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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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standen. Einer von ihnen setzte sich allerdings just in dem Moment in Bewegung und fuhr davon. „Werden wir etwa immer mit den anderen Bands in den gleichen Hotels wohnen?“
    Tony deutete ein Nicken an. „So sind die Vereinbahrungen. Es gibt feste Verträge mit den Hotels. So wollen es die Sponsoren.“
    Dylan verzog das Gesicht. Allerdings verkniff er sich einen weiteren Kommentar. Gebracht hätte das sowieso nichts.

    In dem Zimmer, welches er sich wie fast immer mit Tony teilte, kam Phiola zuerst zum Einsatz. Wie vor jedem Gig, schminkte sie Dylan aufwendig. Zuerst bekam er zwei Gesichtsmasken aufgetragen, danach eine Massage rund um die Augen. Nach einer gründlichen Reinigung trug sie eine Fettcreme auf, die als Grundlage für den hellen Puder diente, der Dylans Haut noch transparenter erschienen ließ, als sie sowieso schon war.
    Concealer und Make-up deckten letzte Unebenheiten ab. Dylans Augen wurden tiefschwarz geschminkt.
    Jener genoss diese Behandlung mit geschlossenen Augen. Es waren die letzten ruhigen Minuten, die er bis zur letzten Sekunde auskostete, bevor die Hektik begann.
    Angus stylte sich alleine, wobei er nicht viel zu erledigen hatte. Sein Kopf war kahlgeschoren. Er war frisch rasiert. Und seine Augen konnte er selbstverständlich selbst dunkel schminken.
    Nur Clifford würde sich dann als Letzter noch etwas Unterstützung bei Phiola abfordern.
    Er hatte, wie Dylan, stufig geschnittenes Haar, jedoch wasserstoffblond gefärbt.
    Aufwändig toupierte sie ihm die einzigen schwarzen Strähnen seines langen Ponys.
    Dylans Haar hatte sie schon im Bungalow bearbeitet.
    Es war frisch gefärbt mit einem blau-schwarzen Farbton. Sie hatte seine Frisur an einigen Stellen nachgeschnitten. Sein Nacken war fast kahl geschoren. Das Haupthaar mittellang, mit Gel gefestigt und zu vielen kleinen Stacheln gezwirbelt. Die lange Strähne an seiner linken Stirnseite war glatt nach unten frisiert.
    Als er die Augen öffnete und abermals in einen Spiegel blickte, nickte er zufrieden. Sein Äußeres gefiel ihm.
    Für den ersten Auftritt hatte er sich in ein dünnes Netzshirt gekleidet, durch das man problemlos auf seine nackte Haut sehen konnte.
    Monatelang hatte er seinen Körper im Fitnessraum gestählt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen! Obwohl er extrem schlank war, besaß er zähe Muskeln.
    Zu dem „Hauch von Nichts“, welches seinen trainierten Oberkörper bedeckte, trug er eine seiner favorisierten Bondagehosen. Von Schnallen, Ösen, Reißverschlüssen und Nieten, konnte er nie genug bekommen.
    „Du siehst mal wieder umwerfend aus“, stellte Tony fest, der sich als einziger nicht anders gekleidet hatte, als sonst. Er trug seinen schwarzen Kapuzenpullover zu einer schwarzen Jeans. Für ihn, der nur hinter der Bühne etwas zu sagen hatte, würde sich eh niemand interessieren.
    „Und bitte keine Ausraster, heute“, bat Tony, während er als letztes Accessoire ein schwarzes Nietenband um Dylans Hals legte und straff befestigte.

    Jede der Bands hatte nur eine halbe Stunde Zeit, um einen kurzen Soundcheck zu vollziehen. Das war eine relative kurze Zeit, und die Bühnen wurden dafür nicht extra umgebaut. Erst zwischen den wahren Auftritten gab es kleine Pausen, in denen die Equipments der Bands ausgetauscht wurden.
    Wie immer war Dylan ein wenig aufgeregt. Im Gegensatz zu seinen Bandkollegen, die gelassen im VIP Bereich saßen und sich an dem Catering Buffet bedienten, tigerte Dylan rastlos durch die abgeschirmten Bereiche. Seine VIP-Karte um den Hals ermöglichte ihm den Zugang durch sämtliche Türen.
    Die Musiker der Band The Medievals, welche Mittelaltermusik spielte, kamen ihm entgegen. Sie trugen Dudelsäcke und Akustikgitarren in den Händen. Sie erkannten den Sänger von RACE, grüßten freundlich und wünschten viel Erfolg für die Show.
    Das gefiel Dylan. Man konnte also auch kollegial miteinander umgehen, selbst wenn man nicht denselben Musikgeschmack teilte.
    Plötzlich hielt er inne. Hatte er nicht einen Schrei gehört? Einen erbärmlichen Schrei, ein Gekreische, welches das Blut gefrieren ließ, ein mörderisches Gebrüll?
    Er stoppte. Gegenüber von ihm befand sich der Bühneneingang. Eigentlich wollte Dylan den Weg nur Probe laufen und abchecken, wann seine Band mit dem Testlauf starten konnte. Doch nun zögerte er regelrecht, die Tür zu öffnen, hinter dem das laute Wehklagen noch einmal ertönte. Dylan sah sich um. Einige Meter von ihm entfernt standen Roadies, die sich angeregt

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