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Bis das der Biss uns scheidet

Bis das der Biss uns scheidet

Titel: Bis das der Biss uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Kumpel.«
    Jareth funkelt den hämischen Rockstar böse an und Hass sprüht aus seinen Augen. »Ich bin nicht dein Kumpel. Und wir brauchen dich hier nicht.«, blafft er.»Du hast nichts mit dieser ganzen Sache zu tun. Warum gehst du nicht einfach nach Hause zu deinen Groupies und lässt uns in Ruhe?«
    Race zuckt die Achseln. »Weil alle braven Groupies um diese Zeit schon mit anderen Rockstars im Bett sind«, sagt er verschmitzt.
    »Und ich für meinen Teil mag es einfach nicht, al ein zu schlafen. Außerdem war ich in der Entzugsklinik der persönliche Betreuer unserer kleinen Rayne hier. Und sie braucht viel eicht auch jetzt ein bisschen moralische Unterstützung.«
    »Seit wann ist es dir wichtig, irgendetwas moralisch zu unterstützen?«, schnaube ich, weil ich der Versuchung nicht widerstehen kann.
    Race tut gekränkt. »Du jagst mir den Pflock ins Herz, Jägerin.«
    »Pass auf, sonst tue ich es wirklich!«
    Ein lautes Scheppern unterbricht unser Geplänkel. Der Verandatisch donnert auf den Boden und Glasscherben fliegen in al e Richtungen. Hoppla. War das Jareth? Ein schnelIer Blick auf seine blutende Faust gibt mir die Antwort.
    »Okay, okay, Leute!«, ruft Fitter hastig. »Wir wol en doch nicht schon in der ersten Nacht die gesamte Kaution, die ich hinterlegt habe, verschleudern. Al e, die zur Höl e fahren wol en, ab in die Wanne, aber pronto.
    Charons letzte Fähre geht um zwei und ich persönlich habe keine Lust, die ganze Nacht am Ufer des Styx herumzusitzen, vielen Dank.«
    »Na gut«, brummt Jareth, wischt sich die Hand an seiner Hose ab und steigt in den Pool. Ich folge ihm und versuche dabei seinen Blick aufzufangen, aber er schaut absichtlich nicht in meine Richtung. Ich seufze. Race, der es bemerkt, gluckst in sich hinein. Kurz darauf spüre ich eine Hand auf meinem Knie. Ich schlage sie weg und funkele ihn an. Aber er lacht nur. Jareth mustert ihn argwöhnisch, woraufhin er noch breiter grinst und anfängt, die Titelmelodie von Das Traumschiff zu summen.
    Ich schüttele den Kopf. Männer! Aber insgeheim bin ich froh. Vielleicht ist ein kleiner Flirt mit einem Rockstar genau das Richtige, um meinen Freund zurückzugewinnen.
    »So ist's recht«, sagt Fitter, als er sich hinter uns ins Wasser gleiten lässt. »Jetzt wol en wir dieses Baby mal zum SprudeIn bringen.«

18
    Für al e von euch, die noch nie per Whirlpool gereist sind (ich gehe mal davon aus, dass es die meisten sind), will ich hier mal festhalten, dass es nicht die angenehmste Erfahrung der Welt ist. Ich meine, okay, wenn mich jemand vor die Wahl stel en würde zwischen, sagen wir, einem Trip in die Unterwelt via Whirlpool und einem Tritt ins Gesicht, würde ich mich viel eicht schon für den Whirlpool entscheiden. Aber es ist bestimmt nicht so schön wie Eisessen oder Nacht in eurem bevorzugten Goth-Club durchzutanzen. Eher so, als würde man in eine Waschmaschine mit Schleudergang gestopft.
    Glücklicherweise dauert es nicht allzu lange und schon bald kullere ich auf der anderen Seite auf den Boden und knal e beim Aufprall mit dem Hintern auf einen Schwefelbrocken.
    Ich sol te wohl meinem Glücksstern danken, dass ich mir bei der Schleudertour nichts gebrochen habe, da in der Hölle schätzungs-weise keine Krankenversicherung anerkannt ist.
    »Du sol test viel eicht mal über ein paar Optimierungen bei diesem Transport nach-denken«, schlage ich Fitter etwas säuerlich vor, als ich mich aufrappele und meinen schmerzenden Hintern reibe. »Er ist einen Tick unbequem, muss ich dir sagen.«
    »Was hast du erwartet?«, erwidert Fitter von oben herab. »Es ist ein Höllentrip, keine Aida-Kreuzfahrt.«
    Na schön, da hat er auch wieder recht. Und hey, wenigstens sind wir da angekommen, wo wir hinwol ten. Neugierig sehe ich mich um und betrachte die Umgebung. Wir scheinen auf dem Grund einer tiefen dunklen Grube gelandet zu sein. Und zwar so tief, dass ich das Blinken der bunten Lämpchen um den Pool nur noch hoch oben über uns erahnen kann. Außerdem, stel e ich beunruhigt fest, gibt es hier keine Leiter oder irgendwelche Handgriffe, die zurück hinauf in die Oberwelt fuhren.
    Ich schlucke schwer, als mir so richtig klar wird, was wir hier eigentlich machen. Ich meine, okay, ich habe mich schon früher in einige haarige Situationen gebracht, aber nichts, was hiermit vergleichbar wäre. Wir sind freiwil ig ins Totenreich hinabgerutscht, und wenn es mir nicht gelingt, den Herrscher dieses buchstäblich gottverlassenen Ortes zu beeindrucken,

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