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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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schal, wie seine Musiker …“.
    Da rastete Dylan endgültig aus. Er drehte sich, stemmte seine Arme mit ganzer Kraft nach vorne und schubste Fahlstrøm unerwartet forsch, so dass jener überrascht das Gleichgewicht verlor und nach hinten taumelte. Er fand gerade noch Halt an dem Barhocker, der zum Glück fest am Boden montiert war. Ansonsten wäre er wohl samt Stuhl umgefallen.
    „Oh, bitte! Meine Herren! Beruhigen Sie sich! Keinen Streit, bitte!“, schrie der Barkeeper sofort. Seine Augen zeigten Sorge und blankes Entsetzen. Auch die weiteren anwesenden Gäste schrien aufgebracht.
    Thor fing sich jedoch ganz schnell, hob entschuldigend die Hände.
    „Kein Problem! So etwas kann man auch vor der Tür regeln!“ Er schenkte Dylan einen provokativen Augenaufschlag, stieß sich anschließend von der Bar ab und verließ den Raum. Dylan sah ihm wütend hinterher.
    „Lass ihn gehen“, hörte er Angus sagen. „Lass dich darauf nicht ein.“
    „Das ist meine Sache“, konterte Dylan. „Dem werde ich schon zeigen, wie man sich als Gast in einem fremden Land zu benehmen hat.“

    Wie erwartet stand Thor vor dem Hotel, als Dylan nach draußen trat.
    Einen gewissen Anstand wahrten sie allerdings, sodass sie sich nicht sofort an die Gurgel gingen, sondern sich zuerst gegenseitig eine Zigarette entzündeten.
    Dann marschierten sie los.
    „Und?“, begann Thor. „Wo gehen wir hin?“
    Dylan, der sich tatsächlich gut in der Innenstadt auskannte, musste nicht lange überlegen. Unmöglich konnten sie hier vor dem Hotel, noch vor anderen öffentlichen Gebäuden, einen Streit vom Zaun brechen, aber unnötig weit wollte offensichtlich auch keiner von ihnen gehen.
    Daher blieb für sie nur eine der unzähligen, kleinen Grünflächen übrig, die sich hier und da zwischen den Wohnblocks befanden.
    Sie überquerten die gut befahrene Straße und schlenderten die Nebenstraßen entlang.
    Ab und zu wurden sie von ungläubigen Fans angesprochen, wurden genötigt Autogramme zu geben. Niemand rechnete damit, dass Dylan und Thor hier zusammen gemächlich spazieren gehen würden. Den Grund dafür wussten nur sie.
    Kurz darauf blieben sie stehen. Black Prince Road… stand auf dem Straßenschild einer eher ruhigen Seitengasse. Einen treffenderen Namen hätte es für ihr Anliegen wohl nicht geben können …
    Zwischen den Wohnhäusern gab es kleine Rasenflächen mit Sitzgelegenheiten. Als Thor aufgeraucht hatte, betrat er die feuchte Grasfläche. Es nieselte noch immer, doch das störte keinen von ihnen.
    „So, nun zeig mal, was du drauf hast!“, rief er, dabei lachend, als würde er nicht damit rechnen, dass ihm Dylan auch nur in irgendeiner Weise gefährlich werden konnte.
    Und so wie er dastand - mit einem fiesen Grinsen im Gesicht und einer Körperhaltung, die der eines unzähmbaren Gladiators glich - wurde Dylans Ehrgeiz, diesen großen, athletischen Mann endlich zu bestrafen, umso größer.
    Thor trug nur ein ärmelloses T-Shirt. Seine Oberarme waren trainiert, wenn auch nicht übermäßig muskulös. Der Rest seines Körpers war eher schlank, wenn auch sportlich gebaut. Dylans Blick verweilte eine ganze Zeit auf Thors schmalen Hüften, die durch den strammen Nietengürtel, den er trug, besonders zur Geltung kamen. Die langen Haare waren zu einem Zopf gebunden.
    „Hey! Was ist?“, schrie er, dazu hob er die Hände ein wenig in die Höhe, als wolle er Dylan animieren, endlich zur Tat zu schreiten.
    Und das ließ sich Dylan nicht lange gefallen. Nur kurz überlegte er, wie er seinem Gegner gefährlich werden konnte.
    Optisch schien er Fahlstrøm unterlegen, aber vielleicht wirklich nur optisch …
    Dylan entschied sich für die schnelle Variante, für den kurzen Prozess, den spontanen Angriff. Vor einigen Jahren hatte er sich ausgiebig die Kunst der japanischen Selbstverteidigung angeeignet und fanatisch ausgelebt. So etwas verlernte man doch nie. Sicher würde ihm auch jetzt noch diese Kenntnis von Nutzen sein.
    Und so zögerte Dylan nicht länger. Er stieß einen spitzen Schrei aus, winkelte die Arme an und rannte los, um kurz vor Thor zu stoppen und mit seinem Bein einen mächtigen Tritt auf dessen Brust auszuüben. Dieser Stoß saß perfekt. Thor taumelte, doch hielt er sich auf den Beinen und sein Lachen verstummte nicht.
    „War das alles?“
    In Dylan hatte die Wut längst Oberhand gewonnen. Er war es nicht gewohnt, dass sein Gegner nicht umfiel wie eine Schießbudenfigur, sondern sich stattdessen noch über ihn

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