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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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Oliver sagte dazu: „Die meisten Männer sind schüchtern und zurückhaltend, und sie mögen es, wenn man sich ihnen annähert. Aber wie ist es denn, es mit acht Minuten zu versuchen?“
    Wieder zeigt sich in diesen Antworten, wie zurückhaltend Oliver ist. Dabei entspricht dieser Wesenszug rein gar nicht seinem Sternzeichen, denn der Musiker wurde am 11. 04. 1971 im Tierkreiszeichen des Widders geboren, dem man nachsagt, dass er gern aggressiv und rücksichtslos nach vorn prescht, um seine Ziele durchzusetzen.
    Der Bassist, der das jüngste Rammstein-Mitglied ist, kam in Schwerin zur Welt. Über seine Eltern gab er in einem Interview mit dem Heavy-Rock-Magazin
Break Out
im Juni 2002 Auskunft. Auf die Frage, ob er denn mit seinen Eltern Probleme gehabt habe, sagte Oliver (übersetzt): „Überhaupt nicht. Meine Eltern sind ziemlich jung, was gut ist. Weil der Altersunterschied nicht so groß ist, verstanden wir uns gut. Mein Vater und meine Mutter mochten auch dieselbe Musik wie ich. Wir waren mehr Freunde als eine Familie.“
    Sein gutes Verhältnis zu den Eltern wird deutlich, als Oliver in jenem Interview von einem kleinen Fehltritt berichtet: „Ich sah einmal ein kleines Holzschiff in einem Geschäft, das ich haben wollte. Bevor ich mich versah, hatte ich es genommen. Aber ich fühlte mich so schuldig, dass ich es meiner Mutter sofort, als ich nach Hause kam, erzählte. Nein, ich wurde nicht bestraft – sie war schon glücklich darüber, dass ich es ihr sagte.“
    Es gab gegenüber seinen Eltern nur verschwindend wenige Situationen, in denen er mal ein bisschen aufmüpfig und rebellisch war, wie der Bassist weiter im
Break Out
-Interview erzählte: „Wenn meine Mutter reinkam, um mich am Morgen aufzuwecken, um mir zu sagen, dass ich zur Schule gehen musste, habe ich diese Grenze zur Auflehnung ein wenig berührt.“ (lacht)
    Und es war kein Wunder, dass Oliver die Lehranstalt nicht gern besuchte und dort auch keine besonders guten Noten erreichte, weil der spätere Bassist Lehrer hatte, die seiner Meinung nach einfach nicht die Fähigkeit besaßen, ihren Schützlingen etwas beizubringen und deren Sichtweise zu begreifen.
    Die dreijährige Ausbildung als Stukkateur absolvierte der spätere Rammstein-Bassist in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre. Er arbeitete fortan als Gipser, wie man diese Bauhandwerker auch nennt, und verputzte Wände innerhalb von Häusern und anderen Fassaden, außerdem sorgte er in seinem Job für die Wärmedämmung von Gebäuden.
    Oliver beendete nach kurzer Zeit seine Karriere als Stuckateur Anfang der 1990er Jahre, weil in ihm schon lang der Wunsch brodelte, Musik zu machen. Und den wollteer in die Tat umsetzen. Also legte er die Gipskelle beiseite und griff mit 20 Jahren zum elektronischen Bass – in einem Alter, in dem viele junge Erwachsene, nachdem sie als Kinder und Jugendliche diverse Musiklehrer in die Verzweiflung getrieben haben, das Spielen aufgeben und eine „normale“ Berufslaufbahn einschlagen. Bei Oliver war es umgekehrt. Er hatte mehr Lust auf die Musik und entschied sich gegen das sichere Einkommen eines Handwerkers. Er übte, machte sich intensiv mit der Bassgitarre vertraut und versuchte sehr ernsthaft, ein professioneller Musiker zu werden.
    Durch Kontakte zu Bands, die Anfang der 1990er Jahre durch seinen Freundeskreis, zu dem auch seine damaligen WG-Mitbewohner Richard Kruspe und Christoph Schneider gehörten, entstanden waren, bekam er das Angebot, bei den Ostberliner Inchtabokotables als Bass-Mann mitzuspielen. Er stieg übergangsweise für die Bassistin Franzi Underdrive ein, die ein Kind bekam und während dieser Zeit pausieren wollte. Oliver zögerte, bevor er zu den Inchtabokotables ging und kündigte sofort an, nur für ein Jahr dabeibleiben zu wollen.
    Bei den Inchies lernte Oliver noch einmal ein Handwerk: das des Musikers, der in einer Band spielt – mit allem, was dazugehört. Oliver probte mit seinen Mitstreitern der Gruppe, übte für sich allein auf dem E-Bass, spielte Konzerte und nahm 1993 mit der Band das Album „White Sheep“ und 1994 den Longplayer „Ultra“ auf. Dazu kam, dass er die Erfahrung machte, wie es für einen Musiker ist, Erfolg zu haben, denn die Formation wurde stetig beliebter.
    Oliver ist ein eher schüchterner Zeitgenosse, was die Damenwelt angeht, trotzdem fand er seinen Weg zur holden Weiblichkeit und heiratete. Seine Frau und er haben zusammen eine Tochter namens Emma. Von seiner Partnerin trennte sich der Bassist in

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