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Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Titel: Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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jetzt bitte wieder vernünftig«, wies sie ihn zurecht.
    Ronald von Dommel nickte. Er vergewisserte sich durch einen weiteren Blick in den Rückspiegel, dass alles in Ordnung war, und nahm den Fuß vom Gas.
    »Ich glaube, ich habe sie abgehängt.«
    »Wen?«, fragte Mathilda.
    Oskar und der Jack Russel kläfften weiter.
    »Himmel noch mal! Würdet ihr bitte endlich mit diesem fürchterlichen Gebell aufhören?«, schimpfte ihr Vater. »Wie soll ich mich denn so auf die Straße konzentrieren?«
    Mathilda seufzte leise. Sie hob den Terrier auf ihren Schoß und kraulte ihn sanft hinter den Ohren.
    Wie auf Knopfdruck hörte er auf zu kläffen. Er ließ seine Zunge heraushängen, legte den Kopf auf die Vorderpfoten und schloss genüsslich die Augen.
    »Wäff! Wäff!«, machte Oskar, dann war auch er still.
    »Also …«, begann Mathilda noch einmal von vorn. »
Wen
hast du abgehängt?«
    »Den dunkelgrü…« Ihr Vater brach mitten im Wort ab. »Niemanden«, sagte er.
    »Niemanden?« Mathilda schüttelte verwirrt den Kopf. »Aber wieso …?«
    Ronald von Dommel ließ sie nicht ausreden. »Aus Spaß«, antwortete er hastig.
    »Genau«, beeilte seine Frau sich, ihm beizupflichten. »Dein Vater tut wirklich alles, um diesen Urlaub möglichst kurzweilig zu gestalten.«
    Sie wandte sich zu ihrer Tochter um, fixierte den kleinen Terrier auf ihrem Schoß und zwinkerte ihr zu.
    Mathilda grinste. Schon klar, dachte sie. Wir haben eben alle unsere kleinen Geheimnisse.
    Aber das musste ja nicht so bleiben.
    Die Zeitanzeige des Bordcomputers gab an, dass sie in einer guten Viertelstunde am Ziel sein würden – und dort konnten Oskar und Mathilda hoffentlich sofort mit ihren Ermittlungen starten.

    »Das kann unmöglich Ovada sein«, sagte Ronald von Dommel und ließ den Wagen am Rand der schmalen Ortseingangsstraße ausrollen.
    »Das ist auch nicht Ovada«, erwiderte seine Frau. »Auf dem Schild stand etwas anderes.«
    Mathildas Vater legte den Rückwärtsgang ein und fuhr langsam zurück, bis sie das Ortsschild erreicht hatten und lesen konnten, was daraufstand.
    »Latern«, las Mathilda laut. »Hört sich nicht gerade italienisch an«, meinte sie und pikste Oskar ihren Zeigefinger in die Seite.
    Ihre Mutter nickte. »Die nette Dame von der Navigation hat uns also ganz schön an der Nase herumgeführt«, sagte sie lächelnd. »Ich glaube nämlich, wir sind immer noch in der Schweiz.«
    »Das glaube ich allerdings auch«, brummte Ronald von Dommel.
    »Na, das ist doch super«, jubelte Mathilda. »Wir können uns das teure Hotel an der Riviera im Moment ja sowieso nicht leisten. Warum bleiben wir nicht einfach hier und suchen uns für ein paar Tage eine hübsche Pension?«
    Ihr Vater zuckte mit den Schultern. »Preisgünstig ist die Schweiz ja auch nicht gerade«, meinte er und schürzte nachdenklich die Lippen.
    »Ach was«, erwiderte seine Frau. »Ich finde, das Kind hat recht. Außerdem muss der Hund bestimmt bald mal auf die Toilette.«
    »Welcher Hund?«, fragte Mathildas Vater erstaunt.
    »Ähm …« Barbara von Dommel schluckte. Ihr Gesicht erstarrte zu einer Grimasse. »Ähm … ähm …«, stammelte sie.
    »Sie meint uns!«, rief Mathilda. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und stieß einen herzzerreißenden Jaulton aus.
    Der Jack-Russel-Terrier richtete seine Schnauze zur Autodecke und stimmte sofort mit ein. Nur Oskar saß stumm und vollkommen reglos auf seinem Platz. Bitte nicht weiterfahren, flehte er im Stillen. Bitte, bitte! Sein Herz klopfte wild und seine Kehle fühlte sich ganz rau und trocken an.
    »Herrgott noch mal!«, schimpfte Ronald von Dommel wieder. »Jetzt hört endlich auf mit diesem Theater!«
    »Ich will aber hierbleiben, Papa!«, rief Mathilda. »Bitte, bitte!«
    Der Terrier verstummte und sah sie mit schief gelegtem Kopf erwartungsvoll an.
    »Ich auch«, krächzte Oskar. »Hier ist es schön.«
    Eigentlich glaubte er nicht, dass Mathildas Eltern sich für seine Meinung und seine Wünsche interessierten oder gar in Erwägung zogen, sie zu berücksichtigen. Hätte Oskar aber geschwiegen und einfach zugelassen, dass sie wieder fortfuhren, ohne dass er mit seinem Vater gesprochen hatte, wäre er sich wie ein Verräter vorgekommen.
    Er umklammerte seine beiden Daumen, so fest er konnte, senkte den Blick und fing an zu zählen: eins, zwei, drei … Bei vier geschah das Wunder.
    »Hier ist es sogar sehr schön«, sagte Barbara von Dommel. »Ein hübscher, beschaulicher kleiner Ort – wie für uns

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