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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Eine schlaflose Nacht wird uns nicht umbringen.“
    „Langsam, langsam, du schläfst auf jeden Fall erst einmal ein paar Stunden. Du kennst doch das Sprichwort ,Blinder Eifer schadet nur‘. Ich rufe jetzt den Bürgermeister an und mache ihm unser Angebot. Dann werde ich ja hören, wo er unsere Hilfe am besten gebrauchen kann.“
    Hans Tiedjen zog sich das Telefon heran und wählte die Nummer des Bürgermeisters. Er mußte lange warten, denn der Anschluß war ständig besetzt. In der Zwischenzeit unterhielt sich Bille flüsternd mit dem Internatsdirektor.
    „Einen alten Schlitten haben wir unten in der Wagenremise, er müßte allerdings erst in Ordnung gebracht werden. Auch in Peershof drüben haben sie einen. Einen kleinen Ponyschlitten haben wir zu Hause auch, da geht allerdings nicht viel hinein.“
    „Gut, den Schlitten unten sollten wir uns gleich einmal anschauen. Es wäre gut, wenn wir ihn bei Tagesanbruch zur Verfügung hätten.“
    „Da, jetzt scheint es geklappt zu haben!“
    Aufmerksam hörten Bille und Direktor Hütter das Gespräch mit, das Hans Tiedjen jetzt mit dem Bürgermeister von Wedenbruck führte. Der schien das Angebot erleichtert und höchst dankbar entgegenzunehmen.
    „Gut“, beendete Hans Tiedjen das Gespräch. „Morgen früh um acht stehen die ersten berittenen Helfer vor Ihrer Tür!“
    „Morgen früh erst?“ fragte Bille vorwurfsvoll. „Und was sollen die arme Leute machen, die die ganze Nacht ohne Strom, Heizung und Lebensmittel verbringen müssen?“
    „Um die wirklich dramatischen Fälle kümmert sich der Technische Hilfsdienst. Und den anderen könnt ihr mitten in der Nacht auch nicht helfen. Falls doch so ein Fall eintreten sollte, ruft der Bürgermeister hier an. Geh du jetzt ins Bett, Hütter und ich kümmern uns um den Schlitten. Damit du morgen wieder vollkommen fit bist“, erstickte er Billes erneuten Protest im Keim.
    Bille gehorchte, und wie sie sich eingestehen mußte, nicht ungern. Sie lag kaum im Bett, da fiel sie bereits in tiefen Schlaf und erwachte erst, als Frau Engelke sie um halb sieben Uhr früh weckte.
    Ihr erster Gedanke galt dem Wetter. Mit einem Satz war sie aus dem Bett und am Fenster. Es mußte erst vor kurzem aufgehört haben zu schneien, denn die hochaufgeschichteten weißen Wände neben Türen und Reithallentor waren noch um ein beträchtliches Stück gewachsen und die mühsam freigeschaufelten Gänge dazwischen wieder zugeschneit. Gerade machte sich unten der erste Schaufeltrupp an die Arbeit, den Zugang zu den Ställen wieder freizuschaufeln.
    „Ich muß sofort runter, warum habt ihr mich nicht früher geweckt!“
    „Nun mal langsam, du kommst schon rechtzeitig dran. Es ist alles genau eingeteilt, hat Herr Tiedjen gesagt. Schließlich haben die Pferde ein Recht auf ihr ungestörtes Frühstück, wenn sie so schwer arbeiten sollen. Und du auch. Wenn du dann später durch die Gegend reitest, können die anderen sich ausruhen.“
    Sosehr es Bille auch trieb, sofort loszustürmen, Frau Engelke hatte recht. Es würde ein harter Arbeitstag werden, und ein kräftiges Frühstück vorher konnte nicht schaden, solange die Pferde ihre Mahlzeit noch nicht beendet hatten.
    Noch während Bille ihren Tee trank, rief Simon an. Sie hatten sich gestern abend nur kurz gesprochen, um sich gegenseitig Bericht zu erstatten. In Peershof waren ein paar Obstbäume unter der Schneelast gestürzt, sonst war nicht viel passiert. Die Ställe konnten mit Notstrom versorgt werden, aber das Gutshaus lag im Dunkeln. In zwei Räumen gab es alte Kachelöfen und in der Halle den offenen Kamin, dort brannten kräftige Holzfeuer, und alle scharten sich um diese wenigen Wärmequellen.
    Auf dem alten Kohleherd in der Küche wurde ständig Wasser heiß gehalten und in sämtlichen Töpfen gekocht und gebrutzelt, denn der Inhalt der Gefriertruhen mußte notgedrungen sofort verarbeitet werden, um dann, wenn der Strom wiederkam, in fertigem Zustand von neuem eingefroren zu werden.
    „Ich habe die ganze Nacht Küchendienst getan, zusammen mit Bettina, kannst du dir das vorstellen?“ stöhnte Simon. „Ich fühle mich, als ob ich ein zehngängiges Menü verspeist hätte!“
    „Demnach bestand dein Dienst hauptsächlich im Abschmecken, wie ich sehe“, sagte Bille lachend. „Und was geschieht weiter?“
    „Ich werde zwei Stunden schlafen und mich dann nach Wedenbruck durchzuschlagen versuchen. Mit dem Schlitten. Wir treffen uns dann dort.“
    „Du willst uns helfen? Super! Bis später

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