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Bis aufs Messer

Bis aufs Messer

Titel: Bis aufs Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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bestmöglichen
Gebrauch aus dem zur Verfügung stehenden Material macht!« Ich hob mein Glas und
grinste sie an.
    Sie
erwiderte mein Grinsen nicht. »Erzählen Sie mir jetzt, um was es sich hier
eigentlich handelt.«
    »Es
ist eine lange und komplizierte Geschichte, die mit Rafe Kendall zusammenhängt«, ich wies auf die sich windende Gestalt auf der Couch,
»dem Vater dieses süßen kleinen Mädchens.«
    »Ja?«
Sie nahm ihr Glas, trank einen Schluck Scotch und stellte es wieder hin. »Und
was hat Helen Christie mit all dem zu tun?«
    »Helen
Christie?«
    »Sie
waren vorhin doch recht überrascht, als Sie erfuhren, daß Max Boler ihr Agent ist?« sagte sie spitz.
    »Ein
reiner Zufall«, sagte ich vorsichtig.
    »Man
hat heute nachmittag ihre Leiche gefunden«, sagte
sie. »Jemand hat sie gestern nacht ermordet. Ist das
auch nur ein reiner Zufall, Mr. Holman ? Oder
vielleicht haben Sie das gar nicht gewußt?« Ihre grauen Augen betrachteten ein
paar Sekunden lang eingehend mein Gesicht, und dann zuckte sie die Schultern.
»Doch«, sagte sie gelassen, »Sie haben es gewußt.«
    »Woher
haben Sie von Helen Christie gehört?« fragte ich.
    »Ich
hatte das Radio in meinem Wagen angeschaltet, als ich hierherfuhr. Die Polizei
hat ihre Leiche heute am frühen Nachmittag gefunden — ein anonymer Anruf hat
sie auf die Spur gebracht!« Ihre Stimme verstummte. Etwa fünf Sekunden später
sagte sie: »Vielleicht Sie?«
    »Ich
nehme an, die Agentur Trushman hat ihre festen
Vorschriften darüber, was man zu tun hat, wenn man eine Leiche findet?« sagte
ich.
    »Ich
weiß es nicht.« Sie schauderte leicht. »Bis jetzt habe ich noch keine gefunden.
Vermutlich geht mich all das hier nichts an, oder?«
    »Vielleicht
wäre es für Sie sicherer, wenn Sie es dabei beließen«, sagte ich und warf einen
Blick auf meine Uhr.
    »Sind
Sie anderweitig verabredet?« fragte sie in eisigem Ton.
    »Sozusagen
ja«, gab ich zu. »Ich schätze, in etwa zehn Minuten wird meine Haustür bersten,
und Pete Reiner wird zur Rettung von Kleopatra hier hereingestürzt kommen.«
    »Ist
das der Kerl, mit dem Sie am Telefon gesprochen haben?« sagte sie scharfsinnig.
»Auf eine etwas jugendliche Weise war das sehr hübsch.«
    »Sie
haben die Wahl, Miss Gibbs«, sagte ich. »Gehen Sie jetzt fort und behalten Sie
Ihr intaktes Trushmansches Gewissen, oder bleiben Sie
und lassen sich dadurch in allerlei gruselige Kleinigkeiten wie Petes
Totschläger und Leichen verwickeln.«
    Sie
trank noch einen Schluck Scotch und zuckte dann die Schultern. »Ich glaube, ich
werde bleiben — es ist aufregender, als den Tag vor Max Bolers schmierigem kleinem Büro zuzubringen.«
    »Wenn
Sie bleiben, kann man das kaum als Auftrag bezeichnen, nicht wahr?« sagte ich
lässig. »Ich meine, ich würde Ihnen dann kein Honorar zahlen müssen.«
    »Der
Auftrag war in dem Augenblick beendet, als Sie mir diese Haare ausreißende Kleopatra
zuwarfen!« Sie lächelte ein wenig. »Ist Ihnen nicht aufgefallen, daß ich Scotch
trinke?«
    »Dann
lassen wir jetzt diesen Quatsch mit >Mr. Holman <
beiseite«, sagte ich mit Festigkeit. »Sie sind Sandy, und ich bin Rick.«
    Von
der Couch herüber tönte eine Art unterdrücktes Grunzen.
    »Und
Kleopatra scheint am Ersticken zu sein«, sagte die Blonde. »Meinen Sie, wir
können es riskieren, ihr jetzt den Knebel herauszunehmen?«
    »Vermutlich
ja.« Ich nickte. »Vielleicht fühlt sie sich sogar in Stimmung zu einer kleinen
Unterhaltung?«
    Wir
gingen zur Couch hinüber, und Sandy löste den Knoten an Antonias Hinterkopf und
zog den Knebel aus ihrem Mund. Die jadegrünen Augen verhießen uns beiden
sicheren Tod, und der breite sinnliche Mund öffnete sich, bereit, eine verbale
Breitseite auf uns abzuschießen.
    »Der
Knebel ist weg, Süße«, sagte ich warnend. »Aber es verursacht keinerlei Mühe,
ihn wieder anzubringen, wenn Sie anfangen, mit vulgären Worten um sich zu
werfen.«
    »Wartet
nur«, sagte sie mit mürrischer Stimme. »Wartet bloß, bis Pete hier ist. Er wird
Sie in Ihre Bestandteile auflösen, Holman , Sie Glied
um Glied zerlegen.« Sie starrte finster zu Sandy empor. »Und wenn er mit Holman fertig ist, sind Sie an der Reihe, Sie billiges
blondes...« Sie konnte den Satz nicht beenden, denn Sandy rammte ihr
vorsorglich das pulverblaue Höschen wieder in den Mund.
    »Wenn
Sie all ihre dreckigen Worte zu Ende gedacht haben, nicken Sie«, sagte ich
liebenswürdig. »Sandy ist sehr sensibel.«
    Etwa
zehn Sekunden später nickte sie heftig,

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