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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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Christian „Flake“ Lorenz, Till Lindemann, Oliver Riedel, Christoph Schneider und Paul Landers, genannt Rammstein – ein Debüt, dessen Produktionsweg bis zum fertigen Album sich als steinig und holprig herausstellen sollte.
    Nachdem das Sextett endlich in Jacob Hellner einen geeigneten und gut motivierten Produzenten gefunden hatte, kamen die ersten Probleme auf. Die Band sollte die Songs für „Herzeleid“ in den schwedischen „Polar Studios“ in Stockholm aufnehmen, die von der Popgruppe ABBA aufgebaut worden waren.
    Aber dort verlief die Produktion sehr schleppend. Die Band hielt sich an jenem Ort gerade mal eine Woche auf und spielte die Drum-Tracks ein. Danach gingen die Musiker in Hellners eigenes Studio, was die Dinge weiterhin nicht vereinfachte, wie Gitarrist Richard Kruspe in der britischen Ausgabe 05/06 des
Metal Hammer
berichtete (übersetzt): „Es war nicht leicht für mich, dort den richtigen Gitarrensound zu finden. Der Platz war beengt und ganz anders als die Plätze, an denen ich gewohnt war zu proben. Das war eine echte Umstellung, aber eine, die ich nicht mochte. Wir hatten auch ein Problem damit, dass wir in Stockholm steckten. Jacob arbeitete fast zu Bürozeiten. So waren wir an den Abenden und am Wochenende allein auf uns gestellt. Wir sprachen kein Schwedisch, nicht besonders viel Englisch und fühlten uns fremd. Wir konnten nirgendwo hingehen und nichts unternehmen. Deshalb war unsere Stimmung nicht die beste.“
    Damit aber nicht genug. Als Jacob Hellner anfing, mit Till Lindemann am Gesang zu arbeiten, merkten die Sechs, dass ihr Produzent fast kein Deutsch verstand, geschweige denn sprach, sodass er gar nicht mitbekommen konnte, welche Themen in den Songs verarbeitet wurden. Wie sollte er dann als Produzent damit arbeiten können und die Inhalte in eine passende musikalische Form bringen? Richard beschreibt die Stimmung des Sextetts in dieser Situation in dem genannten
Metal Hammer
-Artikel als „sehr, sehr frustrierend“.
    Dennoch arbeiteten Band und Produzent ganze drei Monate weiter an dem Album, probierten und feilten an den Songs herum und machten Aufnahmen, bis es schließlich daran ging, die eingespielten Tracks abzumischen. Richard erinnert sich weiter im englischen Metal Hammer: „Das ließen wir Jacob machen. Warum nicht? Er hatte das Ganze aufgenommen. Aber das war von unserer Seite aus ein großer Fehler. Ich war tatsächlich der Einzige der Band, der dort war, als wir das Abmischen begannen. Und bald verstand ich, dass Jacob nicht wusste, was er tat. Wir begannen zu streiten, die Dinge wurden nicht fertig, und ich war nicht glücklich damit. Was konnte ich tun?“
    Richard entschloss sich in dieser Lage zu einer Krisensitzung mit seinen Bandkollegen, Jacob Hellner, dem Manager Emanuel Fialik und Vertretern von „Motor Music“, ihrer Plattenfirma. Sie trafen sich dafür in Berlin, und das Ergebnis dieses Gespräches brachte die Albumproduktion in die richtige Richtung. Als Erstes wurdeCarl-Michael Herloffson, der Mixer und Assistent des Produzenten Hellner, der aufgrund schwerer privater Probleme die Studioarbeit an den Rammstein-Songs vernachlässigte, von dem Niederländer Ronald Prent abgelöst. Er mischte schließlich die in Stockholm aufgenommenen Songs in Hamburg fertig ab. Richard lobt ihn im genannten
Metal Hammer
-Artikel: „Ich muss sagen, dass es nicht einfach war, mit Ronald zu arbeiten, und wir hatten einige Meinungsverschiedenheiten, aber er hat das Album wirklich gerettet. Mir graut davor, darüber nachzudenken, was ohne ihn passiert wäre!“
    Schließlich kamen die Band und ihr Produzent in dieser letzten Phase wieder besser miteinander aus. Gitarrist Paul Landers sagte später in einem Interview für die Ausgabe 06/04 des Heavy-Metal-Magazins
Rock Hard
: „Er hat genauso dazugelernt wie wir und damals die beste Arbeit geleistet, zu der er fähig war. Sowohl er als wir sind an unser damaliges Limit gegangen.“ Und auch Richard Kruspe hat sich schnell mit Jacob Hellner ausgesöhnt und schwärmte später von ihm in einem Interview für das Internet-Musikportal von apple.com aus dem Dezember 2005: „Ich schätze seine Arbeit als Produzent sehr. Er sieht das, was in dir steckt, und er versteht es, das Maximum aus dir rauszuholen, ohne dich dabei verbiegen zu wollen. Er geht in die Tiefe und kann Dinge hören, die kein anderer hört. Ich kann auch nicht sagen, was es ist, ich kann es ja nicht hören.“
    Hellner bekam noch die Kurve und verkehrte

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