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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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zusammenpacken. Vor der Einfahrt parkten bereits die ersten Wagen der anreisenden Eltern, im großen Speisesaal wurde an die Dekorationen letzte Hand angelegt. Das Fest begann mit einem gemeinsamen Mittagessen, danach wurde den Eltern Gelegenheit gegeben, mit den Lehrern zu sprechen. Um drei Uhr traf sich alles in der Aula zur Abschiedsfeier bei Tee und Christstollen, gewürzt mit musikalischen Darbietungen und Vorträgen.
    Der ehemalige Gartensaal war kaum wiederzuerkennen. Rundum waren die Wände mit Tannenzweigen und wagenradgroßen Sternen aus Goldpapier verkleidet, davor stand eine lange Tafel mit bunt verpackten Päckchen — die Geschenke der Schüler an Lehrer, Trainer und Hauspersonal. An runden Tischen war zum Tee gedeckt, und die große Flügeltür zum Speisesaal stand weit offen, denn es war unmöglich gewesen, für alle Teilnehmer in einem Raum Platz zu schaffen. So hatte man auch das Podium für die Darbietungen so an die Ecke der Tür bauen müssen, daß die Zuschauer aus beiden Räumen das Geschehen verfolgen konnten. Und der große Christbaum hatte in der Ecke Platz gefunden, in der sich die Tür zu den Wirtschaftsräumen befand. Das brachte zwar einige Umstände mit sich, aber es hatte sich als die einzig mögliche Lösung erwiesen.
    Nach und nach füllten sich die Plätze. Die Schüler erschienen zuerst, bemüht, für die eigenen Eltern einen Tisch zu erwischen, von dem aus sie möglichst freie Sicht hatten. Die Lehrer kamen mit den Eltern, dann das Hauspersonal, Reitlehrer Toellmann und die Trainerin der Voltigiergruppe, Gerda Jensen. Johnny der Indianer, Achmed und Frieder nahmen im Hintergrund Platz, und schließlich erschien geschlossen die Gruppe der behinderten Reitschüler, die man eingeladen hatte und für die man bereits die günstigsten Plätze reserviert hatte.
    Die Schülerinnen und Schüler der obersten Klassen hatten es übernommen, die Gäste mit Kaffee oder Tee und Gebäck zu versorgen. Vom Tonband erklang leise Barockmusik, aber bald übertönte das fröhliche Stimmengewirr die festlichen Melodien. Kerzen verbreiteten sanftes Licht und ließen den grauen Dezembertag draußen vergessen.
    „Eine Hitze ist das hier drin!“ stöhnte Franca und schlängelte sich mit ihrer Teekanne an Bille vorbei zum Ausgang.
    „Ja, wirklich! Ein Fenster können wir nicht öffnen, dann zieht es zu sehr. Aber laß doch einfach die Türen auf, das wird helfen. Wenigstens solange die Darbietungen noch nicht begonnen haben. Später können wir sie ja wieder schließen.“
    Franca schob die Flügeltür zur Halle weit auf. Dann lief sie durch den Seitengang, der zum Wirtschaftstrakt führte, nach hinten und öffnete auch die hinter dem riesigen Weihnachtsbaum verborgene Tür zum Speisesaal. Ein Luftzug wehte durch die beiden Räume. Franca fing ein paar dankbare Blicke auf. Sie kehrte mit ihrer leeren Kanne in die Teeküche zurück, einem kleinen Nebenraum, um sie von neuem füllen zu lassen.
    Zottel hatte einen höchst erfreulichen Tag verbracht. Bille hatte ihn zwar sofort nach seinem Frühstück gesattelt und war durch den kaltfeuchten Nebel in der ersten Dämmerung mit ihm nach Groß-Willmsdorf geritten, aber dort hatte er in einer freien Box ein zweites Frühstück vorgefunden und sich auf das angenehmste mit seinen Kollegen in den Nachbarboxen unterhalten.
    Gegen Mittag war es dann lebendig geworden im Stall. Besucher strömten herein, wanderten durch die Stallgasse und schauten zu ihm herein. Sie lobten ihn in den höchsten Tönen, erzählten ihm, was sie schon alles über ihn gehört hatten, und wo dies nicht der Fall war, schilderten die begleitenden Schüler sein abenteuerliches Leben in den leuchtendsten Farben.
    Besonders hatte es ihm ein kleines Mädchen angetan, die in Begleitung von Oliver und seinen Eltern erschienen war. Sie hatte sich gar nicht von ihm trennen können und so lange gebettelt, ihn einmal reiten zu dürfen, bis Oliver zu Bille gegangen war, um die Erlaubnis für seine kleine Schwester einzuholen. Währenddessen hatte das Mädchen nicht aufgehört, ihn zu streicheln und zu kraulen, sie hatte ihn mit Apfelstücken gefüttert und ihm wieder und wieder beteuert, daß sie auch als Schülerin nach Groß-Willmsdorf käme, wenn sie nur erst alt genug dafür wäre.
    Schließlich war Oliver zurückgekehrt und hatte der Kleinen mit überlegenem Ernst gezeigt, wie man ein Pferd putzt, auftrenst und sattelt. Dann durfte sie aufsitzen, und Oliver führte Zottel in den Park hinaus, wo sie

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