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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Walliams
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immer noch hungrig, war sich aber nicht ganz sicher, ob ihre Beziehung bereits an den Punkt gekommen war, wo er ihr beim Essen helfen konnte. Normalerweise kam es dazu erst nach ein paar Jahren Ehe. Und im Moment waren sie ja noch nicht mal verlobt.
    »Bist du schon fertig?«, erkundigte er sich.
    »Ja«, antwortete sie. »Ich muss aufpassen. Nächste Woche hab ich einen Job.«
    »Du hast einen Job? Was arbeitest du denn?«, wollte Joe wissen.
    Mit einem Mal sah Lauren ein bisschen erschreckt drein. »Was habe ich gerade gesagt?«
    »Ich meine, du hast gesagt, du hast einen Job.«
    »Jaja, richtig, ich habe einen Job.« Sie schwieg kurz, dann holte sie Luft. »Einen Job in einem Laden …«
    Joe kaufte es ihr nicht ganz ab. »Und warum solltest du dafür schlank sein müssen, wenn du in einem Laden jobbst?«
    Lauren sah unbehaglich drein. »Der Laden ist sehr eng«, sagte sie. Dann sah sie auf ihre Uhr. »In zehn Minuten geht unsere Doppelstunde Mathe los. Wir sollten gehen.«
    Joe runzelte die Stirn. Irgendetwas war hier im Busch …

16. PITA BROT
    »Die Hex’ ist tot! Die Hex’ ist tot!«, jubelte ein kleiner Junge mit Sommersprossen. »Die böse, böse Hex’ ist tot!«
    An diesem Morgen hatte es noch nicht einmal geklingelt, und trotzdem hatte sich die Nachricht wie ein Darmvirus in der Schule verbreitet.
    »Was ist los?«, erkundigte sich Joe, während er sich auf seinen Platz setzte. Bob sah mit unglücklicher Miene von der anderen Seite des Klassenzimmers zu ihm herüber. Wahrscheinlich ist er eifersüchtig auf Lauren, dachte Joe.
    »Hast du es noch nicht mitbekommen?«, sagte ein noch sommersprossigerer Junge hinter ihm. »Sie haben die Spite gefeuert!«
    »Warum denn?«, wollte Joe wissen.
    »Ist doch egal«, meinte einer, der nur einenHauch weniger Sommersprossen hatte. »Jedenfalls bedeutet das: kein öder Geschichtsunterricht mehr.«
    Joe lächelte erst, dann zog er die Augenbrauen zusammen. Wie alle anderen auch hasste er Miss Spite und ihre ermüdenden Stunden. Aber hatte sie es wirklich verdient, ihren Job zu verlieren? Auch wenn sie ziemlich schrecklich war – eine gute Lehrerin war sie.
    »Sie haben die Spite gefeuert!«, platzte Joe heraus, als Lauren hereinkam.
    »Ja, das habe ich schon gehört«, antwortete sie. »Eine super Nachricht, nicht wahr?«
    »Äh … na ja … mag sein«, meinte Joe.
    »Ich dachte, du hättest es dir gewünscht? Du hast gesagt, du kannst sie nicht ausstehen.«
    »Schon, aber …« Joe zögerte einen Moment. »Ich weiß nicht, irgendwie tut sie mir ein bisschen leid.«
    Lauren verzog geringschätzig das Gesicht.
    In der Zwischenzeit hatte sich eine Gruppe entschlossen dreinblickender Mädchen auf ein Pult an der hinteren Wand des Klassenzimmers gesetzt. Die Kleinste bekam einen Stoß in Laurens Richtung und die anderen sahen feixend zu.
    »Na, gibt’s heute wieder Ruck-Zuck-Nudeln?«, fragte sie zum großen Amüsement ihrer Kumpaninnen.
    Lauren sah kurz zu Joe. »Ich weiß nicht, wovon du redest«, wehrte sie ab.
    »Du brauchst nicht zu lügen«, fuhr das Mädchen fort. »Du siehst bei der Sache ein bisschen anders aus. Aber ich bin mir ganz sicher, dass du es bist.«
    »Ich habe keinen Schimmer, wovon du redest«, antwortete Lauren etwas verunsichert.
    Bevor Joe etwas sagen konnte, trat ein junger Mann in Opi-Klamotten ins Klassenzimmer und stellte sich linkisch vor die Tafel. »Etwas leiser bitte«, sagte er kaum hörbar. Niemand im Klassenzimmer achtete auf ihn, nur Joe.
    »Ich sagte ›Etwas leiser bitte‹ …«
    Der zweite Satz des neuen Lehrers war kaum besser hörbar als der erste. Noch immer kümmerte sich die Klasse nicht um ihn. Wenn überhaupt irgendetwas geschah, dann nur, dass der Geräuschpegel anstieg.
    »So ist es schon besser«, sagte der etwas mickrige Mann und versuchte das Beste aus der Situation zu machen. »Wie ja schon einige von euch wissen, ist Miss Spite heute nicht hier …«
    »Ja, sie ist gefeuert worden!«, rief ein vorlautes dickes Mädchen.
    »Also das, das ist nicht … Na ja. Gut. Es ist wahr …«, fuhr der Lehrer mit seiner kaum hörbaren Stimme fort. »Ab sofort werde ich eure Klasse als Klassenlehrer übernehmen und euch in Geschichte und Englisch unterrichten. Mein Name ist Mr Bread.« Er schrieb seinen Namen – Bread, wie Brot – säuberlich an die Tafel. »Aber ihr könnt Peter zu mir sagen.«
    Plötzlich war alles still. Dreißig Hirne liefen auf Hochtouren.
    »Pita Bread«, rief ein mittelblonder Junge von hinten. (»Pita

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