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Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Titel: Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Schlagsahne und mit der nächsten Drehung dem Pastor über seinen schwarzen Anzug, so daß er aussah wie ein Zebra. Zottel begann hilfsbereit, die Schlagsahneschüssel auf die Genießbarkeit ihres Inhalts hin zu untersuchen.
    Knarz! setzte sich Moischele auf Karlchens leeren Stuhl, der splitternd unter ihm zusammenbrach.
    „Bist du aus’m Takt gekommen?“ Thorsten lachte schallend. „Macht nichts, Junge, das kann jedem mal passieren.“
    Bei der nächsten Drehung ging das Tischtuch ein Stück mit. Die Gäste schauten verdutzt, wer eben noch Kaffee und Kuchen vor seiner Nase gehabt hatte, saß jetzt vor dem Bier und Käse seines Nachbarn. Vater Brodersen am anderen Ende des Tisches hechtete hinter seinem Weinglas her, das vor ihm davonzulaufen schien.
    Moischele wurde die Dreherei allmählich zuviel, und er begann, sich gegen Thorstens eisernen Griff zur Wehr zu setzen. Er schlug mit dem Kopf und strebte energisch rückwärts. Thorsten bewies Kraft und Standfestigkeit, aber plötzlich trat er ins Leere und verlor das Gleichgewicht. Moischele war frei, aber so unerwartet, daß er wie ein Sektkorken in Zottels Richtung schoß und an seinem Bauch landete. Zottel, der jetzt um keinen Preis gestört sein wollte, keilte zur Warnung einmal nachdrücklich aus. Moischele, zu Unrecht angegriffen, keilte verärgert zurück, traf aber nur die Schüssel mit dem Heringssalat, die mit einem Salto zwei Meter über den Tisch segelte und auf der Platte mit Apfelkuchen landete. Deshalb versuchte er es noch einmal. Diesmal hatte er mehr Erfolg, er erwischte gleich drei Torten, darunter die mit Schokoladensahne, die sich Zottel als nächste vorgenommen hatte.
    Diesmal wurde Zottel wirklich wütend. Er keilte so kräftig zurück, daß Moischele quiekend vor Entsetzen floh und, um den erzürnten Freund aufzuhalten, der die Gäste auf den Boden legte, indem er die Stühle unter ihnen wegriß.
    Den Hochzeitsgästen, die bisher gelacht hatten, wurde es mulmig. Mutsch und Onkel Paul waren aufgesprungen, um die beiden Kampfhähne einzufangen und zu beruhigen. Aber da alle anderen plötzlich ebenfalls in die Höhe fuhren, teils um Gläser und Geschirr vor weiteren Angriffen zu retten, teils um an Rückzug zu denken, ruderten sie hilflos vorwärts, ohne auch nur einen Meter an Boden zu gewinnen.
    Nun gerieten auch die anderen drei Ponys — Bongo, Rumpelstilzchen und Lucky — in Panik und begannen ängstlich wiehernd den Ausgang zu suchen. Der aber war bereits verstopft. Die einen drängten nach draußen, wer draußen gewesen war, schob sich neugierig herein. Dahinter stand, wie ein Racheengel zeternd und wilde Drohungen gegen sämtliche Männer ausstoßend, Mutter Brodersen — es war ein heilloses Durcheinander.
    Bongo erwischte mit einem Huftritt den Stapel Handtücher auf dem Geschenke-Tisch. Die landeten auf der unbeirrt und selbstvergessen weiterspielenden Kapelle, so daß die Feuerwehrmänner sich zu ihrem Erstaunen im Nu in Beduinen verwandelt sahen. Der Posaunist ließ vor Schreck sein Instrument fallen. Um das kümmerte sich Rumpelstilzchen, der sich ängstlich vor Vater Brodersen zurückweichend daraufsetzte und die Posaune damit zu einer Art Tortenplatte verarbeitete.
    Lucky gab dem Geschenk-Tisch den Rest. Moischele floh auf die Bühne, räumte zwei Feuerwehrmänner ab und landete mit den vorderen Hufen auf den Klaviertasten — aber das Klavier hatten sie ohnehin nicht benötigt.
    Der Kampf um den Ausgang entschied sich schnell. Die von drinnen Drängelnden hatten gesiegt, in Sekundenschnelle war die Scheune wie leergefegt. Zurück blieben die Ponys, von denen sich Zottel und Bongo der Reste des Büfetts erinnerten, die anderen drei standen wie verdonnert inmitten der Trümmer.
    Und Hubert, der seine Bruni im Arm hielt und zärtlich beruhigend über ihre zuckenden Schultern strich.
    „Mußt nicht traurig sein, Bruni! Komm, komm!“
    Bruni hob ihr Gesicht zu ihm auf. Sie lachte, daß ihr die Tränen in die Augen traten.
    „Nein, war das eine Hochzeit! So was Himmlisches aber auch! Und das Schönste von allem...“
    „... kommt erst noch“, sagte Hubert und errötete zart. „Nee, das Schönste...“, rief Bruni unter Lachtränen, „das Schönste ist: der Wanderpokal ist hin!“

Herbstjagd in Groß-Willmsdorf

    „Bitte Tür frei!“
    „Die Tür ist frei!“
    Tom schob die Tür zur Reitbahn auf und zog Troilus hinter sich her. Bille und Simon galoppierten auf dem Zirkel, bis Tom die Tür wieder geschlossen hatte, dann

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