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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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den Bildschirm.«
    Ich nickte. » Klingt raffiniert. Archivieren Sie die Bilder auf Videoband oder auf einer gro ß en Festplatte? «
    » Auf einer Monsterfestplatte «, sagte er. » Wir haben das System erst vor einem Monat installiert. Seither haben wir s ä mtliche Bilder aller Kameras gespeichert, und wir haben bis jetzt nur einen winzigen Bruchteil der Speicherkapazit ä t gebraucht.«
    » Nun «, sagte ich, » wenn ich gewusst h ä tte, dass ich von so vielen Kameras erfasst und f ü r die Nachwelt archiviert w ü rde, w ä re ich heute Morgen noch zum Friseur gegangen.«
    Er lachte, doch pl ö tzlich wirkte er verlegen, als h ä tte ich ihn, indem ich ü ber meine Verhaftung witzelte, daran erinnert, warum ich hier war. » Wir m ü ssen da rein, um ein Foto von Ihnen zu machen und Ihre Fingerabdr ü cke abzunehmen «, sagte er und zeigte auf einen kleinen Raum in einer Ecke des Zugangsbereichs.
    Zwei Vollzugsbeamte sa ß en in dem Raum. Einer wies mich an, mich mit dem R ü cken an eine Wand zu stellen. »Lehnen Sie sich mit dem R ü cken an das X «, sagte er, »und richten Sie den Blick auf das X an der gegen ü berliegenden Wand.« Dieses X war auf einer Kamera befestigt, die ein Foto schoss, das bald auf einem Computerbildschirm auftauchte.
    » Ich muss kein Schild mit einer Insassennummer hochhalten? «
    » Nein, Sir «, sagte er in einem Tonfall, der andeutete, dass das die d ü mmste Frage seit Menschengedenken war.
    » Der Computer f ü gt das jetzt automatisch hinzu. Okay, und jetzt drehen Sie sich bitte um und richten Sie den Blick auf das X an dieser Wand «, sagte er und zeigte zu meiner Rechten. » Und jetzt drehen Sie sich bitte um und richten Sie den Blick auf das X an jener Wand.« Innerhalb weniger Sekunden war mein Foto in den Akten.
    Der andere Vollzugsbeamte geh ö rte zur Gilde der Fingerabdruckexperten. Diese Gilde war inzwischen hochtechnologisiert. Hier gab es zwei computergest ü tzte Fingerabdruckscanner, die mit CROSS MATCH beschriftet waren. Der Beamte bat mich, die vier Finger der linken Hand auf das Glas des Scanners zu legen – f ü r einen Abdruck, den er » vier Finger Klaps « nannte –, dann die vier Finger der rechten Hand und dann die Daumen einzeln. Dann rollte er meine zehn Finger einzeln ü ber das Glas, einige ö fter als einmal, wenn der Computer ihn dar ü ber informierte, dass der Abdruck wegen einer » vertikalen L ü cke « inakzeptabel sei. Nachdem er Abdr ü cke s ä mtlicher Finger gemacht hatte, entfernte er eine schwarze Plastikhaube von einem durchsichtigen Plastikkegel, der links auf der flachen Glasplatte stand. Durch das Plastik sah ich unter dem breiten Fu ß des Kegels Dr ä hte, die zu einem kleinen schwarzen Rechteck f ü hrten, das gr ü nes Licht ausstrahlte. » Was ist das? «, fragte ich.
    » Ein Handfl ä chenscanner.« Er bat mich, eine Hand nach der anderen um den Kegel zu legen, sodass die Spitze des Kegels zwischen meinem Daumen und meinem Zeigefinger aufragte. Unter dem Kegel rotierte der Abtastkopf – das rechteckige K ä stchen – um eine zentrale Achse, w ä hrend das gr ü ne Licht heller wurde und die Papillarleisten meiner Hand beleuchtete. Ich dachte, damit sei ich fertig, doch als N ä chstes bat er mich, die Handkanten auf den Kegel zu legen – meine » Schreibkante «, wie er das nannte.
    » Das ist sehr gr ü ndlich «, sagte ich. » Und die schicken Sie jetzt an die Kriminalpolizei und an das FBI, um zu sehen, ob ich bereits in der Straft ä terdatenbank bin? « Er nickte. » Mein Freund Art Bohanan sagt, er kriegt die Antwort in einer Stunde oder schneller. Stimmt das? «
    » Oh, oft in zehn Minuten oder noch schneller «, sagte er, »zumindest von der Kriminalpolizei.«
    » Die Wunder der modernen Technik «, sagte ich. » Sind wir jetzt fertig? «
    Er sah ein wenig verlegen drein. » Nein, Sir, nicht ganz. Wir m ü ssen auch noch das machen, was man eine Schwerverbrecher-EB nennt, Doc.«
    » Was bedeutet das? «
    » Das bedeutet, dass wir die Alte Betsy hier in Einsatz bringen m ü ssen «, sagte er und zeigte auf eine gro ß e, staubige Holzkiste unter der Arbeitsplatte, auf der der Computer mit den Verbrecherfotos stand.
    » Was ist denn die Alte Betsy? Haben Sie vor, mich damit zu fotografieren? «
    » Nein. Die Alte Betsy ist ein altmodischer Apparat zur Abnahme von Fingerabdr ü cken mittels Tinte auf Papier. Abgesehen von den Scans m ü ssen wir auch noch Tintenabdr ü cke abnehmen – Klaps, Abroller, Fingerspitzen,

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