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Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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Irrtum vorliegen. Wir arbeiten hier.«
    »Das bezweifle ich. Drehen Sie sich um.«
    Jaidee dreht sich um. Vor ihm steht der Handelsminister. Akkarat, wie er leibt und lebt. Und neben ihm … Jaidees Heiterkeit verlässt ihn wie Wasserstoff, der aus einem Luftschiff entweicht. Akkarat wird von Leibwachen flankiert. Schwarzen Panthern. Die königliche Elite – ein Zeichen der Hochachtung, die der Palast ihm entgegenbringt.
    Jaidees Herz wird zu Eis. Im Umweltministerium genießt niemand einen vergleichbaren Schutz. Nicht einmal General Pracha.
    Akkarat lächelt angesichts von Jaidees Bestürzung. Er mustert Jaidee und Somchai, als würde er auf dem Markt Buntbarsche in Augenschein nehmen, aber Jaidee ist das gleichgültig. Sein Blick ruht auf dem namenlosen Mann hinter ihm. Der so bescheiden auftritt. Der … Jetzt begreift er plötzlich. »Sie gehören gar nicht dem Handelsministerium an«, murmelt er. »Sie sind dem Palast unterstellt.«
    Der Unbekannte zuckt mit den Schultern.
    »Wie steht es nun um Ihren berüchtigten Wagemut, Hauptmann Jaidee?«, höhnt Akkarat.
    »Na also«, murmelt Somchai. »Sag ich doch, dass Sie berühmt sind.«
    Fast hätte Jaidee wieder gelacht, obwohl ihn die Bedeutung dessen, was ihm gerade klargeworden ist, zutiefst beunruhigt. »Der Palast steht wirklich hinter Ihnen?«
    Akkarat zuckt mit den Achseln. »Die Macht des Handelsministeriums wächst mit jedem Tag. Der Somdet Chaopraya befürwortet eine Politik der offenen Tür.«
    Jaidee schätzt die Entfernung zwischen ihnen ab. Sie ist zu groß. »Ich staune, dass ein Heeya wie Sie sich selbst die Finger schmutzig macht.«

    Akkarat lächelt. »Das hier möchte ich auf keinen Fall verpassen. Sie haben mich viel Schweiß und Geld gekostet.«
    »Haben Sie vor, selbst Hand anzulegen und uns vom Dach zu stoßen?«, entgegnet Jaidee. »Wollen Sie wirklich Ihr Kamma mit unserem Tod beflecken?« Er deutet mit einem Nicken auf die umstehenden Männer. »Oder sollen Ihre Leute die Drecksarbeit machen? Um schließlich als Kakerlaken auf diese Welt zurückzukehren – als Kakerlaken, die zehntausend Mal zerquetscht werden, bevor sie in anständiger Form wiedergeboren werden? Sollen sie um des Profits willen ihre Hände mit Blut besudeln?«
    Die Wachleute treten nervös von einem Fuß auf den anderen und werfen einander fragende Blicke zu. Akkarat schaut finster drein. »Sie sind es, der als Kakerlake wiedergeboren wird.«
    Jaidee grinst. »Worauf warten Sie dann? Zeigen Sie, dass Sie ein Mann sind! Stoßen Sie einen wehrlosen Mann in den Abgrund.«
    Akkarat zögert.
    »Sind Sie ein Papiertiger?«, stachelt Jaidee ihn auf. »Na los! Beeilen Sie sich! So dicht am Rand wird mir schwindlig.«
    Akkarat mustert ihn mit zusammengebissenen Zähnen. »Sie sind zu weit gegangen, Weißhemd. Dieses Mal sind Sie zu weit gegangen.« Er stürzt los.
    Jaidee wirbelt herum. Sein Knie kracht dem Handelsminister in die Rippen. Alles schreit wild durcheinander. Jaidee setzt erneut zum Sprung an, jede seiner Bewegungen so fließend wie zu seiner besten Zeit im Ring. Fast könnte man meinen, er hätte das Lumphini nie verlassen. Das Tosen der Menge scheint um ihn herum aufzubranden. Sein Knie zerschmettert das Bein des Handelsministers.
    In Jaidees Gelenken knistert Feuer – sie sind diese Verdrehungen nicht mehr gewohnt. Aber selbst mit hinter dem Rücken
gefesselten Händen fliegen seine Knie mit der Effizienz eines Champions durch die Luft. Er tritt erneut zu. Der Handelsminister ächzt laut und taumelt zum Rand des Daches. Jaidee hebt den Fuß, um Akkarat in den Abgrund zu stoßen, doch in seinem Rücken flammen Schmerzen auf. Er strauchelt. Blut spritzt. Die kreisförmigen Klingen der Federpistolen bohren sich ihm ins Fleisch. Jaidee kommt aus dem Takt. Der Rand des Gebäudes fällt ihm entgegen. Aus dem Augenwinkel sieht er, wie Schwarze Panther ihren Patron ergreifen und mit sich fortzerren.
    Jaidee tritt noch einmal zu, hofft auf einen Glückstreffer, aber die Luft ist erfüllt vom Jaulen der Klingen und dem Surren der Pistolen. Der Schmerz schießt ihm durch den ganzen Körper. Er fällt am Rand des Abgrunds auf die Knie. Versucht, wieder aufzustehen, doch das Surren der Federpistolen nimmt kein Ende – mehrere Männer feuern gleichzeitig. Das schrille Kreischen freigesetzter Energie hallt ihm in den Ohren. Seine Beine sind völlig kraftlos geworden. Akkarat wischt sich Blut aus dem Gesicht. Somchai ringt mit zwei Schwarzen Panthern.
    Jaidee spürt nicht

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