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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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diese Reporter bereits in Erfahrung gebracht, dass sie nach der Geburt ihrer Tochter an einer postnatalen Depression gelitten hatte, dass es ihr nun wieder gut ging, dass sie ihre Tochter über alles liebte und ihren Mann auch und dass man, auch wenn man das Gefühl hatte, in einen tiefen Abgrund gestürzt zu sein, es schaffen konnte, wieder nach oben zu kommen.
    Dominique hatte nicht vorgehabt, so viel zu reden und so viel von sich preiszugeben, doch der Champagner hatte ihre Zunge gelöst, und sie hatte sich nicht mehr bremsen können. Und die Reporter wollten immer noch mehr wissen, und die Fotografen wollten immer noch mehr Fotos schießen und baten sie, am Fenster einer Luxuswohnung zu posieren, und auf dem Balkon, und dann musste sie sich auch noch auf die marmorne Arbeitsplatte in der mit allen Schikanen ausgestatteten Küche setzen. Und Dominique lächelte und prostete ihnen mit ihrem Champagnerglas zu, denn sie wollte auf den Fotos gut aussehen, Brendan zuliebe.
    Und so fand man am nächsten Tag in den Zeitungen neben den Berichten vom Verkaufsstart der Wohnungen auch Artikel über Dominique Delahaye, die selbstbewusste Ehefrau eines erfolgreichen Geschäftsmannes. Und ehe sie wusste, wie ihr geschah, bat man sie, im Rundfunk über ihre Ehe und ihre Depression zu reden und ihre Erfahrungen den Hörerinnen mitzuteilen, und obwohl sich Dominique anfangs dagegen sträubte, kam sie nach einigem Nachdenken zu dem Schluss, dass sie es anderen Frauen, die gerade eine schwere Zeit durchmachten, quasi schuldig war, ihre Geschichte zu erzählen.
    Ein paar Wochen später konnte man in der Zeitung lesen, dass alle Wohnungen binnen einer Woche verkauft worden waren und dass alle Welt von »Darling« Domino Delahaye bezaubert war, die nun den Frauen im ganzen Land als Vorbild diente.
    Die Überschrift über diese Artikel lautete »Der Domino-Effekt«.
    Brendan war entzückt. Er schnitt den Artikel aus, rahmte ihn und hängte ihn so an die Wand, dass er jedermann, der sein Büro betrat, gleich ins Auge fiel.

Kapitel 13
    D omino-Effekt, so beschrieb es auch Caryn, die junge Mitarbeiterin der PR-Agentur. Die Menschen hätten Domino gesehen und identifizierten sich mit ihr und eiferten ihr nach, erklärte sie Brendan und Dominique in der Woche nach dem Verkaufsstart, als alle Wohnungen weggegangen waren wie warme Semmeln. Kurzum, Domino war ein Marketingphänomen.
    Dominique selbst konnte das alles nicht begreifen.
    »Ich dachte, du würdest böse auf mich sein«, sagte sie zu Brendan. »Ich dachte, du würdest toben vor Wut, weil ich so viel über uns ausgeplaudert habe.«
    »Nun, es hat mich nicht gerade gefreut zu erfahren, dass man mich zu der Ehe mit dir gezwungen hat«, erwiderte er trocken, »oder dass du meinen Anblick nach Kellys Geburt nicht mehr ertragen konntest.«
    »So habe ich es nicht formuliert«, verteidigte sie sich. »Das musst du mir glauben.«
    »Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr«, fuhr er fort, »denn alles hat wunderbar geklappt. Stell dir vor, man hat mich gefragt, ob ich nicht bei einem Regierungsprogramm für Wohnungsbau und urbane Wiederbelebung mitarbeiten möchte. Ich weiß noch nicht, ob mir so eine Arbeit liegt, aber es freut mich ungemein, dass man dabei an mich gedacht hat … und es ist ein guter Gedanke, dass du endlich zu einem Gewinn für Delahaye Developments geworden bist.«
    Bei dieser Bemerkung musste Dominique schlucken und fragte sich, ob er sie vorher wohl als eine Belastung für seine Firma empfunden hatte.
    »Es ist der große Schritt nach vorn, den ich immer angestrebt habe«, fuhr Brendan mit strahlendem Gesicht fort. »Der Verkauf der Wohnungen war der ausschlaggebende Deal. Wir haben große Gewinne gemacht, sodass ich wieder etwas Neues anfangen kann. Wir spielen jetzt in einer anderen Liga, Domino. Ganz oben.«
    Sie hatte nicht das Gefühl, ganz oben mitzuspielen. Aber sie war froh, dass er es hatte. Sie wusste, wie wichtig es für ihn war.
    Evelyn, Seamus und Gabriel waren völlig überrascht, als sie die Zeitungsartikel über den Verkaufsstart von Larkspur und Brendan und Dominique sahen. Für Evelyn hatte es etwas ausgesprochen Anrüchiges, wenn man in die Zeitung kam, und sie konnte es ganz gewiss nicht gutheißen, dass Dominique ganz Irland von ihrer Muss-Heirat und Wochenbettdepression erzählt hatte. Es stimmte sie auch nicht um, dass die Nachbarn ihr allesamt zu ihrer Tochter gratulierten, wie gut diese ihre Sache gemacht habe; Evelyn fand es geschmacklos,

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