Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt
das an, dachte ich in seine Richtung.
Nur dass ich mich kein Stück besser fühlte, nachdem ich es gedacht hatte. Ich fühlte mich traurig und schlecht und unzufrieden. Ich war nicht die Art Mensch, die Spielchen spielte oder sich auf schmutzige Tricks verließ, um mich zu trösten oder mein Selbstbewusstsein zu stärken. Aber da war immer noch ein gewisser roher Schmerz, der in mir brannte, und aus diesem Grund ließ ich es zu, dass Scott mich den Flur hinunterführte.
Mit dem Fuß stieß Scott die Schlafzimmertür auf. Er knipste das Licht aus, und sanfte Schatten umgaben uns. Ich sah auf die schmale Matratze des unteren Stockbetts, dann auf das Fenster. Das Fenster war zerbrochen. Einen panischen Moment lang stellte ich mir tatsächlich vor, wie ich durch das zerbrochene Fenster springen und in der Nacht verschwinden würde. Wahrscheinlich ein Zeichen dafür, dass das, was ich vorhatte, ein riesiger Fehler war. Würde ich es wirklich tun, nur um mir etwas zu beweisen? Wollte ich Patch wirklich auf diese Weise das Ausmaß meiner Wut und meines Schmerzes zeigen? Was sagte das über mich?
Scott nahm mich bei den Schultern und küsste mich drängender. Ich ging im Geiste meine Möglichkeiten durch. Ich konnte Scott erzählen, dass ich mich krank fühlte. Ich konnte ihm sagen, ich hätte meine Meinung geändert. Ich konnte einfach nein sagen …
Scott warf sein Hemd ab und warf es zur Seite.
»Äh …«, fing ich an. Ich sah mich noch einmal nach einer Fluchtmöglichkeit um und bemerkte, dass die Schlafzimmertür geöffnet worden sein musste. Ein Schatten zeichnete sich vor dem Licht ab, das vom Flur hereinleuchtete. Der Schatten trat ein, und ich merkte, wie mir die Kinnlade herunterklappte.
Patch warf Scott sein Hemd zu und traf ihn im Gesicht.
»Was zum …«, wollte Scott wissen, riss sich das Hemd über den Kopf und zog es herunter, um sich zu bedecken.
»Dein Hosenstall steht offen«, ließ Patch ihn wissen.
Scott zog den Reißverschluss hoch. »Was machst du da? Du kannst hier nicht einfach reinkommen. Ich bin beschäftigt. Und das ist mein Zimmer!«
»Bist du verrückt?«, sagte ich zu Patch, wobei mir das Blut in die Wangen schoss.
Patch warf mir einen Blick aus schmalen Augen zu. »Du willst gar nicht hier sein. Nicht mit ihm.«
»Das hast du nicht zu entscheiden!«
Scott schob sich an mir vorbei. »Lass mich, ich kümmere mich um ihn.«
Er kam noch einen halben Meter weiter, bevor Patch seine Faust mit einem ekelerregenden Krachen in Scotts Kiefer rammte.
»Was machst du da?«, schrie ich Patch an. »Hast du ihm den Kiefer gebrochen?«
»Ohhhneiiinnn!«, stöhnte Scott und hielt sich die untere Gesichtshälfte.
»Ich habe ihm nicht den Kiefer gebrochen, aber wenn er dich auch nur anfasst, dann ist das nur einer von vielen Körperteilen, die ich ihm brechen werde«, sagte Patch.
»Raus!«, befahl ich Patch und deutete mit dem Finger in Richtung Tür.
»Ich bring dich um«, knurrte Scott Patch an, wobei er seinen
Mund ein paar Mal öffnete und schloss. Aber statt das als Aufforderung zu nehmen, um zu gehen, ging Patch drei Schritte auf Scott zu. Er schleuderte ihn herum, sodass er mit dem Gesicht zur Wand stand. Scott versuchte, sich frei zu machen, aber Patch schlug ihn noch einmal gegen die Wand, wodurch er weiter die Orientierung verlor. »Wenn du sie anfasst«, sagte er in Scotts Ohr, seine Stimme leise und drohend, »wirst du es den Rest deines Lebens bereuen.«
Bevor er ging, warf Patch mir einen einzigen Blick zu. »Er ist es nicht wert.« Er hielt inne. »Und ich auch nicht.«
Ich öffnete den Mund, hatte aber nichts zu erwidern. Ich war nicht hier, weil ich hier sein wollte. Ich war hier, um es Patch heimzuzahlen. Das wusste ich, und er wusste es auch.
Scott rollte sich herum, lehnte zusammengekrümmt an der Wand. »Ich hätte mich mit ihm anlegen können, wenn ich nicht so besoffen wäre«, sagte er und massierte seinen Unterkiefer. »Was denkt der eigentlich, wer er ist, verdammt nochmal? Ich kenne ihn nicht mal. Du etwa?«
Scott erinnerte sich offenbar nicht aus dem Z an Patch, aber an dem Abend waren eine Menge Leute dagewesen. Ich konnte nicht erwarten, dass Scott sich an jedes Gesicht erinnerte. »Tut mir leid«, sagte ich und zeigte zur Tür, durch die Patch gerade verschwunden war. »Bist du okay?«
Er lächelte langsam. »Es ging noch nie besser.« Das sagte er mit einem beulenartigen Bluterguss, der sich langsam auf seinem Kiefer bildete.
»Er hat die Kontrolle
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