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Bis bald, Sharma!

Bis bald, Sharma!

Titel: Bis bald, Sharma! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Bhullar
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immer, dass er sich mit anderen Frauen träfe? Dachte ich von Sharma wirklich, dass er nur aus einem einzigen begierigen Penis bestünde? Ich tat ihm Unrecht.
    Eines Abends, als er vom Zeit ungsverkauf zurückkam - er kam wie immer ein bisschen später - da explodierte ich.
    „Ich glaube dir nicht, dass du NUR Zeitungen verkaufst. Was machst du immer so lange? Warum war dein Handy aus? Ich kann mir denken, dass auf deinem Handy, wenn ich wieder weggefahren bin, jede Menge Leute anrufen.“
    Dann bluffte ich und sagte, ich hätte Beweise, dass er mir nicht die Wahrheit sagen würde. Das erste Mal lernte ich Sharma von einer ander en Seite kennen. Er rastete aus.
    „Verdammt noch mal, warum glaubst du mir denn nicht? Ich werde verrückt, wenn ich nichts Schlechtes tue und du unterstellst mir immer wieder, dass ich Frauen treffe. Du musst blöd sein, wie kannst du so von mir denken? Dieses verdammte Handy ist schuld, ich will es nicht mehr haben.“
    Dabei schlug er sein Handy mit voller Wucht mehrmals auf die Tischkante, dass es nur so krachte, schmetterte es in hohem Bogen gegen die Wand und schrie dabei:
    „Du bist WIRKLICH eine blöde Frau, ich liebe dich so und du merkst es nicht. Was ist mit dir passiert? Welche Männer haben dich kaputtgemacht? Du stürzt dich wie ein Geier auf mich. Mit deinen Krallen willst du mich festhalten. Aber je mehr du mich festhältst, desto eher renne ich dir weg. Du machst unsere Liebe kaputt, wenn du so weitermachst.“
    Ich weinte. Dann bückte ich mich, um sein Handy aufzuheben. Ich musste in meinem Schmerz lachen. Es war heil geblieben. Und es funktionierte. Aber sein Herz durfte ich jetzt nicht so einfach gegen die Wand donnern, es würde es nicht überleben. Genau das tat ich aber: Ich ermordete sein Herz. Tausend Nadelstiche musste es aushalten, es konnte sich nicht schützen vor meiner Grausamkeit. Ich schämte mich für meinen Charakter und weinte. Sharma nahm mich in seine Arme, tröstete mich und sah mich aus geweiteten Augen an.
    „Bitte , Jasmin, vertraue mir - du MUSST mir vertrauen! Liebe ist Vertrauen“, flüsterte er. „Du bist das Licht meiner Liebe, ich will nicht mehr in Dunkelheit leben - ohne dich ist alles dunkel.“
    Ich verstand seine Worte sehr gut, aber sie drangen nur für eine Weile in mein Herz. Warum konnten sie mein Herz nicht ausfüllen und mich von innen wärmen? Ich wusste, dass ich Fehler machte, vielleic ht verlor ich ihn dadurch sogar. In meinem Herzen schwelten Rache- gelüste. Ich wollte ihm wehtun, weil ich meinte, ER tat mir weh. Aber ICH war diejenige, die ihm schon lang zuvor wehgetan hatte. Wenn ich ihn also bestrafte, tat ich ihm doppelt weh und erreichte dabei nur, dass er sich von mir entfernte. Das wollte ich aber nicht. Weil ich ihn liebte, so wie ich noch NIE einen Mann in meinem Leben geliebt habe. Meine Reaktionen waren Hilfeschreie. Ich wollte, dass er mir half, aus dem Teufelskreis von Misstrauen und Eifersucht auszubrechen. Ich würde es  nicht allein schaffen. Wie sollte ich ihn jemals heiraten können, wenn ich ihm nicht mal vertraute?
    Die Zeit verstrich. Nur noch zwei Wochen, dann würden seine Papiere in Deutschland ankommen.
    Sharma machte sich natürlich auch darüber Gedanken, wie es wäre, wenn ich ihn in unserer Ehe plötzlich mit unbegründeter Eifersucht attackieren würde. Das wäre ein stressiges Leben. Das wollte Sharma nicht und ich auch nicht. Aber was sollte ich tun? Ich konnte mein Misstrauen nicht einfach hinunterschlucken, es musste raus. Nur so glaubte ich es besiegen zu können - oder?? Wo war mein Selbstvertrauen, wo meine Stärke? Eliminiert durch die Liebe? Ich dachte, Liebe würde stark machen, aber mich machte sie schwach. Ich kroch wie ein armseliger, mickriger Wurm am Boden und bettelte um seine Liebe, aber ich sah nicht, dass er sie mir ständig gab. Warum konnten meine Augen das Licht seiner Liebe so schlecht sehen? War ich blind für die Liebe? Oder hatte ich Angst, sie ganz anzunehmen, weil ich mir einbildete, sie nicht verdient zu haben?
    Da ich nie so eine große Liebe in meinem Leben erfahren hatte, erschrak ich über die plötzliche Konfrontation mit ihr. Ich hatte Angst vor ihr, obwohl ich mich mein Leben lang so nach dieser Liebe gesehnt hatte. Jetzt war sie da, aber ich versuchte, sie zu zerstören.
     
    Die Woche, die ich bei Sharma war, verging wie im Fluge. Jeden Tag hatten wir Probleme zu bewältigen. Das Leben bestand eben nicht nur aus Glück und Sonnenschein. Als er wieder

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