Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick

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aufzupassen, dass der gefallene Engel, der Hank Millar zum Treueschwur gezwungen hat, nicht Marcie opfert, um einen menschlichen Körper zu bekommen.«

    Als würde er glauben, mich gut genug zu kennen, um meine nächste Frage zu erraten, sagte er: »Marcie weiß nichts davon. Sie hat keine Ahnung.«
    Hierüber wollte ich nicht sprechen. Ich wollte nicht, dass Patch hier war. Er hatte meinen Vater ermordet. Er hatte mir jemanden, den ich liebte, auf ewig genommen. Patch war ein Monster. Nichts, was er sagte, würde mich vom Gegenteil überzeugen.
    »Chauncey hat die Nephilim-Blutsbruderschaft gegründet«, sagte Patch.
    Meine Aufmerksamkeit schnappte zurück. »Was? Woher weißt du das?«
    Er sah aus, als antwortete er nur ungern. »Ich habe ein paar Erinnerungen durchgesehen. Anderer Leute Erinnerungen. «
    »Anderer Leute Erinnerungen?« Ich war schockiert, auch wenn ich es eigentlich nicht hätte sein sollen. Wie konnte er all die schrecklichen Dinge, die er getan hatte, rechtfertigen? Wie konnte er herkommen und mir erzählen, dass er heimlich anderer Leute private und intimste Gedanken untersucht hatte, und erwarten, dass ich ihm zuhörte? Oder gar dafür bewunderte?
    »Ein Nachfolger hat dort weitergemacht, wo Chauncey aufgehört hat. Ich weiß noch keinen Namen, aber es geht das Gerücht um, dass er über Chaunceys Tod nicht glücklich ist, was keinen Sinn ergibt. Er ist jetzt an der Macht – das allein sollte jegliches Bedauern über Chaunceys Tod eigentlich weggewischt haben. Was mich denken lässt, dass der Nachfolger vielleicht ein enger Freund von Chauncey ist oder ein Verwandter.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich will das nicht hören.«
    »Der Nachfolger hat ein Kopfgeld auf Chaunceys Mörder ausgesetzt.« Jeder weitere Protest meinerseits erstarb, bevor
ich ihn äußern konnte. Patch und ich sahen uns an. »Er will, dass der Mörder für die Tat bezahlt.«
    »Du meinst, er will, dass ich bezahle«, sagte ich mit beinah unhörbarer Stimme.
    »Niemand weiß, dass du Chauncey getötet hast. Er wusste bis zu einem Augenblick vor seinem Tod nicht, dass du sein weiblicher Nachkomme bist, es ist also unwahrscheinlich, dass irgendjemand anders es weiß. Chaunceys Nachfolger könnte versuchen, Chaunceys Nachkommen zu finden, aber er wird es schwer haben. Ich habe lange gebraucht, um dich zu finden.« Er trat einen Schritt auf mich zu, aber ich wich nach rückwärts aus. »Wenn du aufwachst, musst du sagen, dass du mich wieder als deinen Schutzengel willst. Sag es so, als würdest du es ehrlich meinen, damit die Erzengel es hören. Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um dich zu schützen, aber mir sind Grenzen gesetzt. Ich muss besser an die Menschen in deinem Umkreis herankommen, an deine Gefühle, an alles in deiner Welt.«
    Was sagte er da? Dass die Erzengel endlich einen Ersatzschutzengel für mich gefunden hatten? Hatte er deshalb heute Abend seinen Weg in meinen Traum erzwungen? Weil er gefeuert worden war und nicht mehr den Zugang zu mir hatte, den er gern wollte?
    Ich spürte, wie seine Hände zu meinen Hüften glitten und mich schützend an sich zogen. »Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht.«
    Ich versteifte mich und riss mich los. Mein Hirn war in Aufruhr. Er will, dass der Mörder bezahlt. Ich konnte den Gedanken nicht loswerden. Die Idee, dass es da draußen jemanden gab, der mich umbringen wollte, machte mich taub. Ich wollte nicht hier sein. Ich wollte diese Dinge nicht wissen. Ich wollte mich wieder sicher fühlen.
    Da ich merkte, dass Patch nicht die Absicht hatte, meinen
Traum zu verlassen, tat ich es stattdessen. Ich kämpfte gegen die unsichtbaren Barrieren des Traums und zwang mich, aufzuwachen. Öffne die Augen, sagte ich mir. Öffne sie!
    Patch ergriff meinen Ellbogen. »Was machst du da?«
    Ich konnte spüren, wie ich wacher wurde. Ich konnte die Wärme des Bettzeugs fühlen, mein Kissen weich an meiner Wange. All die bekannten Gerüche in meinem Zimmer trösteten mich.
    »Wach nicht auf, Engelchen.« Er legte seine Hände auf mein Haar, zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. »Es gibt noch mehr, das du wissen musst. Es gibt einen sehr wichtigen Grund, aus dem du diese Erinnerungen sehen musst. Ich versuche, dir etwas zu sagen, das ich dir auf keine andere Art sagen kann. Du musst herausfinden, was ich dir sagen will. Du musst aufhören, mich zu blockieren.«
    Ich drehte den Kopf weg. Meine Füße schienen sich vom Gras zu lösen und ich trieb der wirbelnden