Getränke und erkundigten sich eingehend nach allen Einzelheiten der Jagd. Zwei Schüler von der Schulzeitung machten Interviews und Fotos, dazwischen stapften nervös ein paar Reiter herum, die sich ein Pferd mit einem Schulkameraden geteilt hatten und nun die zweite Hälfte der Jagd mitreiten durften.
    Nach einer halben Stunde hieß es wieder „Aufsitzen!“, und der Bläserchor gab das Signal zur Fortführung der Jagd. Wer wohl den Fuchs am Ende greifen wird? überlegte Bille. Es waren ein paar hervorragende Reiter dabei, und Bille stellte mit Genugtuung fest, daß die besten alle Schüler Hans Tiedjens waren.
    Eine Stunde lang ging es noch durch Wald und Moor, über Stoppelfelder und Wiesen, durch ein Dickicht, unter tiefhängenden

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