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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Trichterwolke entgegen. Patch griff nach mir, fluchte leise, aber sein Griff war federleicht, unwirklich.
    Wach auf, befahl ich mir. Wach auf.
    Ich ließ zu, dass mich die Wolke einsog.

ACHTZEHN
    I ch erwachte mit einem scharfen Atemzug. Mein Zimmer lag im Schatten, der Mond schien wie eine Kristallkugel, weit entfernt auf der anderen Seite des Fensters. Meine Laweit entfernt auf der anderen Seite des Fensters. Meine Laken waren heiß und feucht und in meine Beine verwickelt. Die Uhr stand auf halb zehn.
    Ich schwang mich aus dem Bett und ging ins Badezimmer, wo ich mir ein Glas kaltes Wasser eingoss. Hastig stürzte ich es hinunter und lehnte mich dann an die Wand. Ich durfte nicht wieder einschlafen. Was auch immer geschah, ich durfte Patch nicht wieder in meine Träume lassen. Ich wanderte auf dem oberen Flur herum und versuchte fieberhaft, mich hellwach zu halten, aber ich war so aufgeregt, dass ich auch nicht hätte schlafen können, wenn ich es gewollt hätte.
    Mehrere Minuten später hatte sich das Rasen meines Pulses verlangsamt, aber mein Hirn war nicht so einfach zu beruhigen. Die Schwarze Hand. Diese drei Wörter verfolgten mich. Sie waren schlüpfrig, drohend, höhnisch. Ich konnte mich nicht dazu bringen, sie direkt anzublicken. Nicht ohne zu spüren, wie meine ohnehin schon zarte Welt anfing zu zerbrechen. Ich wusste, warum ich es vermied, die Erzengel wissen zu lassen, dass Patch die Schwarze Hand und der Mörder meines Vaters war: Ich wollte mich selbst vor der schändlichen Wahrheit schützen, dass ich mich in einen Mörder verliebt hatte. Ich hatte zugelassen, dass er mich küsste, mich anlog, mich betrog. Wenn er mich im Traum berührte, zerbröckelte meine gesamte Kraft, und ich merkte,
wie ich wieder in seinen Bann geriet. Er hatte mein Herz noch immer in der Hand, und das war der größte Betrug von allen. Was für eine Art Mensch war ich, wenn ich nicht einmal den Mörder meines Vaters zur Strecke bringen konnte?
    Patch hatte gesagt, ich könnte die Erzengel wissen lassen, dass ich ihn wieder als meinen Schutzengel wollte, dadurch, dass ich es einfach laut aussprach. Es schien logisch, dass ich dann auch herausschreien konnte: »Patch hat meinen Vater ermordet!«, und fertig. Sie würden Gerechtigkeit walten lassen. Patch würde zur Hölle fahren, und ich konnte allmählich damit anfangen, mein Leben wieder aufzubauen. Aber ich brachte die Worte nicht heraus, es war, als wären sie irgendwo tief in mir angekettet.
    Zu viele Dinge passten nicht zusammen. Warum hätte sich Patch, ein Engel, mit der Nephilim-Blutsbruderschaft einlassen sollen? Wenn er die Schwarze Hand war, warum brandmarkte er Nephilimrekruten? Warum rekrutierte er sie überhaupt? Es war nicht nur komisch – es war unlogisch. Nephilim hassten Engel und umgekehrt. Und wenn die Schwarze Hand Chaunceys Nachfolger war und der neue Anführer der Gemeinschaft … wie konnte es sich dann bei dieser Person um Patch handeln?
    Ich massierte mir die Nasenwurzel. Mir war, als würde mein Kopf von immer wieder denselben Fragen platzen. Warum schien es, als wäre alles, was mit der Schwarzen Hand zu tun hatte, ein endloses Labyrinth von Falltür hinter Falltür hinter Falltür?
    Jetzt war Scott die einzig zuverlässige Verbindung, die ich noch zur Schwarzen Hand hatte. Er wusste mehr, als er zugab, da war ich mir sicher, aber er war zu verängstigt, um darüber zu sprechen. In seiner Stimme war blanke Panik gewesen, als er von der Schwarzen Hand gesprochen hatte. Ich brauchte ihn, damit er mir sagte, was er wusste, aber er lief
vor seiner Vergangenheit davon, und nichts, was ich sagte, konnte ihn dazu bringen, sich umzudrehen und zurückzusehen. Ich presste meine Handflächen auf die Stirn und versuchte, klar zu denken.
    Dann rief ich Vee an.
    »Gute Neuigkeiten«, sagte sie, bevor ich auch nur ein Wort herausbrachte. »Ich habe meinen Vater überredet, mit mir an den Strand zurückzufahren und die Strafe zu bezahlen, damit ich die Kralle loswerde. Ich bin wieder im Rennen. «
    »Gut, weil ich nämlich deine Hilfe brauche.«
    »Ich bin die Hilfe in Person.«
    Ich war mir ziemlich sicher, dass sie mir auch schon gesagt hatte, sie wäre das Übel in Person, aber das behielt ich für mich. »Ich brauche jemanden, der mir dabei hilft, Scotts Schlafzimmer zu durchsuchen.« Es war möglich, dass Scott keinerlei Beweise aufhob, die seine Verbindung mit der Nephilim-Blutsbruderschaft an die Öffentlichkeit bringen konnten, aber was blieb mir anderes

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