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Binding, Tim

Binding, Tim

Titel: Binding, Tim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cliffhanger
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meinst. Ich hab deine Fische nicht angerührt.« Er versuchte, es
auszuspucken. Über seinen Mund würde er sich gleich keine Gedanken mehr machen.
    »Als Nächstes willst du mir bestimmt weismachen, du
hättest mich auch nicht angerufen.« Ich griff in seine Tasche, angelte sein
Handy raus. »Wenn ich mir deine gespeicherten Nummern ansehe, dann ist meine
nicht dabei, oder etwa doch?«
    »Okay, okay. Ich war der Anrufer.«
    »Und als Nächstes Audrey, hast du gesagt. Erst meine Fische
und dann meine Frau. Meine Frau, verdammt noch mal!«
    Ich riss seinen Kopf nach hinten, nahm einen großzügigen
Klumpen und rieb ihn in sein linkes Auge, gründlich, als würde ich meine
Stiefel einschmieren. Er schrie los, ganz hoch und aufgeregt, wie ein Kaninchen
in der Schlinge, als könnte er nicht glauben, was da mit ihm geschah, warum
sich der Augapfel vor Schmerzen zusammenzog.
    »Das mit deiner Frau hab ich nie gesagt. Himmel, Al. Das
hast du gesagt. Ich hab überhaupt nicht an sie gedacht. Für wen hältst du mich?
Ich hab mir nur dein Auto vorgenommen, weil ich dachte, dann kapierst du, dass
es ernst ist.«
    Sein Kopf wippte vor und zurück, als würde er versuchen,
sein Auge rauszuschütteln, seine Finger zuckten wie bei einem Klavierspieler,
seine Füße tanzten in der Luft.
    »Was schwafelst du da, mein Auto?«
    »Hinten. Am Heck. Mein Gott, Wasser, Al, bitte, um Gottes
willen. Ich werde noch blind.«
    »Am Heck?« Ich drehte mich um, sah zum Fenster hinaus. Auf
der Kofferraumhaube waren zwei dicke Kratzer, als hätte King Kong die
Fingernägel darübergezogen.
    »Das warst du?«
    »Das war die Warnung. Deine Fische hab ich nicht angerührt,
ich schwöre. Ich wollte bloß ein bisschen Geld machen, Al. Mehr nicht. Das
weißt du. Ich mag Fische. Wie sie schwimmen und alles.«
    Er blickte zu mir hoch, all die Tattoos, die ganze bierselige
Wichtigtuerei, alles wie weggewischt.
    »Was hast du vor?«
    »Ich weiß noch nicht. Dich noch ein bisschen mit
Lime-Pickle einschmieren. Den Wohnwagen anzünden. Ihn über den Klippenrand
rollen. Mit dir drin.«
    »Al, ich schwöre bei Gott. Ich wollte nicht zur Polizei gehen.
Das musst du mir glauben. Ich mein, was hab ich denn schon gesehen? Nicht viel.
Bloß sie auf dem Beifahrersitz, mehr nicht. Ich hab mir überhaupt nichts dabei
gedacht, bis du mir an dem Abend im Pub erzählt hast, dass sie verschwunden
ist. Was danach passiert ist, weißt nur du. Wahrscheinlich nichts. Du wolltest
bloß nicht in die Sache reingezogen werden. Kann ich gut verstehen.«
    »Beifahrersitz? Was faselst du, Jacko?«
    »Miranda Grogan auf dem Beifahrersitz von deinem Wagen,
am Sonntagnachmittag. Ich hab euch beide gesehen. Wasser, bitte. Ich halt das
nicht mehr...«
    Ich drückte ihm den Kopf in den Nacken, kippte das Bier
über ihn, wischte ihm das Auge mit der Vorderseite seines Hemdes sauber. Es half
nicht viel.
    »So, jetzt erzähl«, sagte ich, »sonst ist das andere Auge
dran.«
    »Ich hab deinen Wagen gesehen, das ist alles. Du weißt
doch, was wir jetzt machen müssen, wenn wir die ganze Zeit in dem beknackten
Kasten stehen, wegen der Terrorgefahr? Alle Fahrzeuge notieren, die
vorbeikommen, Kennzeichen, Zeit, Pachtung. Vier Uhr achtundfünfzig, da hab ich
deinen gesehen, in Richtung Bahnhof Wool, mit Miranda Grogan auf dem
Beifahrersitz.«
    »Das denkst du dir alles bloß aus. Ich war nicht mal in
dem Wagen. Und überhaupt, wie willst du denn einen Beifahrer gesehen haben? Du
stehst doch auf der falschen Straßenseite, in deinem Kasten.«
    »Ich hatte gerade einen Konvoi rausgewinkt. Ich stand auf
der anderen Seite. Es war hundertprozentig Miss Grogan, und es war dein Auto.
Ich musste nicht mal das Kennzeichen lesen. Das kenn ich auswendig. Steht
alles in meinem Notizbuch. Sieh nach.«
    Er deutete mit dem Kinn auf die Innentasche seiner Jacke.
Ich holte es heraus, ein kleines Notizbuch, in das er seinen Namen und seine
Telefonnummer geschrieben hatte. Ich blätterte es durch. Sonntag. 23.
September. Da. 4.58 Kennz. AL 123.
    »Aber...«
    »Ja?«
    Mein Wagen, der Wagen, der in der Garage stand, der Wagen,
in dem ich geschlafen hatte, wie ich Audrey erzählt hatte. Der Wagen, der in
der Garage stand, während ich oben am Kliff war, während Audrey...
    Oh Gott. Oh Gott, oh Gott.
    Ich band ihn los, stieß ihn die Stufen hinunter. Er blieb
stehen, unsicher, wusste nicht, was er machen sollte. Der Vanden Pias. Oh Gott,
der Vanden Pias.
    »Verschwinde, Jacko. Ehe ich's mir anders überlege.«
    Ich stieg

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