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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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also.“
    Bille stieg in ihre Reitstiefel und zog ihren Anorak an. Die Stiefel waren noch nicht ganz trocken geworden, obgleich Frau Engelke sie mehrmals mit Papier ausgestopft und dicht neben den Herd gestellt hatte; aber das machte nichts, sie würden ohnehin bald wieder durchnäßt sein, wenn die Pferde bis zum Bauch durch den Schnee stapfen mußten.
    Vor dem Stall traf Bille auf Beppo, Peter und Franca mit ihren Pferden. In Windeseile sattelte Bille Zottel, und dann machten sie sich auf den Weg.
    Dank der ständigen Bemühungen der Schaufeltrupps und des Traktors, der den Pflug knapp über Bodenhöhe schleppte und so wenigstens einen Teil des Schnees zur Seite räumen konnte, war die Zufahrtsallee bis zur
    Hauptstraße für Pferde und Schlitten gut zu benutzen; Autos schafften es nur mit Ketten. Ähnliche Verhältnisse fanden sie im Dorf Wedenbruck vor. Räumfahrzeuge hatten eine Schneise in die meterhohen Schneemassen geschlagen, einzelne Hügel deuteten darauf hin, daß darunter parkende Autos verborgen waren. Seitengänge zwischen weißen Mauern führten zu den Häusern und Ladeneingängen. Das Aussehen des Dorfes hatte sich völlig verändert.
    „Als wenn ein geheimnisvoller Zauber über den Ort gefallen wäre!“ sagte Bille zu Franca. „So etwas wie bei Dornröschen. Hundert Jahre sollst du schlafen und mit dir der ganze Hof und alles Gesinde. Man könnte sich direkt verirren, so fremd sieht alles aus.“
    „Mich erinnert es an Westernfilme. Reiter kommen in die tote Stadt.“
    „Solange sie nicht aus dem Hinterhalt auf uns schießen . . .“, ließ Beppo sich hinter ihnen vernehmen. „Goldgräber in Alaska, ich höre schon die Wölfe heulen.“
    „Das ist eine Polizeisirene. Wahrscheinlich hat’s wieder irgendwo gekracht“, meinte Peter. „Da links müßt ihr einbiegen. Hoffentlich ist überhaupt ein Parkplatz für unsere Pferde da.“
    „Sonst nehmen wir sie mit rein“, erklärte Beppo ungerührt. „Im Rathaussaal ist Platz genug.“
    Pünktlich um acht Uhr sprangen sie vor dem Rathaus aus dem Sattel. Sie wurden bereits erwartet. Frau Kurz, guter Geist im Bürgermeisteramt, hielt eine Anzahl Zettel in der Hand, die sie verteilte.
    „Hier, wer will zum Hof von Heiko Krumm, wer kennt ihn?“
    „Ich!“ sagte Bille. „Was ist da zu tun?“
    „Sie sind ohne Strom und völlig abgeschnitten. Sie brauchen Lebensmittel und etwas aus der Apotheke. Ihr könnt die Sachen, die ihr im Auftrag der eingeschlossenen Bauern besorgt, auf deren Namen anschreiben lassen, das ist alles geregelt. Und dann brauchen sie Kerzen und Batterien. Die kriegt ihr von mir, wir haben gerade eben eine Ladung bekommen. Noch eins: Wir möchten nicht, daß ihr diese Aufträge einzeln ausführt. Könnte sein, daß einer mit seinem Pferd steckenbleibt oder stürzt. Also bitte, immer zu zweit!“
    „Okay. Wer reitet mit mir?“ fragte Bille.
    „Ich!“ ertönte es aus dem Hintergrund. Es war Bettinas Stimme.
    Hinter ihnen waren Florian und Bettina mit Sternchen und Bongo eingetroffen. Simon folgte mit dem Schlitten.
    „Spitze!“ freute Bille sich über das rechtzeitige Auftauchen der Freundin. Wenn sie auch zu allen Klassenkameraden ein gutes Verhältnis hatte, an ihre Freundschaft mit Bettina reichte nichts heran. „Dann laß uns gleich starten.“
    Sie lief kurz zu Simon hinüber, um ihn zu begrüßen, dann sprang sie in den Sattel.
    „Zuerst zur Apotheke“, schlug sie vor, nachdem sie den Besorgungszettel studiert hatte. „Oh, wir dürfen die Kerzen nicht vergessen!“
    „Die hole ich. Wir treffen uns beim Bäcker. Ein Glück, daß ich die Satteltaschen mitgenommen habe.“ Bettina beugte sich zu ihrer linken Satteltasche hinunter und zog zwei alte Rucksäcke heraus. „Hier, falls du keinen dabeihast.“
    „Wenn ich dich nicht hätte! Mein Rucksack liegt friedlich zu Hause, und die Satteltaschen hängen im Stallschrank. Aber die können wir später noch holen.“
    Die Besorgungen waren bald erledigt. Dann machten sie sich auf den Weg zum Wiedenhof, der zwei Kilometer entfernt wie eine kleine Insel inmitten von Koppeln und Feldern lag, umgeben von alten, knorrigen Weiden, die sich dem Wind gebeugt und alle ein wenig nach Südosten geneigt hatten. Der Zufahrtsweg, eine nicht gepflasterte, etwas tiefer liegende schmale Straße, war vollkommen unter Schneewehen verborgen. Bille und Bettina gaben den Versuch, den Hof auf dem normalen Weg zu erreichen, nach wenigen Minuten auf. Hier kamen nicht einmal die Pferde

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