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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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mit lebendigen Details. Ich hatte gesagt, dass ich ihn liebte, und er hatte mich stehen lassen. Es gab Hunderte von verschiedenen Möglichkeiten, dieses Schweigen zu interpretieren, und keine davon war gut.
    Patch schüttelte ungläubig den Kopf. »Du willst, dass ich dir sage, dass sie im Unrecht sind? Du würdest mir doch sowieso nicht glauben, ganz egal, was ich sage.« Er blitzte mich an.
    »Bedeutet dir diese Beziehung so viel wie mir?« Ich musste das fragen, nachdem ich nach gestern Abend alles hatte einstürzen sehen. Plötzlich wurde mir klar, dass ich keine Ahnung hatte, was Patch wirklich für mich empfand. Ich dachte, ich bedeutete ihm alles, aber was, wenn ich nur gesehen hatte, was ich sehen wollte? Was, wenn ich seine Gefühle völlig überbewertet hatte? Ich hielt seinen Blick, wollte es ihm nicht einfacher machen, wollte ihm keine zweite Chance geben, das Thema zu umgehen. Ich musste es wissen.
    »Liebst du mich?«

    Das kann ich nicht beantworten, sagte er und erschreckte mich, indem er in Gedanken zu mir sprach. Das war eine Gabe, die alle Engel besaßen, aber ich verstand nicht, warum er gerade jetzt beschlossen hatte, sie zu benutzen. »Ich komme morgen wieder vorbei. Schlaf gut«, setzte er kurz hinzu und ging zur Tür.
    »Wenn wir uns küssen, machst du mir dann was vor?«
    Er hielt inne. Noch ein ungläubiges Kopfschütteln.
    »Dir was vormachen ?«
    »Wenn ich dich berühre, spürst du dann irgendwas? Wie weit geht dein Verlangen? Empfindest du irgendwas Vergleichbares zu dem, was ich für dich empfinde?«
    Patch beobachtete mich schweigend. »Nora …«, begann er.
    »Ich will eine klare Antwort.«
    Einen Augenblick später sagte er: »Gefühlsmäßig, ja.«
    »Aber körperlich nicht, richtig? Wie soll ich eine Beziehung mit dir haben, wenn ich keine Ahnung habe, wie viel sie dir bedeutet? Erlebe ich das alles auf einer ganz anderen Ebene als du? So kommt es mir nämlich vor. Und ich finde das schrecklich «, setzte ich hinzu. »Ich will nicht, dass du mich küsst, weil du musst. Ich will nicht, dass du so tust, als würde es dir was bedeuten, wenn es in Wirklichkeit alles nur aufgesetzt ist.«
    »Aufgesetzt? Hörst du eigentlich, was du da sagst?« Er lehnte seinen Kopf zurück an die Wand und gab ein dunkles Lachen von sich. Er sah mich kurz von der Seite an. »Bist du mit deiner Anklage fertig?«
    »Findest du das etwa lustig?«, fragte ich, von einer frischen Welle von Ärger überflutet.
    »Ganz im Gegenteil.« Bevor ich fortfahren konnte, drehte er sich zur Tür. »Ruf mich an, wenn du bereit bist, vernünftig zu reden.«

    »Was soll das heißen?«
    »Es soll heißen, dass du verrückt bist. Du bist unmöglich.«
    »Ich bin verrückt?«
    Er hielt mein Kinn hoch und setzte einen schnellen, groben Kuss auf meinen Mund. »Und ich muss verrückt sein, weil ich das mitmache.«
    Ich riss mich los und rieb mir verärgert das Kinn. »Du hast deine Menschwerdung für mich aufgegeben, und das kriege ich jetzt dafür? Einen Freund, der bei Marcie rumhängt, aber mir nicht sagt, warum. Einen Freund, der sich bei den ersten Anzeichen eines Streites davonmacht. Wie gefällt dir das hier: Du bist ein – Idiot!«
    Idiot? Er sprach in meinen Gedanken, und seine Stimme war kalt und schneidend. Ich versuche, die Regeln zu befolgen. Ich darf mich nicht in dich verlieben. Wir wissen beide, dass das hier nichts mit Marcie zu tun hat. Es geht um das, was ich für dich empfinde. Ich muss mich zurückhalten. Ich wandere hier auf einem schmalen Grat. Dass ich mich in dich verliebt habe, hat mich doch überhaupt erst in Schwierigkeiten gebracht. Ich kann nicht so mit dir zusammen sein, wie ich möchte.
    »Warum hast du es aufgegeben, Mensch zu werden, wenn du wusstest, dass du nicht mit mir zusammen sein kannst?«, fragte ich, mit leicht zitternder Stimme. Schweiß klebte auf meinen Handflächen. »Was konntest du überhaupt von einer Beziehung mit mir erwarten? Wohin soll das denn überhaupt führen mit …« – meine Stimme stockte und ich schluckte, ohne es zu wollen – »… uns?«
    Was hatte ich von einer Beziehung mit Patch eigentlich erwartet? Irgendwann musste ich doch mal darüber nachgedacht haben, wohin uns diese ganze Geschichte führen sollte und was geschehen würde. Natürlich hatte ich das getan. Aber was ich da kommen sah, hatte mir solche Angst gemacht, dass ich das Unvermeidliche einfach verdrängt hatte.
Ich hatte so getan, als könnte es eine Beziehung mit Patch geben, weil ich tief in

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