Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass

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schoss.

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    Jess lag ausgestreckt auf meinem Bett, auf dem Rücken, als w ü rden wir uns lieben, und hielt sich mit den H ä nden an den Spindeln des Kirschholz-Kopfbretts fest. Und dann sah ich ihr in die Augen und sah, dass sie tot war, und ich stand auf und machte mich daran, das Bett in einen Sarg f ü r sie umzuformen. Ich legte den Holzdeckel ordentlich auf und begann, die N ä gel einzuschlagen. Klopf, klopf, klopf. Klopf, klopf, klopf
    » Dr. Brockton? Sind Sie da drin? « Klopf, klopf, klopf. » Dr. Brockton? Bill? «
    Ich sch ü ttelte den Kopf und rieb mir den Schlaf aus den Augen und die Benommenheit aus dem Gesicht. Sonnenlicht warf kurze Schatten von den Tr ä gern des Stadions herein, was wohl bedeutete, dass ich bis Mittag geschlafen hatte. Vielleicht nicht ü berraschend, angesichts des Tages und der Nacht, die ich gerade erlebt hatte, und der Tatsache, dass ich mich erst bei Tagesanbruch auf dem Sofa zusammengerollt hatte.
    » Dr. Brockton? « Im Wachwerden merkte ich, dass das vor meiner T ü r zwei verschiedene Stimmen waren. Eine geh ö rte Peggy, meiner Sekret ä rin, die andere war mir weniger vertraut, doch dann erkannte ich sie und wusste, dass sie nichts Gutes verhie ß .
    » Ja, ich bin hier. Einen Moment, bitte «, rief ich, eilte in das kleine Bad, klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht und strich meine verzottelten Haare glatt, so gut es ging. Dann schloss ich die T ü r auf. » Es tut mir leid «, sagte ich. » Ich bin wohl kurz einged ö st.«
    » Ich habe versucht anzurufen «, sagte Peggy, » aber ich glaube, Sie haben das Telefon ausgest ö pselt.« Sie hatte recht.
    » Bill, wir m ü ssen reden «, sagte die Frau, die bei Peggy war. Es war Amanda Whiting, die Chefanw ä ltin der University of Tennessee.
    » Kommen Sie rein, Amanda «, sagte ich, » und setzen Sie sich. Vielen Dank, Peggy.« Peggy zog sich zur ü ck, nicht ohne mir einen besorgten und Amanda einen misstrauischen Blick zuzuwerfen. » Was haben Sie auf dem Herzen? «
    » Ich wei ß , dass Sie zwei harte Tage hinter sich haben «, sagte sie, » und ich mache Ihnen nur ungern noch mehr Schwierigkeiten, aber wir haben zwei gro ß e Probleme. Wie ich bef ü rchtet habe, hat dieser kreationistische Anwalt Jennings Bryan eine Zivilklage auf Schadensersatz f ü r seinen Mandanten eingereicht. Ihren Studenten Jason Lane.«
    » Das tut mir leid «, sagte ich. » Ich w ü nschte, ich k ö nnte auf den ZUR Ü CKSPULEN-Knopf dr ü cken und die Vorlesung an diesem Tag noch einmal halten. Es gef ä llt mir gar nicht, dass ich ihn so sehr aus der Fassung gebracht habe, und es gef ä llt mir gar nicht, dass die Universit ä t jetzt die Last und die Kosten auf sich nehmen muss, sich gegen eine solche Klage zu rechtfertigen.«
    » Das ist … eines der Themen, ü ber die wir reden m ü ssen «, sagte sie. » Wie Sie wissen, ist es unsere Politik, die akademische Freiheit nachdr ü cklich zu verteidigen – wenn ein Professor ein Argument vorbringt, das f ü r das Unterrichtsfach relevant ist. In diesem Fall bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass eine Tirade gegen den Kreationismus keinerlei Bezug hat zu einer Vorlesung in forensischer Anthropologie.«
    » Warten Sie, warten Sie «, sagte ich. » Wollen Sie damit sagen, dass die Universit ä t in dieser Sache wom ö glich nicht hinter mir steht? «
    » Ich f ü rchte, ja «, sagte sie. » Der Verwaltungsrat hat sich gestern zu einer Sondersitzung getroffen. Sie haben mit Mr. Bryan gesprochen und mit dem Vorsitzenden des Fakult ä tsrats – der ü brigens auch der Meinung ist, dass Sie in diesem Fall die Grenzen der akademischen Freiheit ü berschritten haben. Sollte er einen Brief der Verwaltungsratsmitglieder bekommen, in dem diese eine ä hnliche Position zum Ausdruck bringen, ist Mr. Bryan bereit, seine Klage gegen die Universit ä t fallen zu lassen.«
    » Aber er l ä sst die Klage nicht ganz fallen? «
    » Nein. Er will Sie auf tats ä chlichen Schaden und Strafe einschlie ß enden Schadensersatz verklagen.«
    » Wie viel? «
    » Eine Million an tats ä chlichem Schaden. Drei Millionen Strafe einschlie ß ender Schadensersatz.«
    » Vier Millionen Dollar daf ü r, dass ich einen jungen Mann in einer Vorlesung in Verlegenheit gebracht habe? « Sie nickte grimmig. » Und die Universit ä t l ä sst mich fallen und stellt sich auf den Standpunkt, ich solle das alleine ausfechten? «
    » Ich f ü rchte, ja, Bill. Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu m ü ssen.«
    »