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Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Titel: Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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folgte, und traten den Heimweg an.
    Bille hatte schon telefonisch eine große Überraschung angekündigt und den alten Petersen gebeten, eine Box herzurichten. So standen sie nun alle Spalier, als der Transporter auf den Hof rollte. Tom, Joy und Daniel, Florian und Nico, Hubert, Johnny, der Indianer, der vom Schulstall herübergekommen war, und der alte Petersen.
    „Alles zurücktreten und da drüben einen Halbkreis bilden!“ rief Bille übermütig, damit niemand vor der Zeit einen Blick auf die Überraschung werfen konnte.
    Zunächst luden sie Zottel aus und banden ihn ein wenig abseits an der Stallwand an.
    „Und jetzt, meine Herrschaften, kommt die große Sensation!“ rief Bille, während Simon und Hans Tiedjen Jamaika aus dem Transporter führten.
    „ Aaaah !“
    „Toll!“
    „Mein Gott!“
    Die Bewunderungsschreie hallten durcheinander. Nur Florian schaute verständnislos.
    „Wieso habt ihr Feodora im Transporter, ich wußte gar nicht, daß sie weg war? War sie beim Friseur? Habt ihr ihr die Mähne färben lassen?“
    „Mann, Flori , das ist Jamaika! Eine Jacarandatochter ! Daddy hat sie gekauft! Als Nachwuchspferd für Simon!“
    „Hast du Tomaten auf den Augen, Flori , oder was ist mit dir?“ fragte Daniel seinen kleinen Bruder. „Sie hat Ähnlichkeit mit Feodora, ja, aber sie ist doch viel größer! Und dunkler! Mann, ist das eine Schönheit!“
    Jetzt strömten sie alle heran, streichelten, klopften, lobten Jamaika, und die Stute ließ sich die Bewunderung gefallen.
    Simon führte sie ein wenig auf dem Hof herum, dann brachte er sie in ihre neue Box. In Nathan und San Pietro, die rechts und links neben ihr standen, hatte sie zwei neue Freunde, die mit ihren Sympathiebeweisen nicht geizten, immer wieder die Nasen an die Gitterstäbe schoben und sie zärtlich anbliesen und beschnupperten.
    „Das ist doch das Schönste“, seufzte der alte Petersen zufrieden, während er Jamaika beim Fressen zusah, „wenn die eigenen Kinder eines Tages wieder heim finden. So ein kluger kleiner Kerl ist sie als Fohlen gewesen, das weiß ich noch wie heute. Hab doch gleich gedacht, daß aus der mal was Besonderes wird!“
    Am nächsten Tag longierte Simon die Stute zwanzig Minuten, dann ging er eine Stunde mit ihr im Gelände spazieren, sprach mit ihr, zeigte ihr die Umgebung und gab ihr Zeit, sich an ihn zu gewöhnen.
    „Na, du strahlender Liebhaber?“ rief Bille ihm zu, die ihn auf Black Arrow überholte, als Simon in den Hof einbog. „Habt ihr Händchen gehalten, ihr beiden?“
    „Unser Geheimnis“, gab Simon lachend zurück. „Jedenfalls sind wir uns schon sehr nahegekommen!“
    Am Tag darauf begann er mit Jamaika zu arbeiten. Nur Bille duldete er als Zuschauer, doch sie hatte das Gefühl, daß er sie bald vollkommen vergessen hatte, so konzentrierte er sich auf Jamaika. Nach einer halben Stunde Training ging er mit ihr ins Gelände, Bille durfte ihn auf Black Arrow begleiten. Simon ritt nur im Schritt, er ließ Jamaika am langen Zügel gehen und gab ihr das Gefühl, daß dies ein Ausflug allein zu ihrem Vergnügen war.
    Allmählich steigerte er das Arbeitspensum. Aber stets achtete er darauf, daß die Stute freudig mitarbeitete. Er sprach viel mit ihr, lobte sie nachdrücklich für ihre Aufmerksamkeit, spielte und schmuste in der Box oder auf der Koppel ausdauernd mit ihr, kurz, Simon tat alles, um Jamaika zu seinem Pferd zu machen. Schon nach wenigen Tagen kannte sie seinen Schritt, seine Stimme aus allen anderen heraus, wieherte ihm entgegen und folgte ihm, wenn er sie aus der Halle führte, auch ohne daß er sie am Zügel nahm.
    „Man könnte eifersüchtig werden“, sagte Bille eines Abends und hängte sich lächelnd bei ihm ein.
    „Bist du’s?“
    „Quatsch! Ich freue mich so für dich!“
    „Eben. Zumal diese Freude nur kurz sein wird.“
    „Was meinst du? Ach so.“
    Natürlich, das hatte sie ganz vergessen, daß Simon morgen vor der Bundeswehrkommission erscheinen mußte, die seinen Antrag auf Freistellung vom Wehrdienst abschlägig beschieden hatte. Hätte er doch nur auf sie gehört und von Anfang an den Kriegsdienst verweigert! Bille schwieg bedrückt.
    „Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen... verrückt!“ Simon schüttelte fast erstaunt den Kopf. „Ich in einer Uniform! Ich mit einer Waffe in der Hand! Ich glaube, mit einem Strickzeug würde ich überzeugender wirken. Abgesehen davon, daß ich niemals in der Lage wäre, auf einen Menschen oder sonst ein Geschöpf zu

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