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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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Schlagzeugsoli und animieren mit ‚Heyheyhey!‘- und ‚Ohohoho!‘-Rufen das Publikum zum Mitmachen. Wir haben das Ganze verschärft, indem wir uns darüber lustig machen“, erläuterte Gitarrist Paul dem Magazin
Rock Hard
für dessen Ausgabe 06/04 das Besondere von Rammstein-Auftritten. „Ganz typisch dafür ist der Song ‚Ich will‘, denn er wird live ironisch vorgetragen, aber auch wieder nicht. Natürlich veräppeln wir Bands, die diese Mitmachchöre anstimmen. Aber wir benutzen dieses Phänomen selbst. Wir freuen uns ja auch, wenn Leute unten stehen und die Arme hochreißen und mitsingen. Als wir damals zum ersten Mal ‚Seemann‘ spielten, war es uns furchtbar peinlich, dass im Publikum Feuerzeuge geschwenkt wurden. Inzwischen ist es okay, weil es dazugehört.“
    „Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten der Animation“, fuhr Paul fort: „Man kann sich wie Robbie Williams oder Fred Durst an den Bühnenrand stellen und die Hand ans Ohr halten, was ich total widerlich finde. Genauso widerlich finde ich Sprüche wie: ‚Oh, diese Stadt hier, Berlin. Ich liebe euch, es ist der Wahnsinn. Es ist das beste Konzert der gesamten Tour.‘ Das ist eklige Schleimerei. Insofern sollen diese Musiker das mal weitermachen. Wir hingegen reden generell nicht auf der Bühne. Der Mann von der ‚Tagesschau‘ sagt schließlich auch nichts zwischen den Beiträgen – er präsentiert nur die Fakten. Das muss reichen.“
    Und dann lachte Paul im Interview anhaltend, während er meinte: „Wir lassen lieber die Flammen für uns sprechen und müssen nichts dazu sagen. Es gibt ja viele Bands, die nicht reden. Und es gibt Bands, bei denen ich es süß finde, wenn sie vielerzählen. Zum Beispiel Die Ärzte. Da finde ich die Ansagen besser als die Musik. Wenn Farin Urlaub redet, freue ich mich.“
    Doch nicht nur die Flammen sprechen bei Rammstein live eine beeindruckende Sprache – jede neue Tournee wurde mit immer noch Aufsehen erregenderen Showelementen gespickt. Die bislang letzte Konzertreihe der Jahre 2004/2005 war für das Metal- & Hardrock-Internetmagazin
Bright Eyes Germany
denn auch – so Autor René Otto – „eigentlich durch nichts mehr zu toppen, dermaßen gigantisch und grandios ist diese Sache. Doch bei Rammstein ist man ja nie vor Überraschungen sicher …“
    Jene Tour stand unter dem Slogan „Wenn einer eine Reise tut (…)“ Würde man diesen Satz ergänzen um „… dann kommt etwas Unglaubliches dabei heraus“, läge man im Falle Rammstein live absolut richtig. Allein die Bühnenkonstruktion hatte es bereits in sich: Mit zwei Ebenen, Hydraulik-Rampen sowie einem zentralen Eingangstor war ein wüstes, apokalyptisches Szenario geschaffen worden, das ideal zu den martialisch gekleideten Rammsteinern passte. Mindestens genauso beeindruckend wie Bühnen und Kostüme war die Lightshow, die während des gesamten Gigs die unterschiedlichsten Facetten moderner Beleuchtungskunst demonstrierte.
    „Schon zu Beginn des Gigs herrscht positives Entsetzen über die Bühnenkonstruktion, derer sich Rammstein bedient haben“, beschreibt René Otto seine Eindrücke vom Besuch des Rammstein-Konzerts 2004 in der 15.000 Menschen fassenden Hamburger „Color-Line-Arena“ für das Metal- & Hardrock-Internetmagazin
Bright Eyes Germany
. „Das Konzert“, fährt er fort, „ist seit Monaten ausverkauft und die Anwesenden wissen, warum.“
    René Otto bezeichnet die „Wenn einer eine Reise tut …“-Tournee nicht nur wegen der noch gesteigerten, auf die Spitze getriebenen Opulenz des Gebotenen als Rammsteins bis dato atemberaubendste Gastspielreise: „Rammsteins kleines Manko in den letzten Jahren war die Tatsache, dass sich die Bühnenpräsenz stark auf Fronter Till Lindemann konzentrierte, während der Rest der Band eher im Hintergrund zockte“, analysiert er. „Mittlerweile hat sich dies allerdings komplett geändert, sodass alle Mitglieder der Band in das Stageacting integriert sind. Dieses kommt der gesamten Dramaturgie des Rammstein-Sets dermaßen zugute, dass man uneingenommen davon sprechen kann, dass eine x-beliebige Musical-Inszenierung keinen Deut besser rüberkommt als ein Rammstein-Gig.
    Jeder Song im Set wird von der Band zelebriert und künstlerisch umgesetzt. Während man die Pyro-Einlagen von älteren Songs wie ‚Rammstein‘ ja bereits kennt, ist man doch sehr positiv von der Umsetzung von ‚Amerika‘ überrascht. Mit großen Ventilatoren wurden Unmengen blau-weiß-roter Papierschnipsel bis in

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