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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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begutachtete. Das Blut war aus seinem Gesicht verschwunden. Nur die ramponierte Lippe und das blutige Handtuch, deuteten daraufhin, dass Dylan erneut verletzt war.
    „Was hast du denn nun schon wieder angestellt?“, tönte Tony sogleich. Jetzt bemerkte er auch Dylans geschwollene Augenpartie.
    „Eine kleine Auseinandersetzung“, erklärte der, nebenbei betupfte er sein Gesicht mit einer Gesichtscreme, danach nahm er dankbar das Kühlelement von Angus entgegen und drückte es auf sein Auge. „Nichts Schlimmes. Du kannst getrost weiterschlafen.“
    Tony verzog das Gesicht. Er trug nur schwarze Shorts. Seine langen, schwarzen Haare hingen ihm wirr vom Kopf herunter.
    „Das könnte dir so passen. Schleichst dich hier rein, mal wieder verletzt … und hoffst, dass ich es nicht mitbekomme …“ Er atmete tief durch. „Was haben wir denn diesmal zu befürchten? Vielleicht endlich mal eine Anzeige? Eine saftige Geldstrafe? Ist was zu Bruch gegangen? Müssen wir wieder was aus der Portokasse bezahlen?“
    Neugierig sah er Dylan an, doch der schüttelte nur den Kopf.
    „Ich denke, nicht …“
    „Aha!“ Tony konnte das nur geringfügig freuen. Er kam näher, begutachtete Dylans Lippe besorgt. „Na ja, bis zum nächsten Gig wird das wohl verheilt sein. “ Dann inspizierte er den Sänger noch neugieriger. „Und? Wen hast du diesmal verdroschen?“
    Im Hintergrund hörte man Angus, wie er ein Lachen nur schwer unterdrücken konnte. Und auch Dylan antwortete nicht, sondern senkte den Kopf.
    „Wen?“, wiederholte Tony gereizt. Dass etwas nicht stimmte, merkte er sofort. Eigentlich hatte er von Anfang an gemerkt, dass etwas nicht so war wie sonst.
    Dylan schwieg weiterhin, hielt sich stattdessen verkrampft am Waschbecken fest, als würde ein erneuter Schmerz seinen Körper heimsuchen.
    Da fing Angus munter an zu berichten:
    „Dylan hat nicht wirklich jemanden verdroschen, eigentlich war es eher umgekehrt …“
    „Halt’s Maul!“, schrie Dylan jetzt. Wütend sah er seinen Bandkollegen an.
    „Was?“ Tony konnte das kaum glauben. Unsicher wechselte sein Blick zwischen den Bandmitgliedern. „Und wer? Wer hat das getan?“
    Dylan seufzte. Es würde ja doch irgendwann publik werden …
    „Es war Fahlstrøm“, sagte er deswegen in einem ruhigen Ton, als wäre es wirklich nichts Besonderes.
    „Fahlstrøm! ?“ Jetzt geriet Tony außer sich, was nicht unerwartet kam. Hatte er nicht schon die ganze Zeit vor diesem Typen gewarnt und diese Befürchtungen mit sich getragen? Und jetzt war es tatsächlich geschehen?
    „Oh, ich wusste, dass so etwas passieren würde!“, polterte er los. Augenblicklich wurde sein Gesicht krebsrot. „Aber das sag ich dir: Den machen wir fertig! Den zeigen wir an! Der wird eingebuchtet wegen Körperverletzung! Dafür sorge ich!“
    Fluchend verschwand Tony im Schlafzimmer, wo er sein Adressbuch aus dem Gepäck fischte und auch im nächsten Moment sein Handy in der Hand hielt.
    Dylan war allerdings sofort gefolgt.
    „Nein, warte!“, schrie er.
    „Wieso?“, konterte Tony verstört. „Es ist kein Problem. Ich kann meinen Anwalt Tag und Nacht anrufen … Da wird sich Fahlstrøm blöd umgucken!“
    Er begann, eine Nummer in sein Handy zu tippen, unterbrach jedoch sofort, als Dylan seine blutverschmierte Hand auf die Tastatur legte.
    „Ehrlich gesagt, war es nicht Thor, der damit angefangen hat. Ihn trifft keine Schuld … Ich habe einfach wieder die Beherrschung verloren.“
    Da senkte sich Tonys Hand. Mit offenem Mund starrte er sein Gegenüber an.
    „ Du hast damit angefangen?“
    Dylan nickte still.
    „Ja, bist du denn verrückt geworden?“, brüllte Tony sofort. Er klappte sein Handy zu und nahm wie benommen auf dem Sofa Platz.
    Eine bedrückende Stille stellte sich ein, bis Tony nach den Zigaretten griff und sich eine ansteckte. Nach einigen Zügen, sah er Dylan allerdings wieder an.
    „Unter diesen Umständen muss ich dir leider sagen, dass du selbst Schuld hast.“

Always straight forward, always the same,
    at last I drink the anger and the pride, I like to fight
    Unforgivable I know,
    I’ll always long for creation and destruction

    Din [A] Tod „Creation Crucifixion“

Dylan wurde wach, als es an der Tür klopfte. Es war Angus.
    „Kommt ihr frühstücken?“
    Tony hatte die Tür geöffnet. Er war längst angezogen, frisiert und wirkte, trotz der nächtlichen Störung, ausgeschlafen und geordnet.
    „Wir kommen gleich nach …“
    „Okay.“ Angus nickte, bevor er ging,

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