Bis das Glück mich findet
ein Gefühl von Sicherheit, dass Brendan wieder bei ihr war. Aber solange die Gerichtsverhandlung wie ein Damoklesschwert über ihnen hing, hatte es keinen Sinn, Zukunftspläne zu schmieden. Doch bis dahin würde sie auf jeden Fall bei ihm bleiben, egal was passierte. Sie hatte es Lily und Maurice und auch den übrigen Familienmitgliedern versprochen. Keiner von ihnen würde Brendan mit seinen Problemen allein lassen.
Doch wie es dann weitergehen würde …
Sie hatte keinerlei Vorstellungen, was ihre Zukunft betraf.
Es war schon schwer genug, sich im Hier und Jetzt zurechtzufinden.
Kapitel 33
B rendan hatte noch einen Monat Zeit, ehe er vor dem Obersten Gericht erscheinen musste. Er und Ciara nutzten sie, um mögliche Lösungen in Form von außergerichtlichen Einigungen zu finden, damit die Gerichtsverhandlung kurz und schmerzlos über die Bühne ging. Obwohl der größte Teil seiner Geldanlagen mit dem Panama-Kapital eine rasante Talfahrt erlebt hatte, würde er, wenn er andere Vermögenswerte flüssigmachte, seinen Gläubigern einen Großteil seiner Schulden zurückzahlen können, zudem hatte er nun weiteres Geld zur Verfügung, da er jetzt endlich Zugriff auf seine Auslandskonten hatte. Sein Unternehmen Delahaye Developments, das unter Insolvenzverwaltung gestellt worden war, konnte nicht mehr gerettet werden, dennoch hielt es Ciara nicht für wahrscheinlich, dass die Firmenleitung (Barry, Matthew und Brendan) wegen grob fahrlässiger Unternehmenspolitik gerichtlich belangt werden würde, auch wenn sie diese Möglichkeit nicht gänzlich ausschloss. Außerdem wollte sie vor Gericht geltend machen, dass der Immobilienmarkt seit dem Zeitpunkt, an dem die Investoren Brendan ihr Kapital überlassen hatten, eine Talfahrt erlebt hatte, sodass es unangemessen von ihnen war zu erwarten, sie würden ihr gesamtes Geld zurückbekommen. Die Anwältin und Brendan waren vorsichtig optimistisch und hofften, dass die Investoren, wenn sie einen Großteil ihres Geldes zurückbekämen, zwar nicht hocherfreut, aber zumindest weniger wütend sein würden. Überdies durfte man, wie Ciara argumentierte, nicht automatisch von illegalen Machenschaften ausgehen, nur weil das Kapital für das Barbados-Projekt nicht auf dem eigens dafür eingerichteten Konto angelegt worden war, da Brendan noch zahlreiche weitere Bauprojekte im Ausland laufen hatte und es andere Erklärungen dafür geben konnte, wenn dieses Konto leer war.
Während dieser Zeit besprach Brendan alles bis ins Detail mit Dominique und legte ihr seine verschiedenen Optionen dar, sodass sie sich ein genaues Bild machen konnte. Es überraschte ihn, dass sie so kluge Fragen stellte und offenbar die Situation genau erfasste. Er merkte, dass er es genoss, abends mit ihr zusammenzusitzen, die diversen Schriftstücke durchzulesen und anschließend bei einem Glas Wein darüber zu diskutieren. Seit den Tagen vor Kellys Geburt, als Dominique sich um die Buchführung seines Betriebs gekümmert hatte, hatte er nicht mehr so viel Zeit mit ihr verbracht.
»Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich dich als meine Buchhalterin behalten hätte«, sagte er eines Abends, als Dominique eine der Zahlen in der Tabelle vor ihr hinterfragte.
»Tja, vielleicht hättest du das tun sollen. Jedenfalls hat keine meiner Wohltätigkeitsveranstaltungen je Verlust gemacht.«
»Von jetzt an wird alles anders«, versprach Brendan. »In dem vergangenen Jahr ist mir klar geworden, welche Dinge mir im Leben wirklich wichtig sind.«
»Mir auch«, erwiderte Dominique.
»Ich hoffe, ich gehöre dazu.« Brendan legte den Arm um sie. Sie ließ es zu, aber als er sie an sich ziehen und küssen wollte, sträubte sie sich. »Sei nicht böse«, sagte sie, »aber dafür bin ich noch nicht bereit. Es muss erst alles wieder in Ordnung kommen, ehe ich … ehe …«
Er nickte. »Ich verstehe das. Wirklich.« Er legte ihr wieder den Arm um die Schultern, diesmal etwas weniger besitzergreifend, und in dieser Haltung fand Kelly (die jetzt wieder in Cork wohnte und dort ihr College besuchte, aber für ein paar Tage zu Besuch in Dublin war) ihre Eltern vor, nachdem sie ihren Großeltern einen Besuch abgestattet hatte.
»War es schön, mein Schatz?«, fragte Brendan und schaute hoch zu seiner Tochter.
»Ja. Oma und Opa lassen Grüße ausrichten.«
»Hast du Oma gesagt, dass ich irgendwann im Lauf der Woche mal bei ihr vorbeikommen werde?«, fragte Dominique.
»Ja, klar.« Kelly nickte.
»Kommst du nächstes Wochenende
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