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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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verlassen, doch zu ihr gestanden hatte. Brendan machte sich nichts vor. Er war nicht wegen Domino geblieben. Er war wegen Kelly geblieben. Seit dem Moment ihrer Geburt war er wie bezaubert von seinem wunderschönen Töchterchen. Nie im Leben hätte er sie im Stich lassen können.
    Es hatte durchaus Zeiten gegeben in der Vergangenheit, wo er sich fragte, ob diese Entscheidung damals richtig gewesen war. Doch jetzt war die Antwort ein klares Ja. Domino, sein Glücksstern, hatte wieder einmal Wunderbares bewirkt.
    Im darauffolgenden Jahr war das neue Haus fertig, sodass sie endlich einziehen konnten. In Brendans nagelneuem Van, der bis unters Dach vollgepackt war mit restlichen Kartons und einigen persönlichen Dingen, verließen sie Dublin Richtung Cork, und Domino musste schlucken, um nicht loszuheulen. Natürlich war es albern. Dublin war ja nicht aus der Welt, und ihr war es egal, wo sie wohnte, wenngleich die schöne Zeit mit Benefizbällen und anderen glanzvollen Charity-Events, bei denen sie regelmäßig zu Gast gewesen war, nun ein abruptes Ende nahm. Ehrlich gesagt, empfand sie bei diesem Gedanken auch eine gewisse Erleichterung, denn sosehr sie es genoss, im Rampenlicht zu stehen, war es doch sehr anstrengend, die ganze Zeit glamourös und umwerfend sein zu müssen. Nichtsdestotrotz schätzte sie es, Gast bei Events zu sein, für die sie noch vor einem Jahr niemals Einladungen erhalten hätte, und der Gedanke, sich für immer aus dieser Szene zu verabschieden, war schmerzlich. Sie würde sich weiterhin für gute Zwecke engagieren, nahm sie sich vor, doch dass sie nun jede zweite Woche nach Dublin düsen würde, um ihr Promi-Dasein auszukosten, das konnte sie sich nicht vorstellen. Sie war das Glanzlicht jedes Events gewesen, doch nun war es Zeit, sich neu zu orientieren.
    Seltsamerweise war das Schlimmste an ihrem Abschied aus Dublin, ihren Eltern Lebewohl zu sagen. Als sie ihnen eröffnet hatte, sie würden nach Cork ziehen, hatten Seamus und Evelyn nur gemeint, was für eine Enttäuschung, denn nun würden ihre beiden Kinder in entgegengesetzten Ecken des Landes leben – ein Gedanke, der Dominique noch gar nicht gekommen war. An ihrem letzten Abend vor dem endgültigen Umzug lud Evelyn Dominique und ihre Familie zum Abendessen ein. Bestimmt hätten sie nichts Essbares mehr im Haus, meinte Evelyn, obwohl sie doch sicher alle etwas Ordentliches vertragen könnten. Brendan hatte gezögert, weil er eigentlich vorgehabt hatte, für das Abschiedsessen aus Dublin seine Frau und seine Tochter in ein schickes Restaurant auszuführen, doch Dominique, die wegen Evelyns Angebot ziemlich verblüfft war, nahm ihn beiseite und erklärte, es sei das erste Mal, dass ihre Mutter sie alle zum Essen einlud, und deshalb könne sie schlecht nein sagen.
    Es war ein merkwürdiger Abend. Ihre Eltern waren voll des Lobes über Brendans geschäftlichen Erfolg und schwächten dieses Lob auch nicht ab, indem sie etwa Dominique kritisiert hätten. Evelyn zeigte ihr sogar einen Zeitungsartikel, den sie ausgeschnitten hatte, mit der Überschrift »Powerfrauen«, in dem auch Dominique erwähnt wurde.
    »Mrs Tracy hat dich im Radio gehört«, fügte sie hinzu. »Als du über das Beratungszentrum gesprochen hast. Sie meinte, du wärst sehr gut gewesen.«
    »Danke«, sagte Dominique überrascht.
    »Ich weiß, ich hatte am Anfang meine Zweifel, aber es ist keine schlechte Sache, wenn die Frauen wissen, dass sie Hilfe bekommen können«, sagte Evelyn. »Auch wenn du es bist, die es ihnen sagt.«
    Dominique kam zu dem Schluss, dass dies tatsächlich als Kompliment gemeint war.
    Evelyn war auch sehr herzlich zu Kelly gewesen, hatte ihr einen Umschlag mit Geld gegeben, damit sie sich »etwas Hübsches« kaufen konnte, wenn sie in ihr neues Heim einzog, woraufhin die Kleine Evelyn und Seamus, den, wie sie sagte, besten Großeltern auf der Welt, um den Hals gefallen war. Ihre Großmutter war, wie es schien, über dieses Kompliment hocherfreut und stolz, und ihr Großvater fuhr Kelly liebevoll durchs Haar und sagte, sie verdiene dieses Geschenk.
    Daraufhin fiel Dominique der Abschied von Dublin viel schwerer als erwartet (sie hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass er ihr schwerfallen würde); doch der Anblick des neuen Hauses, die blassrosa Fassade, überflutet vom Licht der untergehenden Sonne, verscheuchte ihre Wehmut schnell. Schon als sie zum ersten Mal die schwere repräsentative Eingangstür mit dem halbrunden Oberlicht im georgianischen

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