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Bis aufs Messer

Bis aufs Messer

Titel: Bis aufs Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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als er auf mich zugerast kam
und wartete vergnügt, bis er zu einem abrupten Stillstand kam, als sich der
Lauf der Pistole tief in seinen Solarplexus hineinpreßte .
    »Einen
einzigen Muckser, Pete«, sagte ich, »und ich schieße ein Loch in Sie hinein, so
groß, daß man dadurch Pasadena sehen kann — jedenfalls an einem klaren Tag.«
    Die
tiefliegenden braunen Augen starrten mich mordlustig an, und seine Schultern
wölbten sich, als die dicken Muskelstränge unter dem engen schwarzen Pullover
hervortraten. »Antonia«, sagte er schwerfällig. »Wo ist sie? Wenn Sie ihr etwas
getan haben, Holman , dann verlassen Sie sich darauf,
daß...«
    »Immer
mit der Ruhe«, sagte ich. »Wie ging es Jackie Lorraine, als Sie ihre Wohnung
verließen?«
    »Ich
habe sie gar nicht angerührt«, knurrte er. »Als ich Antonia durch das Telefon
schreien hörte, bin ich...« Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und ich preßte
den Pistolenlauf noch einen Zentimeter tiefer in seinen Solarplexus.
    »Warum
gehen wir nicht ins Wohnzimmer?« Ich trat beiseite und winkte ihm mit der
Pistole, vorauszugehen.
    Antonia
saß auf der Couch, das enge schwarze Kleid nun wieder richtig angezogen, und
zog an ihren Strümpfen, als wir eintraten.
    »Antonia
— Baby!« Pete eilte auf sie zu wie eine liebeskranke Brieftaube. »Was hat er
dir angetan?«
    »Gar
nichts«, sagte sie kalt. »Also beruhige dich.«
    Er
blieb ein kleines Stück weit von ihr entfernt stehen und sah völlig verwirrt
drein. »Aber so, wie du geschrien hast, dachte ich...«
    »Wenn
du dem Schrei vorgestellt werden möchtest, er steht dort drüben.« Sie nickte zu
Sandy hinüber, die neben der Bar lehnte.
    Reiner
blickte auf die Blonde und dann wieder auf das dunkelhaarige Mädchen. »Du
meinst«, sagte er mit erstickter Stimme, »es war nur ein Spaß?«
    »So
ungefähr«, sagte Antonia und nickte. »Aber das ist jetzt nicht mehr wichtig.«
    »Nicht
wichtig?« Sein Gesicht verdunkelte sich. »Aber wir haben jetzt die ganze Sache
verpfuscht, Baby! Ich werde nie mehr in die Wohnung der Lorraine hineinkommen
und...«
    »Helen
Christie ist gestern nacht ermordet worden«, sagte
sie mit dünner Stimme.
    »Ermordet?«
Er starrte sie eine Sekunde lang an. »Wer kann...?«
    »Also
ist das Vergnügen vorbei, wie Holman gesagt hat.« Sie
hörte auf, an ihrem Strumpfhalter herumzufummeln und ließ den Saum ihres
Kleides wieder fallen. »Es ist Zeit, daß wir gehen, Pete.«
    »Aber
was ist mit Holman ?« Der Ausdruck »verwirrt« reichte
nicht aus, um sein Aussehen zu schildern. »Er hat uns doch alles vermasselt.
Wir können doch nicht einfach von hier weggehen, ohne...«
    »Genau
das werden wir tun«, sagte sie schroff. »Abgesehen von der Pistole, die er in
der Hand hält, wäre jetzt alles völlig zwecklos.«
    »Ich
verstehe gar nichts«, sagte er schwach.
    »Du
wirst es schon noch verstehen.« Sie schob ihren Arm durch den seinen und ging
mit ihm auf die Tür zu. »Es war nett, daß du gekommen bist, mich zu retten.
Danke, Pete.«
    Als
sie die zur Eingangsdiele führende Tür erreicht hatte, blieb sie stehen, drehte
sich um und blickte mich an. »Jetzt — liegen — die Dinge — anders«, sagte sie
leise. »Ich hoffe, Sie sind nicht so dumm, wie ich glaube, Holman ,
denn Sie sind so ziemlich die einzige Hoffnung, die meinem Vater noch
übriggeblieben ist.«
    Ich
blickte in ihr schönes von dem glatten schwarzen Haar umrahmtes
Patriziergesicht, alle Einzelheiten ihrer kupferfarbenen Haut und der jadefarbenen Augen in mich aufnehmend. Innerlich stellte
ich das Bild Rafe Kendalls mit seinem Wikingerkopf,
dem ergrauenden blonden Haar und den blauen Augen daneben.
    »Haben
Sie eigentlich je Ihre Mutter gesehen, Antonia?« fragte ich sie.
    In
der Tiefe ihrer Augen flackerte etwas auf und erstarb. »Einmal«, sagte sie mit
matter Stimme. »Ich war sehr jung damals — vier, vielleicht fünf.«
    »Wie
steht es mit Ihrem Vater?« sagte ich mit sachlicher Stimme. »Haben Sie ihn je
gesehen?«
    Ihr
Gesicht schien plötzlich zu zerfallen. »Sie Dreckskerl!« flüsterte sie. »Oh,
Sie miserabler Dreckskerl!« Dann drehte sie sich schnell um und schob Reiner in
die Diele hinaus. Ein paar Sekunden später schlug die Haustür hinter den beiden
zu.
    Sandy
Gibbs blickte mich verdutzt an. »Was war denn das?«
    »Es
war naheliegend«, sagte ich. »Ich meine, sie sieht überhaupt nicht wie ihr
Vater aus, oder vielmehr wie Rafe Kendall. Er hat mir heute nachmittag erzählt, er habe sich von seiner
Frau

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