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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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dichter zu fallen. Onkel Paul hatte recht , das konnte heiter werden!
    Die Mutter nahm sich kaum Zeit zum Frühstück, sie drängte zur Abfahrt, als befürchtete sie, den Sparmarkt bereits von Schneemassen erdrückt vorzufinden. Verspätete Lieferungen, verspätete Angestellte machten ihr Kopfzerbrechen, und wer sollte überhaupt die große Fläche des Kundenparkplatzes ständig von Schnee freihalten und im Eingang streuen? Wenn nun jemand ausrutschte und sich ein Bein brach! Und dann die schmutzigen Schneereste im Verkaufsraum, der glitschige Boden, ständig würde man aufwischen müssen . . .
    Bille war heilfroh, als die beiden sich auf den Weg gemacht hatten. Sie aß in aller Ruhe noch ein weiteres Brötchen, räumte den Frühstückstisch ab, mummelte sich in ihre wärmste Kapuzenjacke und ging in den Stall, um Zottel zu satteln. Moischele bekam noch ein paar extra Karotten zum Trost für das lange Alleinsein, dann machte sie sich auf den Weg.
    Sobald sie die Hauptstraße erreicht hatten, drückte sich der Schneesturm wie eine Wand gegen ihre rechte Seite, und als sie in die Allee nach Groß-Willmsdorf einbogen, bekamen sie ihn direkt von vorn. Bille konnte nichts mehr sehen, sie mußte ihren Schal bis an die Nase hochziehen, um überhaupt atmen zu können, und lehnte sich weit nach vorn auf Zottels Hals.
    Zottel schüttelte sich unwillig, trabte aber zielsicher den gewohnten Weg, offenbar bestrebt, den schützenden Stall so schnell wie möglich zu erreichen. Der Schnee ging ihm bereits bis zum Knie, und er mußte schwer arbeiten, um gegen den Sturm vorwärtszukommen.
    „Brav, mein Zottelchen, bist doch ein tüchtiger Kerl!“ lobte Bille ihren Freund. „Was sollte ich ohne dich bloß machen!“
    Im Windschatten des alten Pferdestalls wurde es ruhiger, aber auf der Mitte des Hofplatzes bildeten sich im Sturm Schneewirbel von mehreren Metern Höhe, die Zweige in den Kastanien wurden hin und her gepeitscht, und es war ein Brausen in der Luft, daß man Angst bekommen konnte. Bille war heilfroh, als sie die Stalltür hinter sich schließen konnte. Nur noch zehn Minuten bis zum Unterrichtsbeginn, sie hatte fast doppelt so lange für die Strecke gebraucht wie sonst. Eilig nahm sie Zottel Trense und Sattel ab und schob ihn in Black Arrows Box. Der schien zu schaudern, als sein Freund sich mit klatschnassem Fell an ihn drängte.
    „Sei froh, daß du heute nicht raus mußt, Großer!“ murmelte Bille und griff sich eine Handvoll Stroh, um Zottel abzureiben. „Den Rest machst du dann, Blacky, okay? Putz ihn schön trocken, machst du das für mich?“
    Wie zur Bestätigung fuhr der Rappwallach dem Pony mit der Nase durch die Mähne, ließ sie schnobernd seinen Rücken entlanggleiten und rieb sie dann leicht an Zottels rundem Bauch.
    Bille lachte. „Sehr schön, auf euch kann man sich doch immer wieder verlassen! Bis später, ich muß flitzen.“
    In der Klasse standen sie alle um die drei großen Fenster gedrängt und starrten wie gebannt nach draußen. Das konnte doch nicht wahr sein! Die Schneedecke wuchs von Minute zu Minute, die Flocken fielen so dicht, daß man kaum fünf Meter weit sehen konnte.
    „Richtig unheimlich“, murmelte Franca. „Die Ärmsten, die jetzt mit dem Auto auf der Straße unterwegs sind! Das gibt wieder Unfälle . . .“
    „Hat Groß-Willmsdorf eigentlich ein Schneeräumfahrzeug?“ überlegte Sven.
    „Klar!“ antwortete Bille. „Aber ein relativ kleines. Das wird bald nichts mehr ausrichten können, wenn es so weiterschneit.“
    „Dann werden wir wohl demnächst schippen dürfen.“
    „Immer noch besser als Mathe-Arbeit“, tröstete Sandra ihn. „Es geht los, da kommt er!“
    Aber Lehrer Paulsen, der ihnen Mathematik und Physik gab, hatte umdisponiert.
    „Wir werden unsere Arbeit verschieben müssen“, begrüßte er sie schon in der Tür. „Bettina Henrich hat angerufen, sie sind mit dem Wagen nicht mehr durchgekommen, sie ist zu Hause. Auch die anderen Externen mußten passen, kein Wunder, der Verkehr ist bereits völlig zum Erliegen gekommen. Donnerwetter, Bille, Sie sind da? Wie haben Sie das geschafft?“
    „Zottel macht’s möglich“, sagte Bille lächelnd. „Er ist durch den Schnee marschiert wie eine Dampfwalze!“
    „Ja, ich habe so das Gefühl“, fuhr der Lehrer fort, „als würde dies ein unruhiger Tag für uns. Wenn es so weitergeht, werden wir vermutlich alle zum Außendienst abkommandiert, um wenigstens die Zugänge zu den Gebäuden freizuhalten.“
    In diesem

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