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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Transistorradio gehört. Paßt bloß auf, Kinder, daß euch nichts auf den Kopf fällt! Überall knicken Bäume ab und fliegen Ziegel herunter!“
    Sie konnten seine Worte in der heranbrausenden Sturmbö nicht verstehen, aber wie zur Demonstration krachte drüben in Lohmeiers Garten die Krone eines alten Apfelbaumes zu Boden. Gleich darauf gab es einen ohrenbetäubenden Knall jenseits des Stalls, gefolgt von vielstimmigem Entsetzenswiehern und Schreien, dann ein Donnern und Splittern.
    Hubert, der auf der anderen Seite des Stalls gearbeitet hatte, kam mit schreckensbleichem Gesicht herübergelaufen.
    „Schnell! Das Dach vom Fohlenstall ist weggeflogen! Und die Fohlen sind ausgebrochen! Sie rasen total panisch weg! Sie haben mich fast über den Haufen gerannt!“
    Aus einer Platzwunde an Huberts Stirn quoll Blut, er schien es nicht zu spüren.
    „Sie sind ja verletzt, Hubert, gehen Sie ins Gutshaus auf die Krankenstation und lassen Sie sich da versorgen“, schrie Hans Tiedjen gegen das Heulen in der Luft an. „Und ihr anderen kommt mit mir! Aber paßt um Himmels willen auf!“
    Hubert brummte etwas Unverständliches und war als erster auf der anderen Seite, die andern folgten ihm atemlos. Der Anblick, der sich ihnen bot, war erschreckend. Hoch aufgehäuft im Schnee lagen zersplitterte Bretter und zerborstene Ziegel durcheinander, nur noch die Balken des Stalles ragten in den Himmel. Von den Jährlingen und Zweijährigen, die hier im Fohlenstall in großen Laufboxen gestanden hatten, war keine Spur mehr zu sehen.
    Bille überlegte nicht lange. Ihr war klar, daß die Pferde geradeaus vom Stall weggerannt sein mußten, zumal sie hier ein freies Feld vor sich hatten. Im Windschatten der Gebäude lag der Schnee noch nicht ganz so hoch, aber schon dreißig, vierzig Meter weiter türmte er sich zu hüfthohen Verwehungen. Und je weiter sie vorzudringen versuchte, desto gewaltiger türmten sich die Schneemassen vor ihr auf. Sie kam keinen Schritt mehr vorwärts.
    Doch auch für die Fohlen war der Schnee zur Falle geworden. Eng beieinander standen sie bis zu den Hälsen in den weißen Massen und versuchten verzweifelt, sich zu befreien.
    Neben Bille tauchten Hubert und Hans Tiedjen auf. „Wir kommen so nicht weiter, Daddy, wir müssen sie mit den Pferden rausholen. Ich hole Zottel!“
    „Du hast recht , wir kommen nicht durch, und zurück kriegen wir sie in ihrer Panik schon gar nicht. Ein paar ruhige Pferde müssen her, dann werden sie wieder zur Vernunft kommen. Luzifer und Theo, dein Zottel und Nathan vielleicht, dann führen wir sie einzeln raus.“
    „Und Ingers Gunnar sollten wir dazunehmen, der ist Schneemassen gewöhnt.“
    „Gut, komm.“
    Im Windschatten des Stalles wurde den anderen Bescheid gesagt. Peter, Beppo und Sven rannten davon, um die Schulpferde herzubringen. Franca machte sich auf den Weg zu Inger, um ihr Einverständnis einzuholen. Bille sattelte Zottel.
    „Komm, mein Schatz, schnell, wir müssen den armen Fohlen da draußen helfen! Du schaffst das, ich weiß es.“ Bille hängte sich einen extra Führstrick und eine Longe um, man konnte nicht wissen, was man plötzlich brauchte, und zurückzureiten würde kostbare Zeit benötigen. Schon in der Stallgasse saß sie auf, Sandra öffnete den beiden die Tür, und Bille trieb ihr Pony kräftig an.
    „Los geht’s, mein Dicker, jetzt zeigen wir, was wir können!“
    Als der Sturm sie mit eiserner Umklammerung anfiel, war es, als schrecke Zottel zurück, doch gleich darauf senkte er den Kopf wie ein zum Angriff bereiter Stier und stapfte schnaubend vorwärts. Der Schnee reichte ihm bald bis zur Brust; schwer arbeitete sich das Pony den hilflos gefangenen Jungpferden entgegen, in kleinen Sprüngen, dann verharrend und wieder vorwärtsstapfend.
    Es erschien Bille wie eine Ewigkeit, bis sie bei der Gruppe angelangt waren. Fast verließ sie der Mut. Wenn sie hier nun mit Zottel ebenso hilflos steckenblieb und der Schnee immer höher stieg?
    Der erste, den sie erreichte, war das einjährige Hengstfohlen Januarsturm. Das schien ihr wie ein gutes Omen. Hatte sie das Fohlen nicht vor einem Jahr bei einem ähnlichen Sturm auf die Welt bringen helfen — ganz allein im Stall mit der Stute? Bille beugte sich vor und klinkte die Führleine in das Stallhalfter des Fohlens.
    „Januarsturm, komm, mein Hübscher, ganz ruhig, es ist alles in Ordnung, jetzt gehen wir nach Hause. Komm, mein Kerlchen, ruhig, ganz ruhig!“
    Das Fohlen zitterte vor Erschöpfung und Angst,

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