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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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erschieß mich lieber gleich.«
    Ich breitete meine Hände aus. »Keine Waffe, tut mir leid.«
    Er schenkte mir ein perfektes Böser-Junge-Lächeln. »Ist das alles, was dich davon abhält?«
    »Dich zu erschießen würde dich nicht töten«, erinnerte ich ihn. »Eine der Schattenseiten der Unsterblichkeit.«
    Er nickte, und ein grimmiges Lächeln blitzte unter seiner Baseballmütze hervor. »Aber würdest du es tun, wenn du könntest?«
    Ich zögerte, bevor ich antwortete. »Ich hasse dich nicht, Patch. Noch nicht.«
    »Ist Hass nicht stark genug?«, riet er. »Etwas Tieferes?«
    Ich lächelte, aber so breit, dass meine Zähne sichtbar wurden.
    Wir schienen beide zu merken, dass dieses Gespräch zu nichts Gutem führen konnte, besonders nicht hier, und Patch rettete uns beide, indem er in Richtung der Menschenmenge hinter uns nickte. »Und du? Bleibst du lang?«
    Ich sprang vom Tresen hinunter. »Nein. Ich bringe Scott Wasser und Mundwasser, wenn ich sowas finde, und dann verschwinde ich von hier.«
    Er ergriff mich beim Ellbogen. »Du würdest mich erschießen, aber du bist auf dem Weg, um Scott über seinen Kater hinwegzuhelfen?«
    »Scott hat mir nicht das Herz gebrochen.«
    Ein paar Herzschläge lang herrschte Schweigen zwischen uns, dann sagte Patch mit leiser Stimme: »Lass uns gehen.« Die Art, wie er mich ansah, sagte mir genau, was er meinte. Er wollte, dass ich mit ihm davonlief. Die Erzengel herausforderte. Ignorierte, dass sie Patch schließlich doch eines Tages finden würden.
    Ich konnte noch nicht einmal daran denken, was sie ihm antun würden, ohne das Gefühl zu bekommen, in Eis eingesperrt zu sein, kalt vor Angst und eingefroren im blanken Schrecken. Patch hatte mir nie gesagt, wie die Hölle war. Aber er wusste es. Und die Tatsache, dass er mir nicht davon erzählte, zeichnete ein sehr lebendiges, trostloses Bild.
    Ich hielt den Blick auf das Wohnzimmer gerichtet. »Ich habe Scott ein Glas Wasser versprochen.«
    »Du verbringst eine Menge Zeit mit einem Typen, den ich als ziemlich finster bezeichnen würde. Und wenn man meine Maßstäbe so bedenkt, dann ist das ein Titel, den man von mir nicht so leicht bekommt.«
    »Muss man ein dunkler Prinz sein, um einen anderen zu erkennen?«

    »Es freut mich, dass du dir deinen Sinn für Humor bewahrt hast, aber ich meine es ernst. Sei vorsichtig.«
    Ich nickte. »Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, aber ich weiß, was ich tue.« Ich ging an Patch vorbei und drängte mich durch die rotierenden Körper im Wohnzimmer. Ich musste weg. Es war zu viel, neben ihm zu stehen und diese Mauer aus Eis zu spüren, so dick und undurchdringlich. Und zu wissen, dass wir beide etwas wollten, das wir nicht haben durften, obwohl das, was wir wollten, nur eine Armlänge von uns entfernt war.
    Ich hatte es ungefähr zur Hälfte durch die Menge geschafft, als jemand den Träger meines Kamisols von hinten schnippen ließ. Ich drehte mich um in der Erwartung, Patch zu sehen, der mir noch mehr zu sagen hatte – oder, noch erschreckender, alle Vorsicht in den Wind schießen ließ und mich küssen wollte. Aber es war Scott, der träge auf mich heruntergrinste. Er strich mir das Haar aus dem Gesicht und beugte sich herunter, verschloss meinen Mund mit seinem. Er schmeckte nach Pfefferminzmundwasser und frisch geputzten Zähnen. Ich begann, mich zurückzuziehen, doch dann dachte ich: Was bedeutete es schon, wenn Patch uns sah? Ich tat nichts, was er nicht bereits getan hatte. Ich hatte genau dasselbe Recht, unsere Vergangenheit hinter mir zu lassen, wie er. Er benutzte Marcie, um die Leere in seinem Herzen zu füllen, und jetzt war ich an der Reihe, mit Scott.
    Ich schob meine Hände Scotts Brust hinauf und verschränkte sie hinter seinem Nacken. Er nahm das als Zeichen, mich näher an sich zu ziehen und mit seinen Händen die Konturen meiner Wirbelsäule nachzustreichen. So fühlte es sich also an, jemand anderen zu küssen. Patch war langsam und erfahren und nahm sich Zeit, Scott dagegen war spielerisch und ungeduldig und ein bisschen feucht. Es war völlig anders und neu … und gar nicht so schlecht.

    »In mein Zimmer«, flüsterte Scott mir ins Ohr, verschränkte seine Finger mit meinen und zog mich in Richtung Flur.
    Ich sah schnell dorthin, wo ich Patch zuletzt gesehen hatte. Unsere Augen trafen sich. Seine Hand war steif, lag in seinem Nacken, so als wäre er tief in Gedanken versunken gewesen und wäre dann erstarrt, als er sah, wie ich Scott küsste.
    So fühlt sich

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