Bis auf die Knochen
Griff verst ä rkten.
Ihr Vorgesetzter hastete auf DeVriess zu und legte ihm, nicht sehr freundlich, die Hand auf die Brust. » Sie h ö ren jetzt mal gut zu «, fuhr er ihn an, » das hier ist unsere Einrichtung. Unsere Regeln. Wir behandeln Dr. Brockton so h ö flich wie m ö glich, aber er wird des Mordes beschuldigt, und wir riskieren nicht die Sicherheit unserer Beamten. Wenn er nicht umfassend kooperiert – wenn Sie nicht umfassend kooperieren –, sind alle Absprachen hinf ä llig, dann legen wir ihm Handschellen an und behandeln ihn genau wie jeden anderen Inhaftierten. Ist das klar? «
» Es ist okay, Burt «, sagte ich. » Sie machen nur ihre Arbeit, und sie machen sie richtig. Diesen Kampf m ü ssen wir nicht ausfechten.« DeVriess war verstimmt, doch er nickte und hielt den Mund, und die Beamten lockerten ein wenig ihren Griff.
» Danke, Dr. Brockton «, sagte der verantwortliche Beamte. » Ich bin ü brigens Sergeant Andrews, der Schichtleiter. Wir m ü ssen Sie bitten, hier an diese Wand zu treten, damit wir Sie abtasten k ö nnen.« Die Deputys steuerten mich auf den Punkt zu, auf den er gezeigt hatte. » Bitte legen Sie die H ä nde in Schulterh ö he weit auseinander auf dieses blaue Sicherheitspolster.« Ich nahm die Position ein, die ich oft im Fernsehen gesehen hatte, und die Deputys klopften mich mit vier H ä nden gr ü ndlich ab. Einer von ihnen entfernte das kleine Lederetui, das an meinem G ü rtel befestigt war, und er wirkte ü berrascht und ein wenig traurig, als er sah, was darin war. Es war mein Dienstausweis als Sonderberater der Kriminalpolizei von Tennessee. Ich hatte ihn teils als Geste eitlen Stolzes angelegt, teils als nicht besonders subtile Botschaft an die Menschen, die mich im Gef ä ngnis aufnahmen, und teils in dem verzweifelten Bem ü hen, daran festzuhalten, wer ich war und wof ü r ich in dieser Welt stand.
Sobald sie sich davon ü berzeugt hatten, dass ich keine versteckten Waffen bei mir trug, bat Andrews mich, die Taschen zu leeren, mich der Uhr und des G ü rtel zu entledigen und mein Hemd auszuziehen. Das T-Shirt durfte ich anlassen. Auf einen durchsichtigen Plastikbeutel mit der Aufschrift BESITZ DES INSASSEN schrieb er meinen Namen, Geburtsdatum, Sozialversicherungsnummer und das Datum und die Uhrzeit. Dann listete er s ä mtliche Gegenst ä nde auf, einschlie ß lich meines Dienstausweises von der Kriminalpolizei von Tennessee, versiegelte den Beutel mit einem Klebeband ü ber der Klappe und lie ß mich den Beutel gegenzeichnen, um anzuzeigen, dass das Inventar korrekt war. Darunter war, wie mir auffiel, eine zweite Linie, auf der ich – wahrscheinlich innerhalb von einer Stunde – noch einmal unterzeichnen w ü rde, wenn sie mir meine Besitzt ü mer zur ü ckgaben und mich entlie ß en. In diesem Teil der Maschine waren die R ä der der Justiz jedenfalls gut ge ö lt.
Ich h ö rte, wie Andrews Evers und DeVriess bat, vorzufahren, wenn das Garagentor vor Evers’ Wagen hochging. Doch bevor das geschah, wurde ich von der Sicherheitsschleuse durch eine Glast ü r mit der Aufschrift ZUGANG in das Innere des Geb ä udes gebracht.
Der Raum war gro ß , sauber und von Neonr ö hren hell erleuchtet. Er war, soweit ich sehen konnte, mit mindestens drei Videokameras ausgestattet. Mir waren, als wir uns dem Komplex gen ä hert hatten, bereits mehrere Kameras auf dem Dach der Einrichtung ins Auge gefallen – die herumgeschwenkt waren, um uns im Bild zu behalten –, eine weitere Kamera vor dem gro ß en Garagentor und zwei innerhalb der Sicherheitsschleuse. » Sie haben hier wirklich einen Haufen Kameras «, sagte ich zu meinen Begleitern. » Muss eine ziemliche Kommandozentrale sein, wenn Sie f ü r alle diese Kameras einen eigenen Monitor haben.«
Die Deputys sahen einander ü berrascht an. Daraus schloss ich, dass die wenigsten Inhaftierten versuchten, sie in ein Gespr ä ch zu verwickeln. » Ja, Sir «, sagte einer, »es ist ein ziemlich modernes System. Entwickelt von einer Firma namens Black Creek. Wir haben ü ber zweihundert Kameras, also ist es ausgeschlossen, f ü r jede Kamera einen eigenen Monitor zu haben.« Er zeigte auf die drei Kameras, die an der Decke des Raums befestigt waren. »In der Sicherheitszentrale steht ein Touchscreen-Computersystem, das die Position s ä mtlicher Kameras auf s ä mtlichen Etagen zeigt. Alles, was man tun muss, ist, das Icon f ü r die Kamera zu ber ü hren, die man haben will, und das Videobild dieser Kamera f ü llt
Weitere Kostenlose Bücher