Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
Gedanken und unterdrückte ihn augenblicklich. Jeder, der so etwas dachte, musste ein schrecklicher Mensch sein.
    »Ich wüsste zu gern, was dir gerade durch den Kopf geht«, sagte Greg leise, während sie nebeneinander auf der breiten, bequemen Couch saßen.
    »Oh, mir kam gerade der Gedanke, wie gemütlich und entspannt es in dieser Familie zugeht«, erwiderte sie, nachdem sie einen kurzen Moment lang gestutzt hatte. »Dass wir einander alles erzählen und füreinander da sind, finde ich einfach toll.«
    »Ich bezweifle, ob wir uns alles erzählen«, meinte Greg. »Jedenfalls nicht in dem Maß, wie du denkst.«
    »Vielleicht nicht alles«, lenkte sie ein. »Aber trotzdem sind wir eine ziemlich große Gemeinschaft und kümmern uns umeinander, egal, was kommt.«
    »Und was wäre, wenn einer von uns etwas absolut Unverzeihliches getan hätte?«
    »Es gibt nichts, was absolut unverzeihlich ist«, entgegnete Dominique.
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Ich kann gar nicht anders.« Sie grinste. »Ich habe dauernd Gabriels Beispiel vor Augen. Er ist ganz groß im Verzeihen. Ich würde ihn wahnsinnig enttäuschen, wenn ich nicht so wäre.«
    Greg sog scharf die Luft ein, dann atmete er langsam aus. »Aber im wirklichen Leben«, sagte er grimmig, »außerhalb dieser ganzen Vergeben-und-Vergessen-Szene – könntest du Brendan verzeihen, wenn er … wenn er … etwa eine Affäre hätte?«
    »Greg!« Sie blickte ihren Schwager schockiert an, und ihre Stimme war so laut geworden, dass die anderen im Zimmer zu ihnen herschauten.
    »Sorry«, sagte er, »schlechtes Beispiel.«
    »Glaubst du, dass Brendan eine Affäre hat?«, hakte sie mit gedämpfter, aber besorgter Stimme nach.
    »Natürlich nicht. Ich habe nur ein Beispiel nennen wollen.«
    »Nun, das war aber kein gutes Beispiel«, sagte sie ärgerlich.
    »Tut mir leid«, wiederholte er.
    »Nun ja. Jedenfalls wollte ich vorhin sagen, dass wir füreinander da sind. Wenn einer aus der Familie in Schwierigkeiten gerät, nehmen sich die anderen seiner an. Weißt du noch, als ich Depressionen hatte? Alle verhielten sich großartig, auch wenn ich es zu der damaligen Zeit nicht wirklich wahrgenommen habe. Und als Emmas Mutter starb? Und als Barry seine Stelle verlor?«
    »Es war für Brendan ein Klacks, Barry aus der Patsche zu helfen und ihm eine Stelle zu besorgen«, erwiderte Greg. »Er, der erfolgreiche Unternehmer.«
    Dominique lächelte. Ein paar Wochen zuvor war Barry bei seiner alten Firma entlassen worden, woraufhin Brendan seinen Schwager sofort angerufen und ihm eine Stelle bei Delahaye Developments angeboten hatte mit der Begründung, es wäre nur von Vorteil, wenn Familienmitglieder im Geschäft mitarbeiten würden.
    »Die Delahayes halten immer zusammen«, sagte Dominique. »Bei den Bradys ist das nicht der Fall. Sie sind nicht gerade bekannt dafür, mit einer Krise umgehen zu können.«
    »Kommt vielleicht auf die Krise an.«
    »Jetzt spielst du aber des Teufels Advokat«, sagte Dominique streng. »Mir gefällt es, zu den Delahayes zu gehören.«
    »Das freut mich.« Gregs düstere Miene hellte sich auf. »Mir gefällt es auch, dass du dazugehörst.«
    Dominique war noch nie mit jemandem wie Emma Kleider einkaufen gegangen. Ihre Schwägerin ließ die Kaufhäuser links liegen und führte sie zu kleinen Boutiquen mit Designermode und schwindelerregenden Preisen.
    »Also, jetzt mach mal halblang!«, rief Emma empört, als Dominique sich bei dem sündteuren Kleid zierte, das sie auf Emmas Geheiß anprobieren sollte. »Du schwimmst im Geld, Domino. Jetzt gönn dir endlich mal etwas!«
    »Ich schwimme nicht im Geld«, widersprach sie. »Und dieser Preis ist für ein Kleid einfach unverschämt.«
    »Domino Delahaye, dein Mann verkauft die teuersten Wohnungen im Zentrum von Dublin!«, erklärte Emma ihr. »Er will, dass du entsprechend aussiehst. Er kann es sich leisten.«
    Dominique lachte. »Vermutlich schon.«
    »Und das hier sieht ganz toll an dir aus«, fügte Emma hinzu, während sie mit dem Finger über den silberfarbenen Stoff strich. »Die werden Augen machen.«
    »Es kommen nur ein paar Kommunalpolitiker und eine ehemalige Rose of Tralee«, sagte Dominique. »Also nicht gerade Leute, auf die man Eindruck machen muss.«
    »Du musst das Spiel mitspielen. Ihnen das Gefühl geben, dass sie zählen. Und außerdem«, fügte Emma hinzu, »ist diese Veranstaltung für Brendan ungemein wichtig. Du musst sie auch entsprechend wichtig nehmen.«
    Dominique betrachtete ihre

Weitere Kostenlose Bücher