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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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bei Marcie gemacht hast.« Aber Patch hatte Recht. Es ging hier nicht um Marcie. Es ging darum, dass ich erschreckt und verärgert über den Handel war, den das Schicksal und die Umstände für uns abgeschlossen hatten.
    Ich drehte mich wieder um und sah, wie Patch sich mit den Händen über das Gesicht wischte. Er gab ein kurzes, grimmiges Lachen von sich.
    »Wenn ich gestern Nacht bei Rixon gewesen wäre, würdest du auch wissen wollen, was los ist!«, feuerte ich zurück.
    »Nein«, sagte er mit gefährlich leiser Stimme. »Denn ich vertraue dir.«
    Aus Angst, meine Entschlossenheit zu verlieren, wenn ich nicht sofort etwas tat, schlug ich mit den Handballen gegen
seine Brust und stieß ihn einen Schritt zurück. »Geh«, sagte ich, wobei Tränen meine Stimme rau machten. »Ich hab andere Dinge, die ich mit meinem Leben machen will. Dinge, die nichts mit dir zu tun haben. Ich habe die Uni und zukünftige Jobs. Ich werde das nicht alles wegwerfen für etwas, das nie hat sein sollen.«
    Patch zuckte zusammen. »Willst du das wirklich?«
    »Wenn ich meinen Freund küsse, dann will ich wissen, dass er es spürt.«
    In dem Moment, als ich das sagte, bereute ich es schon. Ich wollte ihn nicht verletzen; ich wollte diesen Augenblick nur so schnell wie möglich hinter mich bringen, bevor ich die Fassung verlor und schluchzend zusammenbrach. Aber ich war zu weit gegangen. Ich sah, wie er sich versteifte. Wir standen uns gegenüber, atmeten beide schwer.
    Dann stiefelte er hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Sobald die Tür zugefallen war, brach ich dahinter zusammen. Tränen brannten in meinen Augen, aber ich weinte nicht. In mir war zu viel Frustration und Wut, um irgendetwas anderes empfinden zu können, aber ich hatte einen Verdacht, der mich dazu brachte, ein kehliges Schluchzen von mir zu geben. Vielleicht würde ich in fünf Minuten, wenn alles andere verschwunden war und ich das volle Ausmaß dessen begreifen würde, was ich getan hatte, spüren, wie mein Herz brach.

DREI
    I ch setzte mich auf die Bettkante und starrte ins Leere. Die Wut verblasste allmählich, aber fast wünschte ich mir, für immer in ihrem Fieber bleiben zu können. Die Leere, die sie hinterließ, tat mehr weh als der scharfe, feurige Schmerz, den ich gefühlt hatte, als Patch gegangen war. Ich versuchte, irgendeinen Sinn in dem zu finden, was gerade geschehen war, aber meine Gedanken waren nur ein zusammenhangloses Durcheinander. Die Worte, die wir geschrien hatten, klangen mir noch in den Ohren, aber sie echoten wahllos, als würde ich mich an einen Albtraum erinnern und nicht an ein tatsächliches Gespräch.
    Hatte ich wirklich mit ihm Schluss gemacht? Hatte ich tatsächlich gewollt, dass es für immer zu Ende sein sollte? Gab es keinen Weg, dem Schicksal zu entgehen, oder fürs Erste wenigstens der Bedrohung durch die Erzengel? Zur Antwort drehte sich mir der Magen um, als müsste ich mich gleich übergeben.
    Ich rannte ins Bad und beugte mich über die Toilette, mit einem Klingeln in den Ohren und flachem und abgehacktem Atem. Was hatte ich getan? Nichts Endgültiges, ganz sicher nichts Endgültiges. Morgen würden wir einander wiedersehen, und alles würde wieder sein wie vorher. Es war nur ein Streit. Ein dummer Streit. Es war nicht das Ende. Morgen würden wir merken, wie kleinlich wir gewesen waren und uns entschuldigen. Wir würden es hinter uns lassen. Wir würden uns versöhnen.

    Ich zog mich auf die Füße und drehte den Wasserhahn auf. Dann feuchtete ich einen Waschlappen an und drückte ihn mir aufs Gesicht. Mein Hirn fühlte sich immer noch an, als würde es sich schneller aufdröseln als eine Spule Garn, und ich kniff die Augen zu, um die Bewegung zu stoppen. Aber was ist mit den Erzengeln? , fragte ich mich noch einmal. Wie konnten Patch und ich eine normale Beziehung haben, wenn sie uns ständig beobachteten? Ich erstarrte. Vielleicht beobachteten sie mich gerade jetzt. Oder Patch. Vielleicht versuchten sie herauszufinden, ob er die Grenze überschritten hatte. Sie könnten nach irgendeiner Ausrede suchen, um ihn in die Hölle zu schicken, weg von mir, für immer.
    Ich fühlte, wie meine Wut wieder aufflammte. Warum konnten sie uns nicht in Frieden lassen? Warum wollten sie Patch unbedingt zerstören? Patch hatte mir gesagt, dass er als erster gefallener Engel seine Flügel zurückbekommen hatte und Schutzengel geworden war. Waren die Erzengel wütend darüber? Hatten sie das Gefühl, dass Patch sie irgendwie

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