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Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Titel: Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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rannte augenblicklich zu ihm zurück.
    »Mensch, Oskar«, sagte sie leise und drückte ihr Gesicht in seine Haare. »Es tut mir leid. Ich weiß, dass das alles viel zu anstrengend für dich ist.«
    »Ist es nicht«, erwiderte Oskar und wischte sich energisch die Tränen aus dem Gesicht. Das wollte er nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen.
    »Doch, ist es wohl«, beharrte Mathilda und sah Oskar dabei fest in die Augen. »Ich bin gut in Aktionenunternehmen und du im Sachenempfinden.«
    Sie ließ den Terrier am Straßenrand ins Gras hinunter. Er schnüffelte um einen Baum herum, hob sein Bein und pinkelte dagegen.
    »Meine Eltern sind total durchgeknallt«, fuhr Mathilda fort, nachdem sie ihren Arm um Oskars Hals geschlungen hatte. »Ich halte sie ja selber kaum aus.«
    Oskar nickte. »Okay«, sagte er.
    »Was meinst du?«, fragte Mathilda.
    »Wir sagen deinem Vater die Wahrheit«, erwiderte Oskar. »Dass der Hund ausgesetzt wurde und wir ihn nicht zurücklassen konnten. Vielleicht kann er ja bei dieser Schwägerin in der Pension bleiben.«
    »Das ist eine super Idee, Oskar Habermick«, sagte Mathilda.
    In diesem Moment lenkte Ronald von Dommel den Mercedes an ihnen vorbei. Mathildas Mutter ließ das Seitenfenster herunter und winkte den Kindern lachend zu.
    »Bis gleich, ihr Süßen!«, flötete sie. »Und gebt mir schön auf den kleinen Marius acht.«
    »Klar, Mama!«, rief Mathilda und winkte dem Wagen wie verrückt hinterher.
    Oskar schüttelte verwundert den Kopf. »Welchen Marius meint sie denn?«
    »Na, den da«, sagte Mathilda und deutete auf den Jack Russel. »Weißt du, meine Eltern wollten eigentlich immer noch ein Kind …«
    »Was?«, rief Oskar und biss sich erschrocken auf die Unterlippe, als ihm klar wurde, was ihm da fast herausgerutscht wäre.
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte Mathilda. »Eigentlich hätten meine Eltern nicht mal mich kriegen sollen, stimmt’s?« Sie lachte auf und fuhr dann abwinkend fort: »Na, das dachte ich ja auch immer. Aber weißt du was, Oskar? – Ich bin saufroh, dass es mich gibt. Sonst hätte ich dich nämlich überhaupt nicht kennenlernen können.«
    Oskar starrte Mathilda an. Manchmal war ihre Logik einfach zu sperrig für sein Gehirn. Er überlegte noch, ob er etwas entgegnen sollte, da zog sie ihn plötzlich dicht zu sich heran und drückte ihre Lippen auf seinen Mund.
    Mathildas Kuss war kurz und heftig. Ehe Oskar kapierte, was hier gerade vor sich ging, hatte sie ihn schon wieder losgelassen.
    »So, das war überfällig«, sagte sie und strahlte ihn an.
    Oskar versuchte zurückzustrahlen, bekam es jedoch überhaupt nicht hin. Seine Wangen glühten mit seinen Ohren um die Wette, da blieb einfach nicht genug Leuchtkraft für seine Augen übrig.
    Doch Mathilda schien das nicht zu kümmern. »Von nun an können wir es ja so oft wiederholen, wie wir lustig sind«, sagte sie und tätschelte Oskar die Schulter.

Als Oskar und Mathilda die Pension erreichten, hatte Ronald von Dommel den Wagen bereits in der Kieseinfahrt geparkt.
    »Schaut nur, wie schön es hier ist!«, jubilierte Mathildas Mutter.
    Sie drehte sich um die eigene Achse und streckte ihre Arme kokett in alle Richtungen aus. »Das findet der kleine Marius doch auch, nicht wahr?«
    »Aber klar doch, Mama!«, rief Mathilda.
    Die warme Sommerluft duftete würzig nach Tannen, Gräsern und Kuhdung, und vor allem Letzteres schien den kleinen Terrier ganz besonders zu interessieren. Er war durch einenWeidezaun geschlüpft und trippelte nun unter den neugierigen Blicken der dort grasenden Milchkühe schwanzwedelnd von einem Haufen zum nächsten.
    Ronald von Dommel warf seiner Frau einen strengen Blick zu. »Über den kleinen
Marius
reden wir noch«, sagte er, dann öffnete er die Kofferraumklappe und holte das Gepäck heraus.
    Mathilda schnappte sich ihren Rucksack, packte Oskar am Handgelenk und zog ihn auf die doppelflüglige Tür der Wallisschen zu.
    Die Pension war von einer Wildrosenhecke voll rosaroter Blüten und dicker roter Hagebutten umgeben. Sie hatte zwei Stockwerke, hellgrün getünchte Außenwände, Fensterläden aus Holz und üppig gefüllte Blumenkästen unter jedem Sims.
    Die Treppenstufen vor der Tür waren ausgetreten, hier und da bröckelte der Putz von der Hauswand und auch sonst war nicht mehr alles hundertprozentig in Schuss, aber das tat dem Charme des Gasthauses keinen Abbruch. Im Gegenteil: Mathilda fand es spitzenmäßig und auch ihre Mutter zeigte sich außerordentlich

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