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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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hinunter oder in den umliegenden Feldern gab es keinen Strom, was diesen Ort meilenweit zum einzigen hellen Punkt an der Küste machte. Um diese Zeit erwartete ich nicht, irgendjemanden anzutreffen, der Hamburger kaufte oder Air Hockey spielte, und ich bedeutete Vee, sie solle nah an den Weg aus Eisenbahnschwellen heranfahren, der bis ans Wasser reichte.
    Ich schwang mich aus dem Wagen und sagte lautlos Auf
Wiedersehen. Vee winkte zur Antwort, ihr Handy ans Ohr gepresst, während sie mit Rixon verabredete, wo sie sich treffen wollten.
    In der Luft war noch die frühere Sonnenhitze zu spüren, und sie war angefüllt mit Geräuschen, von der fernen Musik, die vom Delphic Vergnügungspark hoch oben auf den Klippen herunterklang, bis zur Brandung, die auf den Sand schlug. Ich teilte den Kamm aus Seegras, der sich wie ein Zaun parallel zur Küste hinzog, lief den Abhang hinunter und ging das schmale Band aus trockenem Sand entlang, das gerade noch außerhalb der Reichweite der Flut lag.
    Ich kam an kleinen Menschengruppen vorüber, die noch im Wasser spielten, in die Wellen sprangen und Treibholz ins Dunkel des Meeres warfen, obwohl die Rettungsschwimmer schon lange nach Hause gegangen waren. In der Zwischenzeit suchte ich nach Patch, Scott, Marcie oder jemand anderem, den ich wiedererkannte. Vor mir flackerten die orangefarbenen Flammen eines Lagerfeuers in der Dunkelheit. Ich zog mein Handy heraus und rief Scott an.
    »Ja.«
    »Ich bin hier«, sagte ich. »Wo bist du?«
    »Ein bisschen südlich des Lagerfeuers. Du?«
    »Ein bisschen nördlich davon.«
    »Ich komm dich suchen.«
    Zwei Minuten später ließ sich Scott neben mir in den Sand fallen. »Wirst du die ganze Nacht hier draußen am Rand verbringen? «, fragte er mich. In seinem Atem konnte ich einen Hauch von Alkohol riechen.
    »Ich bin kein großer Fan von neunzig Prozent der Leute auf dieser Party.«
    Er nickte verständnisvoll und hielt mir eine Thermosflasche aus Metall hin. »Ich habe keine Keime, Pfadfinderehrenwort. Trink so viel du willst.«

    Ich lehnte mich gerade weit genug nach vorn, um den Inhalt der Thermosflasche zu erschnuppern. Ich zog mich sofort zurück, als ich brennende Dämpfe in meiner Kehle spürte. »Was ist das?«, verschluckte ich mich. »Motoröl? «
    »Mein Geheimrezept. Wenn ich es dir verraten würde, müsste ich dich umbringen.«
    »Nicht nötig. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Schluck davon völlig ausreicht.«
    Scott legte sich zurück, Ellbogen im Sand. Er hatte jetzt ein Metallica-T-Shirt an, von dem die Ärmel abgerissen waren, Khaki-Shorts und Flip-Flops. Ich hatte meine Uniform an, ohne Mütze, Weste und Hemd. Glücklicherweise hatte ich mir eine kurze Jacke übergezogen, bevor ich zur Arbeit gegangen war, aber ich hatte nichts, womit ich die Tweedhosen ersetzen konnte.
    »Dann erzähl mal, Grey. Was machst du hier? Ich muss gestehen, ich hab damit gerechnet, du würdest mir wegen der Hausaufgaben für nächste Woche absagen.«
    Ich lehnte mich neben ihm im Sand zurück und schickte einen kurzen Blick in seine Richtung. »Dass du den Idioten mimst, nutzt sich langsam ab. Okay, ich bin langweilig. Na und?«
    Er grinste. »Ich mag langweilig. Langweilig wird mir helfen, durch die elfte Klasse zu kommen. Besonders in Englisch. «
    Oh Mann. »Wenn das eine Frage war, dann ist die Antwort nein, ich werde keine Englischaufsätze für dich schreiben. «
    »Das denkst du. Ich hab ja noch gar nicht angefangen, den Scott-Charme wirken zu lassen.«
    Ich prustete vor Lachen, und sein Grinsen wurde breiter. »Was? Du glaubst mir nicht?«

    »Ich glaube nicht, dass du und das Wort ›Charme‹ auch nur in denselben Satz gehören.«
    »Kein Mädchen kann meinem Charme widerstehen. Ich sage dir, sie sind verrückt danach. Hier das Grundsätzliche: Ich bin Tag und Nacht besoffen, kann keinen Job behalten und schaffe nicht einmal einfache Mathematikaufgaben. Stattdessen verbringe ich meine Zeit damit, Videospiele zu spielen, bis ich aus den Latschen kippe.«
    Ich warf den Kopf in den Nacken und spürte, wie meine Schultern bebten, während ich lachte. Langsam glaubte ich, dass ich die betrunkene Version von Scott lieber mochte als die nüchterne. Wer hätte gedacht, dass Scott so selbstironisch sein konnte?
    »Hör auf zu gackern«, sagte Scott und hob spielerisch mein Kinn an. »Das wird mir noch zu Kopf steigen.«
    Ich lächelte ihn entspannt an. »Du fährst einen Mustang. Dafür bekommst du mindestens zehn Punkte.«
    »Toll. Zehn

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