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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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solchen Songs, in denen Seelenschmerz und Schwermut dominieren, singt Till in altbekannter Manier anzügliche und anstößige Texte wie z. B. bei „Feuer und Wasser“. Darin beobachtet ein sexuell erregter Voyeur eine Frau beim Schwimmen, von der er weiß, dass sie sich nie für ihn interessieren wird. Oliver Riedel verriet im
Break Out
-Gespräch der Ausgabe 08/2005, wie das Lied zustande kam und machte noch einmal die Arbeitsweise der Band deutlich: „‚Feuer und Wasser‘ (…) ist so entstanden, dass Till den Text im Proberaum an die Wand geklebt hat und wir dann versucht haben, das musikalische Gewand drum herum zu bauen. Am Anfang haben wir uns den Text zu ‚Feuer und Wasser‘ durchgelesen und den Titel kompositorisch mit den darin enthaltenen Textzeilen ‚mit dem Bein‘ und ‚sie schwimmt dahin‘ und so weiter zu arrangieren. Wir fanden das erste Ergebnis aber gar nicht gut! Dann hatten Paul und Richard die Idee mit den gezupften Gitarren, Till hat darauf den Text gesungen. Plötzlich hat das gepasst, und wir hatten eine ganz andere Ebene. Es wurde auf einmal richtig lyrisch und schön. Das ist eine sehr gute Symbiose, wenn die Musik dem Text noch mal was Neues gibt.“
    „Te quiero puta!“ hat ebenfalls sexuelle Lust als Thema. Übersetzt heißt der Titel: „Ich begehre Dich, Hure“, und genau darum geht es. Till besingt unverblümt und anzüglich im ersten spanischsprachigen Rammstein-Song über die sexuelle Obsession eines Mannes für eine Prostituierte. Rammstein wollten sich mit diesem Lied, das den Arbeitstitel „Ich bin“ trug, bei den mexikanischen Fans bedanken, die den Album-Vorgänger „Reise, Reise“ in ihrem Land auf den Spitzenplatz der Charts gekauft hatten.
    Um Sex und Erotik geht es auch im Text der letzten Single-Auskopplung „Mann gegen Mann“ – nur aus einer ganz anderen Perspektive. Das Stück, das es bereits während der Phase gab, als das Album „Mutter“ veröffentlicht wurde, thematisiert dieHomoerotik zwischen schwulen Männern. Wieder singt Till über die sexuelle Lust, diesmal aus der Sicht eines homosexuellen Mannes. Das Thema wurde im Video recht freizügig verarbeitet. Die Band spielt nackt und mit schweißglänzender Haut, und Till steht mit langen schwarzen Haaren und hohen Stiefeln am Mikrofon. Immer wieder werden in den rockigen Passagen des Liedes nackte Männerkörper gezeigt, die sich wollüstig aneinander reiben.
    Richard erzählte im
The Gauntlet
-Interview vom 09. 03. 2006 die Entstehung des Clips (übersetzt): „Das ist wirklich cool. Wir sehen ziemlich schwul aus. Video-Regisseur Jonas Akerlund machte The Prodigys ‚Smack my Bitch up‘. Er leistet wirklich großartige Arbeit.“ Das Konzept für das Video stammt auch von Akerlund. Paul Landers berichtete über das Drehen des Clips im Gespräch mit MTV am 19. 01. 2006: „Wir mussten uns mit 500 Bodybuildern ins Studio stellen und haben da ein Video gedreht. (…) Die Story ist, wir spielen nackig, komplett, wobei die Gitarristen jetzt die Gitarre davor haben, das ist ’n leichterer Job. Till hat sich dann ’ne Lackwindel angezogen, weil das für ihn doch nichts war, und alle anderen sind komplett nackig.“ Auf die Frage, ob denn der Clip noch entschärft werden sollte, antwortete Paul weiter: „Ach, das ist so klein, das siehst du gar nicht!“
    Nachdem der Clip einen Monat im Fernsehen lief, sah sich die Organisation „Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft“ (FSK) genötigt, den Clip erst ab 16 Jahren freizugeben, sodass er nur noch zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens gezeigt werden durfte. Aber das war für Rammstein nicht ungewöhnlich, denn die meisten Clips der Band bedachte die FSK mit einer Sperre für unter 16-Jährige. Und obwohl wieder einige Kritikerstimmen laut wurden, die Rammstein bei Erscheinen des Videos und der Single Schwulenfeindlichkeit unterstellen wollten, was die Band vehement bestritt, gab es keinen großen Skandal wie z. B. zu Zeiten von „Mein Teil“.
    Das gilt auch für „Zerstören“. Darin wird von einem Mann erzählt, der nicht anders kann, als aggressiv zu sein und eben zu zerstören. Das Lied hatte ursprünglich „Ankara“ als Arbeitstitel, und am Anfang singt eine Frau in türkischer Sprache. Der Text hat Bezüge zu US-Präsident George Bush, den die Band damit für die Anzettelung des Irak-Kriegs des Jahres 2003 kritisieren wollte. Man kann den Song inhaltlich als Nachfolger des „Reise, Reise“-Stücks „Amerika“ sehen, wenn

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