Bis das Glück mich findet
sich um sie zu kümmern, damit sie rechtzeitig auf den Platz kamen, während sie gleichzeitig Reservierungen und Termine für die nächste Woche vergab und sich vergewisserte, dass für das Turnier am Wochenende alles nach Plan lief. Aber im Grund gefiel es ihr, so viel um die Ohren zu haben. Und es gab ihr ein befriedigendes Gefühl, wenn sich die Spieler nach Abschluss ihrer Runde bei ihr für die gute Betreuung bedankten.
Brendan wusste nicht genau, wann Dominique normalerweise nach Hause kam. Wie sie am vergangenen Abend zu ihm gesagt hatte, würde sie heute den ganzen Tag im Golfclub sein, doch was das konkret bedeutete, davon hatte Brendan keine Ahnung. Sie war auch sonst nicht sehr mitteilsam gewesen, deshalb hatte er gar nicht erst versucht, Details zu erfahren.
Er zuckte erschrocken zusammen, als es an der Haustür klingelte. Er ging in das Zimmer mit dem Fenster, das zur Straße führte, und spähte vorsichtig hinaus. Vor dem Gartentor parkte ein kleiner grüner Lieferwagen, halb verdeckt von der Ligusterhecke, die innerhalb der niedrigen Mauer wuchs. Er konnte das Wart »Catering« ausmachen und fragte sich gerade, ob es tatsächlich nur ein harmloser Lieferwagen war oder ob es sich um die List eines Reporters handelte, ihn an die Tür zu locken, als es erneut klingelte.
Er ging zur Tür und machte auf. Ein zierliches, keckes junges Mädchen mit einem grünen Baseballkäppi grinste ihn freundlich an.
»Hi«, sagte sie, »ist Mizz Delahaye zu Hause?«
»Nein«, erwiderte Brendan kurz angebunden.
»Oh.« Die Enttäuschung stand Lizzie Horgan im Gesicht geschrieben. »Ich habe ihr am Telefon gesagt, ich würde heute vorbeikommen und die Gläser und das andere Zeug abholen. Ich bin ein bisschen früh dran, aber weil ich gerade in der Gegend war, dachte ich, vielleicht geht es in einem Aufwasch. Wissen Sie, wo sie die Boxen hingestellt hat?«
»Sie haben das Catering für die Party gemacht?«
»Ja«, erwiderte Lizzie. »Waren Sie dabei? Ist alles gut gelaufen?«
»Wie man’s nimmt«, erwiderte Brendan.
»Das Essen war doch in Ordnung, oder?« Lizzie wirkte besorgt.
»Ich habe nichts Gegenteiliges gehört. Ich kam erst zum Schluss, als die Party praktisch schon zu Ende war. Sozusagen als der Überraschungsgast.«
Plötzlich wurden Lizzies Augen groß. »Sie sind Brendan, habe ich recht? Wieso wird mir das jetzt erst klar? Sie sind der Ehemann.«
»Genau.«
»Sie sind wieder zurück.«
»Ja.«
»Wow.« Lizzie war ein wenig überfordert mit der Situation. Ash hatte ihr eingeschärft, stets höflich und zurückhaltend und professionell zu bleiben, auch wenn es brenzlig wurde, aber Lizzie hatte noch nie im Leben jemandem gegenübergestanden, der möglicherweise ein Verbrecher auf der Flucht war.
»Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie meine Privatsphäre respektieren würden«, sagte Brendan. »In den Nachrichten wurde gerade ausführlich über meine Rückkehr berichtet.«
»Aber selbstverständlich«, beeilte sich Lizzie zu sagen. »Hören Sie, ich bin wirklich nur gekommen, um die Sachen abzuholen, deshalb …«
»Warten Sie, ich helfe Ihnen.«
Brendan trug die Boxen mit den Gläsern und den kleinen Kühlschrank zu dem Lieferwagen und lud die Sachen auf die Ladefläche.
»Vielen Dank«, sagte Lizzie, während sie die Schiebetür zumachte. »Das war sehr nett von Ihnen.«
»Keine Ursache.« Brendan zückte seine Brieftasche, zog einen Fünfzig-Euro-Schein heraus und gab in ihr.
»Es ist bereits im Voraus für alles bezahlt worden«, wehrte Lizzie ab. »Das ist nicht nötig, danke.«
»Das ist für Sie«, sagte Brendan. »Ich habe den Eindruck, es war eine sehr gelungene Party. Und für Ihre Diskretion.«
»Das brauchen Sie doch nicht …«
»Nehmen Sie es ruhig«, sagte Brendan. »Es gibt Situationen, da ist man froh, wenn man ein bisschen Bargeld zur Hand hat.«
Kurz vor Ende ihrer Schicht um fünf Uhr kam Paul Rothery ins Clubhaus.
»Hallo, Domino«, sagte er. »Ich habe gerade die Nachrichten im Fernsehen gesehen.«
Sie lächelte nervös.
»Es gibt inzwischen ziemlich viele Leute, die wissen, dass Sie jetzt hier arbeiten«, sagte er. »Falls jemand anruft und Sie ausfragen will oder gar versucht, Sie zu belästigen, verweisen Sie ihn einfach an mich.«
Sie schaute ihn überrascht an.
»Sie sind ein sehr geschätztes Mitglied unseres Teams«, erklärte er. »Wir kümmern uns um unsere Mitarbeiter.«
»Vielen Dank.«
»Ich hoffe, es wird sich alles irgendwie wieder
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