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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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es auch nicht dessen sarkastische Schärfe besitzt.
    Ähnlich brachial wie im Text von „Zerstören“ geht es im Video von „Benzin“ zu. Die Bandmitglieder spielen darin eine Feuerwehr-Crew, die auf dem Weg zu Rettungsaktionen mit ihrem Wagen so ziemlich alles niederfahren, was auf dem Weg liegt: Autos, Bäume, Gebäude. Im Liedtext allerdings wird eine ganz andere Geschichte erzählt. Darin geht es um einen Mann, der süchtig nach Benzin ist. Inspirieren ließ sich Till dabei von einem tragikomischen Film aus dem Jahre 2002 namens „Love Liz“ von Regisseur Todd Louiso, in dem es um einen Web-Designer geht, der seine Frau und seine Arbeit verliert, weil er langsam seiner Sucht nach Benzin verfällt. Er verbringt seine Zeit auf der Suche nach dem Geruch des Kraftstoffes undgeht zum Schnüffeln z. B. zu Tankstellen. Oliver Riedel berichtete im
Break Out
-Interview für die Ausgabe 08/05, wie es zu dem Song kam: „‚Benzin‘ ist ein Auftragswerk von Paul. Er fand das Wort ‚Benzin‘ schon immer gut und hat Till schon jahrelang genervt: ‚Mach doch mal einen Text über Benzin!‘. Nun erfüllte ihm Till den Wunsch und schrieb den Text zu ‚Benzin‘.“
    Ganz im Gegensatz zu solchen ruppigen Inhalten und völlig ohne politische Kritik, Sarkasmus oder Anstößigkeiten kommt das ruhige „Ein Lied“ als letzter Song von „Rosenrot“ aus. Das Stück ist den Fans gewidmet und teilt ihnen mit, dass sie für die Band der Hauptgrund dafür sind, dass Rammstein Musik machen.
    Solche Textinhalte waren für Rammstein-Verhältnisse ungewöhnlich wenig provokativ und geradezu mild, ebenso schlugen unerwartet viele Songs von „Rosenrot“ sehr ruhige Töne an. Das setzte sich als Eindruck bei vielen Rezensenten des Albums fest, die meist unaufgeregte Kritiken verfassten. So war in der Ausgabe 41/2005 des Online-Jugendmagazins
Zünder
der Wochenzeitung
Die Zeit
zu lesen: „Nichtsdestotrotz bleibt der Rammstein-Sound, wie er immer war. Allerdings haben Rammstein auf dem Weg zu ihrem fünften Album durchaus etwas gelernt: Nachdem es wegen heilloser Übercodierung der Texte die üblichen Missverständnisse gegeben hatte, suchen Rammstein nun in mehr oder minder geradlinig erzählten Geschichten ihr Heil. Politische Botschaften werden seit ‚Links 2 3 4‘ auf dem dritten Longplayer ‚Mutter‘ direkt ausgesprochen. ‚Mann gegen Mann‘, das auf ‚Rosenrot‘ dafür zuständige Stück, ist eine homoerotische Fantasie in Moll. Diesmal lautet die Message: Schwulsein ist auch irgendwie okay.“
    Ebenso hielten sich negative Kritik und Lob in der Rezension des Online-Musikmagazins von „Motor Music“ aus dem Oktober 2005 die Waage. Einerseits sprach der Kritiker davon, dass die „lyrischen Ambitionen Lindemanns weiter in den Vordergrund gerückt wurden. Dies hat nun zur Folge, dass das Ganze hier und da etwas ins Lächerliche driftet oder wie im peinlichen Duett mit Texas-Sängerin Spiteri voll in die Hose geht.“ Aber der Rezensent stellte weiter fest: „Davon abgesehen servieren Rammstein wieder die solide Kost, für die sie weltweit so gemocht werden. (…) Aber auch ‚Mann gegen Mann‘ oder ‚Benzin‘ haben wieder die Durchschlagskraft eines Bunkerbrechers. Andere wie ‚Wo bist Du?‘ oder ‚Spring‘ sind bis knapp unter die Oberkante mit Pathos beladen. Aber das kennen wir ja bereits. (…) Nichtsdestotrotz bleibt „Rosenrot“ ein Zwischenalbum, das die Wartezeit aufs nächste gut zu verkürzen weiß. Es ist ein typisches Rammstein-Machwerk, und wenn wir ehrlich sind, müssen wir doch zugeben: Etwas anderes wollen wir auch gar nicht hören!“
    Ungewöhnlich positiv dagegen äußerte sich das sonst oft Rammstein-kritische Online-Musik-Portal
laut.de
in seiner Rezension aus dem Oktober 2005: „Zum ersten Mal schafft es sogar eine Kollaboration auf ein Studioalbum. ‚Stirb nicht vor mir‘ fällt deshalb auch nicht unerheblich aus dem Rahmen. Texas-Chanteuse Sharleen Spiteri macht aus der schönen und poppigen Melodie, die so gar nicht rammsteinisch klingen möchte, etwas Besonderes. Wer auch immer auf die Idee zu dieser Zusammenarbeit kam, man sollte ihm einen Orden verleihen. (…) Lindemann versuchtsich einmal mehr als richtiger Sänger und gibt dabei eine wirklich gute Figur ab. (…) Auch was die Atmosphäre des Albums anbelangt, knüpfen Rammstein den Faden aus Stahlwolle weiter. Die ehedem herrschende Brachialität weicht einer morbiden Märchenonkel-Stimmung, der Lindemann des Öfteren die

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