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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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daran, daß wir beide uns am schwersten von unseren Pferden trennen können. Denk an den Ausflug nach Hamburg. Wir haben ihn zwar riesig genossen, aber geredet haben wir pausenlos über die Pferde.“
    Bille trank einen großen Schluck Rotwein und schaute nachdenklich in die leise flackernde Kerze auf dem Tisch.
    „Ja, das wird’s wohl sein. Unverbesserlich. Aber ich möchte auch mal raus aus allem.“
    Simon tippte mit seinem Glas leicht an das ihre.
    „Hiermit verspreche ich feierlich, daß wir zwei in den nächsten Ferien wegfahren. Irgendwohin, wo es dir gefällt.“
    Bille lächelte sehnsüchtig, dann seufzte sie tief.
    „Nach Ungarn möchte ich wahnsinnig gern mal. Die Pußta sehen. . ., diese großen Pferdeherden auf den weiten Flächen, das muß phantastisch sein. Natürlich auch Budapest. Und auf der Fahrt in Wien Station machen. So eine Mischung aus Pferden und Kultur, verstehst du?“
    „Das liegt genau auf meiner Wellenlänge. Also, mindestens zehn Tage Ungarn mit Zwischenstation in Wien. Da dürfen sich die anderen dann mal um unsere Pferde kümmern.“
    „Ach, was soll’s . . .“ Bille hob die Schultern und lehnte sich zurück, ihr Gesicht drückte Resignation aus. „In den nächsten Ferien gibt’s schon die ersten Turniere, und in den übernächsten sind sie in vollem Gange, und so immer weiter, es ist hoffnungslos.“
    Simon beugte sich vor und nahm ihre Hand. Leise streichelte er über die von der Stallarbeit rissige Haut.
    „He! Was ist denn los heute? Du bist doch sonst nicht so. Sagst du nicht immer, du hättest genau das Leben, das du dir gewünscht hast? Bei den Pferden!“
    „Klar. Ach, ich weiß auch nicht. Ha, da kommen die Spaghetti, super! Hm, wie das duftet. Hier, probier mal!“
    Zu zweit machten sie sich über den Teller her. Bille stopfte die Spaghetti in sich hinein, trank einen Schluck Wein und stopfte von neuem. Plötzlich hielt sie inne und lachte.
    „Weißt du was? Wenn ich in Zukunft in so abgrundtiefe Depressionen falle, dann mußt du eins tun: Gib mir ganz schnell was zu essen und erkundige dich vorsichtig, ob ich mir nicht vielleicht den Hintern durchgeritten habe. Vermutlich wird es der Fall sein. Übrigens ist mir gerade was eingefallen. Wie wir schneller mit den vielen Pferden fertig werden. Wir können doch als so eine Art Troika reiten, zumindest mit den Schulpferden. Jeder nimmt rechts und links ein Handpferd mit in die Halle!“ Simon ächzte erleichtert.
    „Sie ist wieder bei sich. Ich begann gerade, mir ernsthaft Sorgen zu machen! Aber nach Ungarn fahren wir trotzdem, ist das klar? Ich werde mich gleich morgen mal um Unterlagen kümmern. Abgemacht?“
    „Abgemacht. Und nun bestell mir noch eine Pizza mit allem.“

Willkommensfest im Schnee

    Mit dem neuen Jahr kam der Winter. Über Nacht sanken die Temperaturen unter den Nullpunkt, und es begann zu schneien. Erst sacht, als staube es leicht vom Himmel herab, aber dann immer stärker, und bald lag eine gleichmäßig dichte Decke auf Dächern, Koppeln und Feldern.
    Da der Boden gefroren war und die Schneedecke ein ausreichendes Schutzpolster bildete, konnten die Pferde jetzt wieder auf die Koppeln. Das erleichterte die Arbeit für Bille und Simon sehr, und die Schulpferde konnten nun ihrerseits die Ferien genießen, indem sie sich im Freien tummeln, über verschneite Wiesen galoppieren und sich nach Herzenslust im Schnee wälzen konnten. Das gleiche galt für die Fohlen und Mutterstuten.
    Bille und Simon machten Ausritte mit Black Arrow und Nathan, dessen Turnierkarriere nun endgültig beendet war. Das Training der anderen wurde reduziert, und so kamen auch Bille und Simon noch zu ein paar Ferientagen. Zwischendurch hockten sie bei Johnny dem Indianer, tranken Tee und hörten ihm zu, wie er von seinem abenteuerlichen Leben mit Pferden erzählte.
    Daniel und Joy waren zurückgekommen, und bald kamen auch Tom und Bettina. Den letzten Ferientag nahmen sich Bille und Simon ganz frei, da jetzt Helfer genug da waren. Sie fuhren nach Neukirchen hinüber, machten Einkäufe, gingen ins Café und hinterher ins Kino und fanden sich abends bei Billes Schwester Inge ein — zum Babysitten.
    Inge hatte ihnen ein üppiges Abendessen bereitgestellt; das Baby schlief, und der kleine Christian war so müde, daß ihm schon bei der Gute-Nacht-Geschichte die Augen zufielen. Es versprach ein ruhiger Abend zu werden, und tatsächlich störte nichts diese friedlichen Stunden. Wie ein altes Ehepaar saßen Bille und Simon auf dem

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